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Glühende Leidenschaft

Glühende Leidenschaft

Titel: Glühende Leidenschaft
Autoren: Jo Beverley
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genug entfernt, dass er sie nicht erreichen konnte. »Sei nett zu mir, Knox.«
    »Delila!«
    Sie wartete, und als Knox schließlich halblaut »Schöne Dame« sagte, gab sie ihm die Nuss und warf ihm eine Kusshand zu. Er wandte sich von ihr ab und verspeiste die Nuss mit Behagen.
    »Seht ihr«, sagte Babs, »man kann mit jedem männlichen Wesen fertig werden, wenn man weiß, was es wirklich will.«
    »Babs«, erklärte Sax, »du bist für jedes männliche Wesen eine leibhaftige Warnung. Aber ich frage mich, wie hast du die Zeit gefunden, Knox abzurichten?«
    Darauf erwiderte Babs nichts, doch sie blinzelte Nims zu, der zu Owains Erstaunen errötete. Beim Jupiter, dieses Haus würde ihn noch in den Wahnsinn treiben, wenn er nicht ohnehin schon ein hoffnungsloser Fall war.
    »Verzieh dich, Knox«, sagte der Kammerdiener und wedelte mit einem weißen Tuch. Der Papagei kletterte auf die Stuhllehne; nun konnte Nims das Tuch seinem Herrn umlegen und mit dem Rasieren beginnen.
    »Owain, zähl Namen auf«, befahl Sax.
    »Namen?«
    »Von möglichen Bräuten.«
    Knox fuhr zusammen. »Keine Heirat! Keine Heirat!«
    Sax rollte die Augen. »Namen. Und versuche bitte, keine Wörter zu benutzen, bei denen er aus dem Häuschen gerät.«
    Mit dem vertrauten Gefühl, sich in einem Irrenhaus zu befinden, holte Owain sein Notizbuch hervor. Knox’ früherer Besitzer hatte ihn darauf trainiert, vor jeglicher Verwicklung mit dem weiblichen Geschlecht zu warnen, insbesondere vor Heiratsplänen. Sax hatte recht. Mit einer Braut im Haus würde der Vogel wohl Zustände bekommen.
    »Welche Art von Namen?«, fragte er.
    »Potenzielle … Partner für eheliches Glück.«
    »Was für welche?«
    Nims strich mit seiner scharfen Klinge über Sax’ Wange, deshalb sprach er ruhig. »Solche, die morgen mit mir vor den Traualtar treten. Also praktisch alle.«
    Knox musste Sax’ Anspannung gespürt haben, denn er hüpfte auf seine Schulter und rieb den Schnabel tröstend an dessen Ohr. Sax entspannte sich und streichelte ihn. »Was war das für eine, die sich vor ein paar Wochen vor der Tür den Knöchel verstaucht hat?«
    »Miss Cathcart. Du sagtest, du wolltest sie erdrosseln.«
    »Ich wollte ihr nur mal richtig den Fuß verdrehen.«
    Owain notierte etwas auf ein neues Blatt. »Soll ich ihr eine Nachricht mit dem Hinweis schicken, dass du ihren Vater aufsuchen willst? Ich bin aber gar nicht sicher, ob die Cathcarts überhaupt noch in der Stadt sind.«
    »Wahrscheinlich sind die meisten Familien schon fort. Oh, heiliger Strohsack!«
    Er schnippte mit den Fingern, woraufhin Brak zögernd unter dem Bett hervorgekrochen kam, die Zähne noch immer gebleckt wie zum Morden bereit, doch mit angsterfülltem Blick. Der Arme konnte nicht anders. Sein Maul war von Geburt an deformiert und ließ ihn immer furchterregend aussehen. Zu allem Unglück war er auch noch ein erbärmlicher Feigling, der selbst jetzt noch zauderte und die Nase in die Luft hielt, um eine eventuelle Gefahr zu wittern.
    »Ist ja gut, Brak«, beruhigte ihn Sax. »Nun komm schon.«
    Der Hund schüttelte den massigen Körper und nahm dann ganz vornehm neben Sax Platz, als habe er in seinem Leben noch nie eine Sekunde Furcht gekannt. Der Papagei und er beäugten einander, gesellige Rivalen um die Aufmerksamkeit ihres geliebten Herrn. Owain fragte sich, ob es für Sax jemals eine Strapaze bedeutete, den Bedürfnissen der beiden nachzukommen, und auch jenen all der anderen liebenswerten Fälle für die Wohlfahrt, mit denen er sich umgeben hatte.
    Sax streichelte den Kopf des Hundes. »Über Weihnachten werden die meisten Leute auf ihren Landsitzen sein. Warum zum Teufel bin ich bloß zu dieser Jahreszeit geboren? Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Drache auch das noch geplant hat, aber es ist eben typisch. Jedenfalls, es muss doch noch bessere geben als Miss Cathcart. Sie kichert andauernd. Zähl Namen auf, Owain. Alle möglichen Möchtegern-Gräfinnen. Wenn es sein muss, reite ich auch aufs Land hinaus, um die Sache zu regeln.«
    »Ich weiß, du fühlst dich einem Versprechen sehr verpflichtet, aber …«
    »Ich werde es nicht brechen.«
    Owain schüttelte den Kopf. Er argwöhnte, dass die Herzoginwitwe von Daingerfield dieses Mal eine Runde für sich verbuchen konnte. Innerhalb eines Tages konnte Sax keine Braut finden, zumindest keine, die er wirklich wollte. Entweder musste er nicht zufriedenstellend heiraten oder der Herzogin eingestehen, dass er sein Wort nicht halten konnte.
    Das würde
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