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GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition)

GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition)

Titel: GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition)
Autoren: Simone Malina
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freudestrahlend zu und kam mit dem Makler ins Café, wo wir den Mietvertrag für fünf Jahre unterschrieben und 300 Euro monatlich weniger bezahlten.
    „Was hättest du getan, wenn er dich nicht nochmal zurückgerufen hätte?“, fragte ich sie vorwurfsvoll, sobald der Makler bereits gegangen war.
    Sie lachte mich aus, so als hätte ich nichts begriffen.
    „Dann wäre ich ihm nachgelaufen. Den Laden hätten wir bekommen, so oder so“, versicherte sie mir.
    Anschließend bestellten wir uns zwei Gläser Champagner und stießen auf unsere gemeinsame berufliche Zukunft an. Bei dieser Gelegenheit bat ich sie um ein Versprechen.
    „Bitte Marlene, versprich mir, dass du mir gegenüber nie taktierst, weder beruflich noch privat. Okay?“
    Marlene lachte, wirbelte ihre blonde Mähne in den Nacken und erhob feierlich Daumen, Zeige- und Mittelfinger und schwor: „Ich schwöre beim Leben von Puschel!“
    Ich war stark ergriffen und sehr gerührt. Denn Puschel hatte einen höheren Stellenwert als ein Familienmitglied. Puschel war Marlenes Lebenselixier. Puschel war ein Yorkshireterrier, den sie unentwegt in ihrer Tasche mit sich herumschleppte und den sie abgöttisch liebte. Bei dem man allerdings aufpassen musste, dass er einem beim Staubsaugen nicht versehentlich ins Rohr flutschte.
     
    Eine Woche später begannen wir mit den Renovierungsarbeiten. Obwohl ich das für überflüssig hielt, weil die Räumlichkeiten meinem Geschmack entsprachen. Der Vormieter besaß ein Jägergeschäft und hatte Wände und Decken mit Holz verkleidet. Meines Erachtens wirkte das gemütlich. Marlene war anderer Meinung. Sie wollte das schöne Holz rausreißen und alles neu streichen. Also rissen wir das Holz raus. Ich gab mein Bestes. Versuchte auszuweichen, als die Handwerker die Holzdecke herunterholten und sich ein Brett meinem Kopf näherte. „Lieber ein Brett vor als auf dem Kopf“, dachte ich noch, aber das Ding fiel mir auf den Zeh, so dass ich beim Anstreichen nicht helfen durfte. Ich war zum Nichtstun verdonnert und vertrieb mir zu Hause auf der Couch die Zeit und schonte meinen geschwollenen Zeh. Aber eines Abends bin ich dann doch ins Geschäft gehumpelt, um mal zu gucken, wie rasch das alles ohne meine Hilfe voranging. Arbeit hatte etwas Faszinierendes für mich. Ich konnte manchmal stundenlang davor sitzen und sie anstarren.
    Und tatsächlich , es wurde gewerkelt. Herr Steinhuber, der Makler, hatte sich als Maler verkleidet. Er trug einen Zeitungshut auf den Kopf und Marlene seinen Pinsel im Mund. Man bemerkte mich nicht. Der Malermakler war viel zu sehr auf das Herumklecksen seines Pinsels konzentriert. Nur Marlene gab einen schrillen Laut von sich, als sie das Scheppern des Farbeimers hörte, in den ich versehentlich hineintrat, als ich die Flucht ergriff.
    Am nächsten Tag waren meine weißen Fußspuren, die beinahe bis zu meiner Haustür führten, weggewischt, als sei nie etwas gewesen.
     

7. Kapitel
     
    Das Telefon läutet und reißt mich abrupt aus meinen Erinnerungen. Ich melde mich gewissenhaft mit dem Namen unseres Salons, den Marlene unbedingt CREATION HAIRSTYLE STUDIO nennen wollte. Ich dagegen fand „Toscas und Marlenes Haarstübchen“ oder einfach nur „Schnipp Schnapp“ viel schöner. Aber Marlene krümmte sich vor Lachen und hielt meinen Vorschlag für einen guten Witz.
    „Creation Hair Style Studio, mein Name ist Stern. Was kann ich für Sie tun?“, melde ich mich gewissenhaft.
    „Hallo Tosca, hier ist Markus!“
    Ich schlucke beherrscht und lege wortlos auf. „Was will der von mir?“, schießt es mir wie ein Kugelblitz durch den Kopf, wobei ich den Hörer angewidert im Auge behalte, als würde eine ausgewachsene Kakerlake drauf sitzen. Es klingelt wieder. Ich hebe ab und melde mich mit unverändert freundlicher Stimme.
    „Ich wollte Marlene sprechen“, verlangt er diesmal.
    „Wer ist da bitte?“, erkundige ich mich scheinheilig.
    „Markus . Gib mir Marlene!“
    „Warum rufst du nicht auf ihrem Handy an, anstatt sinnlos das Geschäftstelefon zu blockieren?“
    „Weil sie ihr Handy bei mir vergessen hat, deswegen! Im Gegensatz zu dir, hat Marlene scheinbar noch so etwas wie Mitgefühl. Sie hat mit ihrem Handy einen Arzt gerufen und es dann bei mir liegen lassen. Ich wollte ihr Bescheid geben, dass ich es mit der Post zurückgesendet habe.“
    „Gut, dann werde ich es ihr ausrichten“, erkläre ich frostig.
    „Das würde ich ihr gern selbst sagen, und vor allem, möchte ich mich für ihre
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