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Godspeed Bd. 1 - Die Reise beginnt

Godspeed Bd. 1 - Die Reise beginnt

Titel: Godspeed Bd. 1 - Die Reise beginnt
Autoren: Beth Revis
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diesem Abend, beim Archiv. Das warst du .« Er zögert. »Aber es ist siebzehn Jahre her …«
    »Du hättest mich finden können, wenn du nur einmal nach nebenan gegangen wärst. Das ganze erste Jahr habe ich mich hinter den Wänden versteckt und zwischen den Rohren und Kabeln geschlafen. Aber dann habe ich gemerkt, dass du und der Älteste nicht einmal nach mir gesucht haben. Ich brauchte mir also nur einen neuen Namen zu geben und mir eine neue Wohnung zu suchen, und die Idioten, die ihr gemacht habt, haben mich akzeptiert, ohne Fragen zu stellen. Aber«, fährt er fort und sieht mich an, »ich hatte dabei immer ein schlechtes Gefühl. Wegen dem, was der Älteste getan hat. So vieles auf diesem Schiff läuft falsch.« Sein Blick bohrt sich in meine Augen. »Mit dem Phydus hast du gerade einmal an der Oberfläche gekratzt. Weißt du über die Maschine des Schiffs Bescheid?« Ich nicke. »Gut«, sagt Orion. »Dann weißt du sicher auch alles über die Mission, nicht wahr?«
    »Welche Mission?«, frage ich.
    »Die wahre Mission dieses Schiffs.«
    »Welche soll das sein?«, fragt Amy. Sie stellt sich neben mich und schiebt ihre Hand in meine.
    »Hast du dich nie gefragt, wozu wir hier sind?«, fragt Orion mich und ignoriert Amy.
    »Um das Schiff zu bedienen.«
    »Das Schiff fliegt mit Autopilot. Es erreicht die Zentauri-Erde auch ohne uns.«
    »Um …«
    »Nein«, unterbricht mich Orion, bevor ich mehr sagen kann. »Was immer der Älteste dir erzählt hat, war eine Lüge. Er hat dir viel verheimlicht, nachdem ich ihn verraten habe. Nein, es gibt nur einen Grund, wieso wir an Bord dieses Schiffs sind, und dieser Grund befindet sich hinter dieser Tür.« Er zeigt dorthin, wo sich die Kryo-Kammern befinden.
    »Wie meinen Sie das?«, fragt Amy besorgt.
    »Du weißt zumindest, wozu die Eingefrorenen da sind, oder?«
    »Es sind Fachleute für Landwirtschaft, Umwelt und Verteidigung.«
    Orion schnaubt. »Es sind Fachleute, die uns den Planeten wegnehmen werden.«
    »Das ergibt doch keinen Sinn«, sage ich und drücke Amys Hand fester.
    » Sie sind die Kolonisten, nicht wir. Wenn wir jemals landen, werden sie uns benutzen als Sklaven für die Urbarmachung des Lands und – falls es dort feindliche Wesen gibt – als Soldaten. Sie haben vor, uns entweder zur Arbeit einzusetzen oder uns zu töten. Sie haben unsere Ur-ur-ur-was-auch-immer-Großeltern auf dieses Schiff gebracht, um Sklaven und Soldaten zu züchten. Sonst nichts.«
    Amy schnappt nach Luft. »Deswegen töten Sie die Leute vom Militär? Sie glauben, dass sie die, die auf dem Schiff geboren wurden, nach der Landung in den Krieg schicken werden?«
    »Ich weiß, dass sie das tun!«, brüllt Orion. »Und wenn es dort keine feindlichen Außerirdischen zu bekämpfen gibt, werden sie ihre militärische Ausbildung dazu nutzen, uns zur Sklavenarbeit zu zwingen. Es ist ein perfekter Plan: Während sie schlafen, züchten sie sich einen Vorrat an wertlosen Leuten!«
    »Aber wieso ich?«, fragt Amy, und ihre Stimme ist kaum mehr lauter als ein Flüstern. »Als Sie mich aufgetaut haben, haben Sie doch sicher gesehen, dass ich nicht mein Dad bin. Warum haben Sie mich nicht wieder reingeschoben, bevor das Eis zu schmelzen begann? Warum haben Sie mich aufwachen lassen?«
    Langsam breitet sich ein boshaftes Lächeln auf Orions Gesicht aus. Sein Blick durchbohrt mich förmlich. Ich balle die Fäuste.
    »Ich verrate keine Geheimnisse«, sagt Orion und schaut Amy von der Seite an.
    »Dad ist kein Sklaventreiber«, beteuert Amy. »Und wenn da feindliche Außerirdische sind, würde er niemanden zum Kampf zwingen.«
    Orion zuckt mit den Schultern. »Wie kannst du dir so sicher sein? Und außerdem«, fügt er hinzu, bevor Amy noch etwas sagen kann, »ist Vorsicht besser als Nachsicht.«
    »Ihre Art der Vorsicht bedeutet den Mord an meinem Vater!«
    Orion wirft einen Blick auf die Leiche des Ältesten. Ganz offensichtlich hat er kein Problem damit, jemanden umzubringen.
    »Wenn es dir nicht gefällt …«, sagt er und geht zur Gefrierkammer auf der anderen Seite des Raums. Er öffnet die Tür und deutet mit einer Armbewegung hinein. »… dann frier dich doch wieder ein. Schlaf, bis wir ankommen, und sieh dir an, was für ein Mensch er wirklich ist. Aber natürlich nur«, fügt er nachdenklich hinzu, »wenn Junior und ich entscheiden, deinen Vater so lange am Leben zu lassen.«
    »Sie sind genauso gemein wie er!«, zischt Amy und zeigt auf den leblosen Körper des Ältesten.
    »Aber
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