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GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

Titel: GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor
Autoren: John Norman
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anderen Besitztümer folgten ihnen eingeschüchtert auf den nackten Füßen. Viele Einheimische verfolgten die Prozession aus Offiziellen und Offizieren, Flüchtlingen und Sklaven von dem Pier aus. Ruder wurden eingeholt. Dann luden sich die Matrosen und Ruderer Waffen und Seesäcke auf die Schultern, um sich auf ihren verdienten Landgang zu begeben. Überall kam es zu oftmals demonstrativen Zusammenkünften, wenn sich Familienangehörige, Liebende oder Herren und Sklavinnen in die Arme fielen.
    Marcus hatte keinen Blick für die Stadt übrig, die sich hinter dem Hafen erhob. Er schien seine Aufmerksamkeit auf den Hafeneingang gerichtet zu haben.
    »Du scheinst es nicht eilig zu haben, Port Cos zu sehen«, wandte ich mich an ihn.
    Er starrte stur geradeaus. »Was glaubst du, wo befindet sich das Heer von Ar?«
    »Südlich des Flusses, irgendwo im Osten.«
    »Das Belagerungsheer wird es niemals schaffen, zwischen ihm und dem Fluß hindurchzuschlüpfen.«
    »Schon möglich.«
    »Es wäre unmöglich.«
    »Vielleicht.« Ich betrachtete den Pharos. Wie man sagte, konnte man in der Nacht sein Licht pasangweit sehen, im Osten wie im Westen.
    »Woran denkst du?«
    Marcus schüttelte den Kopf. »An Vergeltung«, sagte er bitter. »Und an Treue.«
    »Eine seltsame Mischung«, bemerkte ich. Dann drehte ich mich um, um zuzusehen, wie man Publia und Claudia von Bord brachte, nackt, aneinandergekettet, die Hände auf den Rücken gefesselt. Für sie begann nun ein neues Leben.
    »Ich bin so wütend«, sagte Marcus mehr zu sich selbst als zu mir.
    »Warum?«
    »Es gibt viele Dinge, die ich nicht verstehe.«
    »Es gibt viele Dinge, die keiner von uns versteht.«
    »Ich bin verbittert.«
    »Weil der Krieg mehr ist als wehende Helmbüsche und Sonne, die sich auf versilberten Schilden spiegelt?« wiederholte ich Aemilianus' Worte.
    »Vielleicht«, sagte Marcus.
    Ich blickte zum Pier hinüber. Drei Sklavinnen standen dort, zwei davon barbusig.
    »Verscheuche die düsteren Gedanken«, sagte ich. »Du bist sicher in Port Cos eingetroffen. Freu dich. Sieh dir die Stadt an. Begleite mich, wenn du Lust hast, iß mit mir. Laß uns sehen, was Port Cos an Sklavinnen zu bieten hat. Die Stadt hat in dieser Beziehung einen guten Ruf.«
    »Ich danke dir«, erwiderte er. »Aber bitte geh ohne mich.«
    »Du bist ein Held und ein Krieger«, sagte ich. »Du hättest doch sicher nichts dagegen, eine sinnliche, schöne Frau in den Arm zu nehmen.«
    »Alles, woran ich im Augenblick denken kann, ist Verrat, Blut und Haß, ich bin zornig und verwirrt«, sagte Marcus. »Mir steht nicht der Sinn nach den mit Glöckchen geschmückten, parfümierten Leibern von Sklavinnen.«
    »Es ist schwer vorstellbar, daß du sie nicht gern tanzen sehen würdest.«
    »Ich denke im Augenblick an weniger angenehme Dinge.«
    »Einige dieser hübschen, kurvigen Mädchen mit ihren Kragen würden dich vor Vergnügen aufschreien lassen.«
    Er schwieg und starrte nach Osten.
    »Es ist schwer, Ideale zu verlieren«, sagte ich. »Aber manchmal kann man sie durch Taten zurückgewinnen, wenn auch in neuer Form.« Ich erinnerte mich an das Voskdelta, an Torvaldsland.
    Marcus schwieg.
    »Ich wünsche dir alles Gute«, sagte ich.
    »Ich wünsche dir alles Gute«, erwiderte er.
    Ich ging zurück zu der Stelle auf dem Hauptdeck, wo ich meinen Seesack verstaut hatte; ich hatte den Matrosen ein Rasiermesser und ähnliche Kleinigkeiten abgekauft. Das Schwert ruhte auf der anderen Schulter. Ich winkte dem Decksoffizier zu und verließ die Tais.
    Ich hatte den Pier noch nicht betreten, als die drei Mädchen ankamen und vor mir niederknieten.
    »Komm ins Dina! « sagte die erste Sklavin. »Alle unsere Mädchen sind Dinas!« Sie schob die Tunika hoch und entblößte das Brandzeichen auf dem linken Oberschenkel. Die Dina ist eine kleine, rosenähnliche Blume, die man im Volksmund auch ›Sklavenblume‹ nennt. Das Dinabrandzeichen ist auf Gor weit verbreitet.
    »Komm ins Veminium! « sagte die zweite Sklavin. Die Veminium ist eine zarte, fünfblättrige blaue Blume, die man sowohl in der nördlichen wie auch der südlichen Hemisphäre findet. »Wir sind viel preiswerter!« Eine Taverne nach einer Veminium zu benennen, sollte die Gäste wohl an erschwingliche Schönheit denken lassen, da die Blume so weit verbreitet ist. Das zweite und das dritte Mädchen waren diejenigen mit den nackten Oberkörpern.
    »Die Taverne meines Herren ist das Larma! « sagte die dritte Sklavin.
    Ich lächelte. Die Larma
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