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Goldschatz

Titel: Goldschatz
Autoren: Jude Deveraux
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ausgerechnet nach Ihnen verlangt habe, erzähle ich Ihnen später. Erst gönnen wir uns etwas Spaß.«
    Während dieses Wortwechsels hatte Ace Fiona mit solcher Feindseligkeit angefunkelt, dass sie sich unter anderen Umständen möglicherweise vor ihm gefürchtet hätte. Aber jetzt herrschte in ihrem Kopf ein zu großes Durcheinander von Gedanken und Plänen, als dass sie Angst hätte empfinden können. Sie rückte einen Schritt von Roy weg, als ihr aufging, dass sie unbedingt einen Ausweg aus dieser absurden Situation finden musste. Sogar Garrett würde Verständnis haben, wenn sie nach allem, was sie durchgemacht hatte, das Handtuch warf. Sie würde Garrett gegenüber etwas von »Verklagen« andeuten und schon würde er ihr alles verzeihen.
    »Ich denke, wir sollten der Lady erst einmal etwas anderes zum Anziehen besorgen, was meinen Sie, Roy?«, fragte Ace mit vor Zuvorkommenheit triefender Stimme. Aber der stahlharte Griff, mit dem er Fionas Arm packte, war alles andere als freundlich.
    »Ich werde nicht hier bleiben!«, zischte sie ihn an und wandte sich dann mit einem Lächeln wieder an Roy. Sie wusste, dass es besser war, den Inhaber von Raphael nicht zu verärgern. Dafür lag Garrett zu viel an den Merchandising-Rechten. Sie würde Roy einfach erklären, dass sie ihren kleinen Ausflug auf ein anderes Mal verschieben mussten - vorzugsweise auf einen Zeitpunkt, da dieser Neandertaler Ace drei Meter unter der Erde verfaulte.
    »Ich habe genau das Richtige für sie«, sagte Ace laut zu Roy. Dann raunte er Fiona ins Ohr: »Entweder Sie kommen mit oder wir verbringen den Nachmittag damit, uns mit unseren Anwälten darüber zu unterhalten, wie Sie das Eigentum ersetzen wollen, das Sie zerstört haben.«
    Das würde Jeremy nicht gefallen, dachte sie. Tränen schossen ihr in die Augen, als seine Finger sich immer tiefer in ihr Fleisch gruben. »Ich, äh, ich denke auch, ich sollte etwas anderes anziehen«, murmelte sie an Roy gewandt und versuchte gleich darauf, mit dem wahnsinnigen Parkmenschen Schritt zu halten.
    Sobald sie außer Sichtweite von Roy waren - außer Sichtweite der Zivilisation, wie es ihr schien, denn die Vegetation um sie herum schloss sie ein blieb sie stehen und riss sich los.
    »Es gibt Gesetze gegen so etwas!«, fauchte sie zornig, aber so leise, dass Roy sie nicht hören konnte.
    Ace überwand den einen Schritt, der sie voneinander trennte, und hielt seine Nase ganz dicht vor ihre. »Es gibt auch Gesetze, die das Zerstören fremden Eigentums verbieten. Mein Anwalt hat gesagt, es sei unverzeihlich von mir gewesen, Sie nicht auf der Stelle zu verklagen. Haben Sie eigentlich eine Vorstellung davon, was dieser Alligator mich gekostet hat?«
    »Groß- oder Einzelhandel?«
    Offenbar hatte der Mann keinen Funken Humor. Angesichts des mörderischen Ausdrucks, der auf sein Gesicht trat, wich sie unwillkürlich einen Schritt zurück.
    Die Muskeln seiner Kiefer traten deutlich hervor, als er ihr Handgelenk packte und sie den Trampelpfad hinunterzerrte, den er als Weg bezeichnete. Er war nur etwa zehn Zentimeter breit, sodass die Pflanzen ihr die Arme zerkratzten und zweifellos ihre Strumpfhose ruinierten. Sie lief nun schon so lange durch Sand, dass sich die Steinchen zwischen den Zehen beinahe vertraut anfühlten.
    »Wo bringen Sie mich hin?«, wollte sie wissen, aber er zog sie nur schweigend weiter.
    Schließlich gelangten sie auf eine Lichtung im »Urwald« und dort stand ein winziges Haus, dessen Vorderfront vom Dach bis auf halbe Höhe mit einem Fliegenschutzgitter versehen war. Ace stieß eine Fliegengittertür auf, zog Fiona durch einen langen schmalen Raum, öffnete eine zweite Tür und drückte Fiona auf ein Bett.
    Einen Moment lang hatte Fiona richtige Angst. Falls sie schrie, würde sie niemand hören, und sie war ganz allein mit diesem Wahnsinnigen.
    »Bloß keine falschen Hoffnungen«, sagte Ace spöttisch.
    »Sie sind nicht mein Typ. Ich mag richtige Frauen«, bemerkte er und verschwand dann in einem Wandschrank.
    Fionas Furcht verflog schlagartig. Es gab doch kein wirkungsvolleres Mittel gegen Angst als einen Angriff auf die weibliche Eitelkeit. »Was zum Teufel soll das denn heißen?«, fragte sie und erhob sich zornschnaubend von seinem Bett.
    »Hier«, sagte er und warf eine Jeans und ein weißes Baumwollhemd über die Bettkante. »Ziehen Sie das an.«
    Sie blickte auf die beiden Kleidungsstücke. »Ihre Sachen? Sie wollen, dass ich Sachen von Ihnen trage?« Ihr Tonfall verriet, dass sie
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