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Godspeed | Die Ankunft

Godspeed | Die Ankunft

Titel: Godspeed | Die Ankunft
Autoren: Beth Revis
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Geruch von Asche und Erde mit und fährt mir durchs Haar. Die Luft ist feucht und drückend, aber der Wind ist so sanft wie Amys Küsse; und obwohl ich die Brise nur leicht auf meiner Haut spüre, weckt sie ebenso tiefe Gefühle in mir. Ich renne die Rampe hinunter und halte erst wieder an, als meine Füße auf dem Boden der neuen Welt stehen. Die sandige Erde gibt unter mir nach, und ich stelle mir vor, mich ebenso in sie einzupflanzen wie die knorrigen Bäume.
    Mein Blick wandert nach oben. Wie habe ich jemals glauben können, dass die blauweiß gestrichenen Stahlplatten auf dem Versorgerdeck genauso aussehen wie der Himmel? Das tun sie nicht. Sie sehen kein bisschen so aus. Ganz zu schweigen von den Wolken, die vor meinen Augen am Himmel treiben. Ich habe nie verstanden, wieso die
Godspeed
für Amy nicht gut genug war, wieso sie die Sol-Erde so vermisst hat. Was ist denn schon anders an der Luft in einem Raumschiff als an der Luft hier draußen?
    Alles.
    Die zwei Sonnen über mir strahlen so hell, dass ich schwarze Punkte sehe, sobald ich zu ihnen hochschaue. Zwei Sonnen. Zentauri ist ein binäres Sternensystem, anders als die Sol-Erde, wo es nur eine Sonne gibt. Die große Sonne steht etwas höher am Himmel als die kleine. Die kleinere ist von einer orangeroten Farbe, was mich an Amys Haare erinnert, während die große eher weiß strahlt, was mich an ihre helle Haut denken lässt.
    Ein schriller Schrei ertönt und ich fahre hektisch zum Wald herum. Etwas Dunkles bewegt sich durch die Schatten, aber noch während ich zwischen den Bäumen suche, höre ich ein anderes Geräusch.
    Einen grauenvollen bestialischen Schrei, der über den ganzen Himmel hallt.
    Entsetzt schaue ich in die Richtung, aus der er kam.
    Und sehe das Monster, vor dem Orion uns gewarnt hat.
    Das Vogel-
Ding
landet ein paar Meter vor mir, aber es ist so schwer, dass ich seinen dumpfen Aufprall auf dem sandigen Boden spüren kann. Die Kreatur überragt mich. Sie reckt ihren langen spitzen Kopf erst in den Himmel und senkt ihn dann zu mir herab, öffnet ihren harten Schnabel und zeigt mir ihre riesigen Zähne. Eine ledrige grüne Haut, die so dunkel ist, dass sie fast schwarz wirkt, geht in schuppige Klauen und dünne lederne Flügel über. Das Monster ist grauenhaft und sieht aus wie eine Mischung verschiedener Kreaturen der Sol-Erde – ein Dinosaurierkopf auf einem Echsenkörper mit Raptorkrallen und Fledermausflügeln.
    Mein erster Impuls ist es, den Finger auf die Dra-Kom zu legen und Hilfe zu holen, aber die funktioniert ja nicht mehr.
    Das Monster breitet seine Flügel aus – von denen jeder doppelt so groß ist wie ich und an deren spitzen Gelenken je zwei gebogene Krallen sitzen. Die Krallen spreizen sich und greifen in meine Richtung. Die Füße der Kreatur bohren sich in den sandigen Boden, als sie sich zu mir beugt, den Schnabel aufreißt und einen schrillen durchdringenden Schrei ausstößt der mich vibrieren lässt. Obwohl das Monster so weit weg ist, dass ich es nicht berühren kann, spüre ich seinen heißen Atem auf meiner Haut und sehe seine schmale schwarze Zunge, als es mir entgegenbrüllt.
    Ich versuche, die Pistole zu ziehen, die Granaten zu werfen, irgendetwas.
    Die Kreatur richtet sich auf, hebt ab und stürzt sich mit ihrem harten knochigen Kopf auf mich. Ich lande auf dem Boden, das Monster über mir. Es ist so schwer, dass ich kaum mehr atmen kann.
    Es beugt seinen langen schlangenähnlichen Kopf zu mir herunter und öffnet erneut den Schnabel. Die schwarzen Sägezähne erscheinen direkt vor meinem Gesicht.
    Ein Schuss fällt.
    Die Bestie reißt verschreckt den Kopf hoch. Eine Kugel zischt vorbei und streift ihren Rücken. Das Vieh krümmt unwillkürlich die Krallen und bohrt sie in mein Fleisch.
    Ein weiterer Schuss fällt und das Vieh stößt sich von meinem Brustkorb ab und flieht zwischen die Bäume. Ich hole keuchend Luft, während sich die Bestie mit ihren Krallen an einem Baum hochzieht und dann mit ihren Riesenflügeln davonsegelt.
    »Komm rein!«, schreit Amy von der Brücke des Shuttles. »Schnell!«
    Ich springe auf. Blut tropft von meiner Brust. Als ich das obere Ende der Rampe erreiche, packt Amy meinen Arm und zieht mich ins Shuttle.

[zurück]
7 Amy
    Sofort nachdem die Tür verschlossen ist, schaue ich Junior an und entdecke seine Wunden.
Beinahe hätte ich ihn verloren,
ist alles, was ich denken kann. Alle anderen Gedanken – die Aufregung wegen des Planeten, die Vorfreude auf meine Eltern, die Angst
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