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Goebel, Joey

Goebel, Joey

Titel: Goebel, Joey
Autoren: Heartland
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gehört? Tja, die Vorwahlen hat er gewonnen. Ich bin so stolz auf ihn. Und jetzt müssen wir bis November warten. Er kommt heute Abend auch. Ich weiß, wie gern er dich sehen würde. Kommst du?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Bitte.«
    »Wer ist sonst noch da?«
    »Dein Vater und ich natürlich. Und John, Abby und Arthur. Mehr nicht.«
    »Ich weiß nicht.«
    Elizabeth sah sich die Spielsachen an. »Was heißt das, du weißt es nicht? – Gene, brauchst du Geld?«
    »Nein.«
    »Weil du offenbar all deine Schätze aus der Kindheit verkaufst, wie mir gerade auffällt.«
    »Und?«
    »Die hast du doch so gemocht. Erinnerst du dich noch… wobei, wahrscheinlich erinnerst du dich nicht, du warst ja erst vier. Egal, jedenfalls hast du damals gesehen, wie ich mein Porzellan in antiken Vitrinen aufbewahrte, und [39] wolltest dann auch so eine für deine Spielsachen. Und da haben wir dir eine besorgt. Und jetzt verkaufst du das alles?« Elizabeth hob einige Figuren hoch. »Du verlangst nicht viel dafür, oder?«
    »Warn eh bloß Staubfänger.«
    »Das waren doch nur Staubfänger. Sprich in ganzen Sätzen, Gene!«
    Blue Gene seufzte und setzte sich wieder. Er sah den Gang entlang, ob vielleicht eine junge Frau in seine Richtung kam.
    »Hast du dich mal über die Preise informiert? Herrje, ist das nicht einer aus Star Wars ? Ich habe gelesen, dass sie sehr viel wert sind. Und du willst nur zwei Dollar dafür haben?«
    »Ich würde sie auch für ’nen Vierteldollar hergeben, hab aber rausgefunden, wenn man Sachen zu billig anbietet, glauben die Leute, es wär irgendwas nicht in Ordnung damit.«
    Elizabeth schüttelte den Kopf und setzte ihre Inspektion fort. »Muss ich dich wirklich daran erinnern, dass du nichts davon selbst gekauft hast? Dein Vater und ich haben ein Vermögen dafür bezahlt, und nun sitzt du da und verschenkst sie sozusagen.«
    »Ich hab mir schließlich die Mühe gemacht, diesen Stand aufzubauen, um sie wieder loszuwerden. Aber wenn sie dir so viel bedeuten, darfst du sie gerne nehmen.«
    »Was sollte ich damit anfangen?«
    Blue Gene seufzte wieder.
    »Na schön. Es ist ja wohl dein Spielzeug. Du kannst damit machen, was du willst.« Sie rang sich ein Lächeln ab.
    »Falls es dich tröstet: Ich behalte alle meine Wrestler.«
    » Die hättest du ruhig wegwerfen können.«
    [40] Wieder seufzte Blue Gene.
    »Geht’s dir gut?«
    »Weshalb fragst du?«
    »Du ächzt und stöhnst immerzu, als hättest du Sorgen.«
    »Das mach ich dauernd. Ich mache immer lange Atemzüge.«
    »Hast du Schwierigkeiten beim Atmen?«
    »Nein. Vielleicht. Weiß nicht. Manchmal bin ich ein wenig kurzatmig.«
    »Dann solltest du zum Arzt gehen. Du rauchst noch, stimmt’s? Du stinkst danach.«
    »Ja.«
    »Tja, da hast du den Grund. Du musst Doktor Wharton aufsuchen. Bist du noch sein Patient?«
    »Nein.«
    »Ich werde einen Termin für dich vereinbaren.«
    »Nein, lass es. Ich schätze, wenn ich schwer atme, liegt das nicht an gesundheitlichen Problemen. Das mache ich nur, wenn ich frustriert bin.«
    »Du bist frustriert?«
    »Ja.«
    »Weswegen?«
    »Weiß auch nicht. Wegen allem – meine Güte, Mom, du bist noch keine fünf Minuten hier, und schon bringst du mich auf die Palme.«
    »Entschuldige.« Blue Gene seufzte. »Verdienst du damit jetzt deinen Lebensunterhalt?«
    »Ja.«
    »Man hat mir gesagt, bei Wal-Mart hättest du schon vor einer Weile gekündigt. Warum das denn?«
    [41] »Wie meinst du das: ›Man hat mir gesagt‹, ich hätte bei Wal-Mart gekündigt?«
    »Ich habe dich in deinem Haus – Verzeihung, in deinem Trailer – nicht erreicht, deshalb habe ich gestern versucht, dich bei Wal-Mart anzurufen, wo man mir sagte, dass du wahrscheinlich auf dem Flohmarkt zu finden wärst.«
    »Augenblick mal.« Er lief rot an. »Hast du mich gestern hier angerufen?«
    »Ja. Ich habe gestern hier angerufen, doch die Frau am Telefon war nicht sehr hilfsbereit. Immerhin habe ich herausgefunden, dass du hier bist, und darum bin ich heute hergekommen.«
    Zack! Blue Gene schlug auf den Tisch, so dass ein paar Spielsachen zu Boden fielen. Elizabeth schaute sich um. Niemand sah in ihre Richtung. Die meisten Verkäufer beobachteten einen jungen Schwarzen mit einer Cornrows-Frisur und silbernen Zähnen.
    Blue Gene hob seine Spielsachen sofort wieder auf.
    »Was ist denn mit dir los ?«, fragte Elizabeth.
    »Gar nichts.«
    »Du stehst gerade unter Drogen, stimmt’s?«
    »Lass mich in Ruhe, Mensch.«
    »Du bist total zugedröhnt, oder?«
    »Ich habe das
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