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GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

Titel: GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor
Autoren: John Norman
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sagte Marcus und sah sie sich genauer an. Die junge Sklavin aus dem Larma war von den drei Frauen diejenige, an der er am meisten Gefallen fand. Sie gehörte dem Frauentyp an, den er außerordentlich anziehend fand, zu dem er sich stark, vielleicht sogar unwiderstehlich hingezogen fühlte. Sein Interesse freute mich, denn ich hatte gehofft, daß eines der Mädchen ihn von seinen düsteren Gedanken ablenken konnte. Aber etwas in seinem Tonfall war bedrohlich gewesen.
    »Ja, Herr«, sagte Yakube zögernd. Offensichtlich war ihr die unterschwellige Drohung nicht entgangen. Sklavenmädchen sind für derartige Dinge außerordentlich empfänglich. Ich konnte sehen, daß sie Angst hatte.
    »Aber du kommst nicht aus der Tahari?«
    »Nein, Herr.« Ihre Hautfarbe gab keinen Anlaß zu der Vermutung, sie könnte aus der Tahari kommen.
    »Warum trägst du dann diesen Namen?«
    »Man hat ihn mir gegeben, Herr.«
    Das war nicht ungewöhnlich. So hatte ich im Herbst der ehemaligen Lady Charlotte aus Samnium den Namen ›Feiqua‹ verliehen, nachdem sie meine Sklavin geworden war. Der Name hatte Wunder gewirkt, was ihr neues Selbstverständnis und ihre Sexualität anging. Viele Herren ändern den Namen einer Sklavin, damit sie bei ihm ein neues Leben beginnt.
    »Damit soll kein anderer Name verborgen werden?«
    »Nein, Herr.«
    Marcus starrte sie an.
    Ich begriff seine Wut und sein Mißtrauen nicht.
    »Ich habe viele Namen gehabt, Herr«, sagte sie. »Ich bin eine Sklavin. Männer geben mir den Namen, den sie für richtig halten.«
    »Bist du schon immer Sklavin gewesen?«
    »Nicht im eigentlichen Sinn«, erwiderte Yakube.
    »Erkläre das!«
    »Obwohl ich mit ganzem Herzen eine Sklavin bin, gab es doch eine Zeit, in der ich keine Sklavin war. In den Augen des Gesetzes war ich einst eine freie Frau.«
    »Und wie hast du geheißen, als du noch frei warst?«
    Yakube zuckte unter Marcus' Blick zusammen, der wie geschärfter Stahl war. Ich bezweifelte keinen Augenblick lang, daß ihre Handflächen schweißfeucht waren. Sie schob die Knie ein Stück weiter auseinander, vermutlich um den Wunsch zu verdeutlichen, ihm zu gefallen. Wie hübsch ihr Hals durch den engsitzenden Stahlkragen doch aussah.
    »Prokne.«
    Marcus' Augen funkelten.
    Sie zitterte. Sie hatte natürlich an seinen Insignien erkannt, daß er aus Ar-Station kam.
    Seine Hand näherte sich dem Gürtel, und sie zuckte zurück. Ich hatte den Verdacht, daß Marcus daran dachte, ihn abzunehmen und sie damit zu schlagen.
    »Kommst du aus Cos?« fragte er.
    »Nein, Herr!« erwiderte sie. »Die Felder meines Vaters waren nördlich von Weißwasser!«
    Weißwasser hat seinen Namen von den nahegelegenen Stromschnellen und ist eine Stadt am Nordufer des Vosk. Sie ist Mitglied der Voskliga und die erste richtige Stadt westlich von Lara, das am Zusammenfluß vom Vosk und dem Olni liegt. Lara ist die westlichste Stadt der Salerianischen Konföderation. Zwischen Ar-Station und Weißwasser gibt es drei wichtige Städte: Waldhafen, Iskander und Tancreds Furt, alles ebenfalls Mitglieder der Voskliga.
    Die meisten der bedeutsamen Städte am Vosk liegen am Nordufer, eine Folge der einstigen Politik Ars, im Norden einen großen Landstrich in eine Ödnis zu verwandeln, die den Vormarsch eines möglichen Invasoren erschweren sollte. Damals wie heute ist die Viktel Aria die Hauptroute nach Süden, die Ar durch Lager und Militärposten kontrolliert. So kann Ar mühelos nach Norden vorrücken, während andere Heere nur mit Mühe nach Süden marschieren könnten, es sei denn, sie machten Ar die Viktel Aria streitig. Diese Ödnis ist jedoch seit Jahren nicht mehr unterhalten worden. Ihre militärische Bedeutung schwand mit der Einführung des Tarntransportes im großen Stil, mit dem auch Truppen versetzt werden. Dazu kam, daß Ars Bevölkerung wuchs und sich immer weiter nach Norden ausbreitete. Ars Interesse am Voskbecken ist allgemein bekannt. In den letzten Jahren war seine Politik auf Eroberungen bedacht, besonders unter der Führung von Marlenus. Dementsprechend wurde deutlich, daß die Strategen von Ar den Ödnisstreifen weniger als Schutz sondern als Hindernis ansehen.
    Marcus sagte: »Solche Namen sind östlich vom Fluß kaum gebräuchlich.«
    »Ja, Herr.«
    »Du bist weit von Weißwasser entfernt.«
    »Ja, Herr.«
    Seine Hände umklammerten den Gürtel nahe der Schnalle. Das entging der Sklavin nicht.
    »Du kommst aus der Gegend von Weißwasser?«
    »Ja, Herr.«
    »Mit einem Namen wie
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