Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

Titel: GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
Sieg im Ubar-Rennen hatte ich tausend goldene Doppel-Tarnmünzen erhalten. Ich ging zu Flaminius hinüber und gab ihm achthundert Goldstücke, damit er seine Forschungsarbeiten fortsetzen konnte.
    »Kämpfe deinen Krieg, Arzt«, sagte ich.
    »Meine Dankbarkeit«, sagte er, »Krieger.«
    »Werden viele mit dir arbeiten?« fragte ich.
    »Ich hoffe es. Morgen nehme ich Verbindung mit meinen Kollegen auf.«
    Wir reichten uns die Hände.
    Die verbleibenden zweihundert Doppel-Tarns verwendete ich bis auf eine Goldmünze für den Freikauf Melanies, die in der Küche des Cernus gedient hatte; das Geld reichte aus, für sie auch noch einen Laden für Tuche zu erwerben.
    Das letzte Goldstück drückte ich dem blinden Qualius in die Hand, dem Spieler, der ebenfalls an den Hof des Marlenus gekommen war. Er hatte – wie Hup – der Gruppe des Ubar angehört.
    »Du bist Tarl Cabot?« fragte er.
    »Ja«, sagte ich. »Und zuvor war ich Kuurus. Diese doppelte Tarnmünze gebe ich dir für deinen Sieg über den Weinhändler vor vielen Monaten. Damals wolltest du mein Gold nicht. Du hieltest es für schwarzes Gold.«
    Qualius lächelte und nahm die Münze. »Das Gold Tarl Cabots kenne ich«, sagte er. »Es ist kein schwarzes Gold. Ich bin geehrt.«
    »Du hast es dir verdient«, sagte ich.
    Nach einem kurzen Gespräch mit Nela aus den Capacischen Bädern und Phais aus der Straße der Töpfe wandte ich mich zum Gehen.
    »Du darfst noch nicht fort«, sagte Hup.
    »Unsinn, kleiner Freund«, sagte ich und kehrte dem Thronsaal den Rücken.
    Bedrückt wanderte ich allein durch die Korridore des Zentralzylinders.
    In so mancher Hinsicht hatte ich versagt.
    Langsam schritt ich durch die Gänge, kam an zahlreichen Türen vorbei, viele verschlossen, viele mit Signaturknoten versehen.
    In der nächsten Stunde wollte ich die Stadt verlassen.
    Plötzlich blieb ich stehen und starrte auf eine schmale Holztür die gewiß zu einem engen Sklavenquartier führte. Ich vermochte mich nicht zu rühren.
    Meine Augen waren auf den Signaturknoten gerichtet.
    Ich sank vor der Tür in die Knie. Meine Finger berührten bebend das Gewebe der Schnur. Es war ein komplizierter Knoten, weiblich, spielerisch geflochten.
    Der Atem stockte mir.
    Ich machte Anstalten, den Knoten zu öffnen und hatte vielleicht zehn Windungen gelöst, als ich plötzlich mit einem Schrei aufsprang und mich umwandte und wie ein Wilder durch die Korridore zurücklief. Sklavenmädchen starrten mich an, als hätte ich den Verstand verloren. Männer wichen vorsichtig zur Seite riefen mir nach. Aber ich ließ mich nicht aufhalten, bis ich wieder den Hof des Ubar erreicht hatte.
    Vor dem Thron des Marlenus standen zwei Sklavenmädchen.
    Ich blieb stehen. Hup ergriff meine Hand und hielt mich zurück.
    Die Mädchen wurden an zwei Krieger übergeben. Sie waren schön, das eine eine schlanke, zerbrechlich wirkende Gestalt mit grauen Augen, die andere mit dunklen Augen und schwarzem Haar. Die beiden Krieger, die die Mädchen beanspruchten, waren Relius und Ho-Sorl.
    Ich starrte Hup sprachlos an.
    Der Zwerg grinste zu mir auf. »Natürlich sind Priesterkönige und manche Menschen nicht so dumm, wie man manchmal annehmen möchte.«
    »Aber Samos aus Port Kar hat doch die beiden Mädchen gekauft!«
    »Natürlich«, sagte Hup. »Samos aus Port Kar ist ein Agent der Priesterkönige, ihr Agent in Port Kar.«
    Ich war sprachlos.
    »Es war schon vor Monaten klar, daß Cernus die Mädchen am Liebesfest im Curuleum verkaufen wollte«, sagte Hup.
    »Deshalb wurde beschlossen, daß Vella und die beiden anderen übernommen werden sollten.«
    »Aber Philemon hat mir gesagt, Vella sollte von einem Agenten der Priesterkönige ersteigert werden.«
    »Er wußte nicht, daß er die Wahrheit sprach«, kicherte Hup.
    »Wo ist Elizabeth?« fragte ich.
    »Elizabeth?« Hup hob fragend den Kopf.
    »Vella!«
    »Sie ist nicht hier.«
    Ich hätte den kleinen Mann weiter bedrängt, doch in diesem Augenblick verließen Ho-Sorl mit Phyllis und Relius mit Virginia den Hof des Ubar. Sie gingen eng umschlungen. Sie waren glücklich. Ihr Schicksal hatte sich erfüllt.
    Ich eilte auf die freie Fläche vor dem Thron. Marlenus, Ubar der Stadt, schaute auf mich herab.
    »Ar verdankt dir viel«, sagte er. »Ich, Marlenus, ihr Ubar, verdanke dir ebenfalls viel.«
    Ich nickte stumm.
    »Es ist schwer zu sagen, welches die gerechte Belohnung für die Dienste wäre, die Gladius aus Cos meiner Sache erwiesen hat. Oder für die Dienste, die Tarl
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher