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Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Titel: Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt
Autoren: Josephine Angelini
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Schreibtisch lag. Dann flog sie aus dem Fenster, zurück zu Lucas auf den Witwensteg.
    »Hast du das alles gehört?«, fragte sie, als sie sein mitfühlendes Gesicht bemerkte.
    »Stört es dich?« Er holte den Schlafsack aus der Kiste und breitete ihn aus, damit sie beide darauf sitzen konnten.
    »Nein«, sagte sie und schüttelte den Kopf. »Ich hätte es dir ohnehin erzählt. Irgendwie kommt es mir so vor, als wäre nichts von dem, was ich erlebe, wirklich wahr, solange du nichts davon weißt.«
    »Ich weiß genau, was du meinst«, flüsterte er.
    Sie saßen nebeneinander am Rand des Witwenstegs, hatten die Beine durch das Geländer geschoben und ließen die Füße baumeln.
    »Es ist Montag. In ein paar Stunden müssen wir zur Schule«, sagte Helen. »Ich schätze, es würde verdächtig aussehen, wenn wir alle zu Hause blieben, oder?«
    »Sehr verdächtig«, bestätigte Lucas. »Außerdem bist du an einem öffentlichen Ort sicherer. Die Hundert werden dich nicht vor einem Haufen Zeugen angreifen.«
    »Und was ist mit dir?«, fragte Helen und sah auf ihre Hände. »Sind die Hundert jetzt auch hinter dir und deiner Familie her?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Lucas mit einem müden Kopfschütteln. »Aber was immer sie tun, sie wissen genau, dass sie Ausgestoßene werden, wenn sie einen ihres eigenen Hauses töten, und je mehr Ausgestoßene es gibt, desto schwerer wird es, nach Atlantis zu kommen. Ich denke, sie werden sich auf Daphne konzentrieren. Und auf dich.«
    Helen nickte und rang mit sich, ob sie noch weitere Fragen stellen sollte.
    »Und morgen – was soll ich sagen, wenn jemand nach Hector fragt? Oder nach Pandora?«, fragte Helen leise, weil sie genau wusste, wie weh es Lucas jedes Mal tat, wenn sie die Namen der beiden aussprach.
    »Pandora ist nach Europa zurückgekehrt, um in Paris Kunst zu studieren«, sagte Lucas in gedämpftem Tonfall. »Und Hector bleibt mit einer schweren Grippe die nächsten Tage zu Hause, bis wir mit deiner Mutter einen Plan ausgearbeitet haben.«
    »Ich traue meiner Mutter nicht«, sagte Helen und starrte die aufgehende Sonne an.
    »Das tut Cassandra auch nicht«, erwiderte Lucas, ohne sie anzusehen. »Sie glaubt, dass Daphne etwas verbirgt.«
    »Glaubst du, dass meine Mutter gefährlich ist?«, fragte Helen besorgt.
    »Ich glaube, sie ist davon besessen, die Rogues und die Ausgestoßenen zu befreien«, antwortete er und wählte seine Worte mit Bedacht. »Solange wir das im Hinterkopf behalten, gibt es wohl keinen Grund, ihr zu misstrauen. Sie hat nicht gelogen.«
    Helen nickte und akzeptierte seine Erklärung. »Ich glaube, ich schleppe einfach zu viele Altlasten mit mir herum, um meine Mutter unvoreingenommen zu betrachten.«
    »Das ist das Witzige daran, wenn man ein Scion ist«, sagte Lucas und lächelte in der kühlen Luft des rosigen Sonnenaufgangs. »Unsere Kämpfe reißen die ganze Welt in Stücke, aber für uns sind es eigentlich nur Familienstreitigkeiten. Und wenn es um die Familie geht, ist wohl niemand unvoreingenommen.«
    Helen lächelte zurück und hätte ihn am liebsten geküsst. Doch sie musste sich immer wieder daran erinnern, wie wichtig es war, dass sie Abstand zu ihm hielt. Sie wandte das Gesicht ab und zwang sich aufzustehen.
    »Kommst du klar?«, fragte sie ihn. Er antwortete nicht. Sein Blick war starr auf den Horizont gerichtet.
    »Bis morgen, Lucas«, sagte sie sanft und ein wenig traurig, bevor sie zurück in ihr Zimmer ging.
    »Bis morgen, Helen«, antwortete er und sah sich nicht um, als sie ihn verließ.
    Helen, der Schützling der Göttin der Liebe, ging nach unten und kroch in ihr leeres Bett, während Lucas, der Sohn der Sonne, sich auf die Ellbogen stützte und zusah, wie sein göttlicher Vater die Bretter des Witwenstegs erhellte.

Danksagungen
    Ich danke Robyn Shwer, Freundin und Schutzengel gleichermaßen, die mich mehr als ein Jahrzehnt lang immer wieder in den Arm genommen und mir die Treue gehalten hat. Tausend Dank auch meiner Managerin Rachel Miller, die mir so fantastisch die Hand gehalten hat, dass sie dafür eigentlich einen Orden verdient hätte, wie auch ihr Partner Jesse Harra. Ich möchte auch meiner großartigen Agentin Molly Glick danken, ebenso Hannah Gordon und dem Rest der Foundry-Truppe, die mich so sehr unterstützt hat; Tara »the Dope Show« Cole; meiner Lektorin Laura Arnold und allen anderen von HarperTeen, die dazu beigetragen haben, dass meine Story mit jeder Überarbeitung besser und besser wurde. Mein
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