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GONE Hunger

GONE Hunger

Titel: GONE Hunger
Autoren: Michael Grant
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unerwartet wie die Wasserfontäne, die ihn auf einmal vollspritzte.
    Duck setzte sich auf. Das Wasser schwappte über die Matratze. Jemand war im Pool. In seinem Pool.
    Jetzt erblickte er zwei Gestalten, die unter lautem Geschrei Anlauf nahmen und sich mit zur Wasserbombe angezogenen Beinen in das Becken katapultierten.
    Einer von ihnen war dieser Vollidiot Zil. Die anderen beiden erkannte Duck nicht gleich.
    »Hey!«, rief Duck.
    »Was schreist du so?«, wollte Zil wissen.
    »Das ist mein Pool. Ich hab ihn entdeckt und sauber gemacht. Sucht euch euren eigenen.«
    Duck wusste, dass er keine Chance hatte. Sie waren zu dritt und größer als er, aber im Moment war er so zornig, dass es ihm egal war. Als die Matratze anfing unterzugehen, glaubte er, dass einer der Mistkerle sie aufgeschlitzt hatte.
    »Ich mein’s ernst!«, rief Duck. »Haut ab!«
    »Er meint’s ernst«, spottete einer der Jungen.
    Im nächsten Augenblick schoss Zil neben Duck aus dem Wasser, nahm ihn in den Schwitzkasten und tauchte ihn unter. Wasser drang ihm in den geöffneten Mund und die Nasenlöcher. Er hatte Angst zu ertrinken.
    Hustend tauchte er wieder auf, schlug mit bleischweren Armen um sich und konnte sich kaum über Wasser halten.
    Doch jetzt griffen sie erneut an. Es war nicht einmal böse gemeint, nur ein blödes Spiel, trotzdem drückten sie ihn wieder unter Wasser. Diesmal sank er bis zum Grund des Pools und musste mit Armen und Beinen strampeln, um zurück zur Oberfläche zu gelangen und Luft zu holen. Er klammerte sich an die Matratze, doch einer der Jungs riss sie laut lachend unter ihm weg.
    Duck meinte, vor Wut platzen zu müssen. Dieser Pool war die einzige Freude in seinem Leben, und jetzt kamen diese Idioten daher und wollten sie ihm verderben.
    »Haut ab!«, kreischte er. Das zweite Wort verlor sich jedoch in einem Gurgeln, denn plötzlich ging er unter wie ein Stein.
    Was zum Teufel war das? Er konnte nicht mehr schwimmen. Er befand sich im tiefen Teil des Beckens, dreieinhalb Meter unter der Wasseroberfläche und kam nicht mehr hoch. Als er sich vom Boden abstoßen wollte, sprengte sein linker Fuß durch die Fliesen, ging glatt hindurch und sandte wirbelnde Splitter nach oben.
    Duck wurde panisch. Was machten sie bloß mit ihm?
    Er versuchte es ein zweites Mal und trat diesmal mit beiden Beinen so fest zu, wie er konnte. Aber anstatt nach oben zu steigen, krachte er mit den Füßen durch die Fliesen und sank immer weiter. Seine Beine schürften an grobem Mörtel und bröckelndem Beton entlang und bohrten sich in den darunterliegenden Sand. Das war doch nicht möglich!
    Duck schlug um sich, erreichte damit aber nur, dass er noch schneller in der Erde unter dem Pool verschwand.
    Seine Lunge war kurz davor zu platzen, sein Blick verschwamm, in seinem Kopf hämmerte ein dumpfer Schmerz, doch er sank immer weiter, fiel durch die Erde, als hätte sich ihre Oberfläche verflüssigt.
    Kurz sah er noch das glitzernde Sonnenlicht, dann senkte sich Dunkelheit über ihn, löschte den letzten Lichtstrahl aus und er verlor das Bewusstsein.
    Zuerst war alles nur Spaß gewesen. Zil Sperry hatte die Idee lustig gefunden, Duck einen Schreck einzujagen. Sie waren um das Haus herum in den Garten geschlichen und hatten sich das Lachen kaum verkneifen können.
    Hank hatte Ducks geheimen Pool entdeckt und Zil und Antoine davon erzählt. Es war aber Zils Idee gewesen zu warten, bis Duck das Becken gereinigt, die Chlorzufuhr eingestellt und den Filter in Betrieb genommen hatte.
    »Sobald er fertig ist«, hatte Zil gemeint, »nehmen wir ihm den Pool weg.«
    Antoine und Hank waren cool, aber wenn es darum ging, einen Plan zu schmieden, musste Zil antreten.
    Die Überraschung war ihnen voll gelungen.
    Doch auf einmal war alles schiefgelaufen. Duck war wie ein Stein untergegangen. Und plötzlich hatte sich das Wasser in einen Whirlpool mit unglaublicher Sogkraft verwandelt. Hank, der auf den Stufen gestanden hatte, konnte sich mit einem Satz gerade noch rechtzeitig aus dem Becken retten. Aber er und Antoine waren im tiefen Wasser gewesen, als Duck sozusagen den Stöpsel zog.
    Zil hatte die Kanten des Sprungbretts zu fassen bekommen und sich daran festgeklammert, trotzdem hatte das Wasser so heftig an seinen Beinen gezerrt, dass er sich kaum hatte halten können. Seine Badehose wäre beinahe flöten gegangen.
    Antoine war in den Strudel geraten. Das Wasser hatte ihn mitgerissen und gegen die Poolleiter geworfen, wo es ihm in letzter Sekunde gelungen
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