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Glueckstreffer - Roman

Glueckstreffer - Roman

Titel: Glueckstreffer - Roman
Autoren: K A Milne
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weich. Der Augenblick war gekommen. Rudere das Boot an Land, oder geh unter , dachte sie. Nachdem sie noch einmal Luft geholt hatte, sagte sie: »Das, Garrett Black, ist ein O.«
    »Das sehe ich auch.« Er grinste. »Sieht aus wie ein Buchstabe aus einem Autoemblem.«
    Sophie lächelte verlegen. »Richtig getippt. Es ist das O aus dem Schriftzug an meinem Explorer. Du weißt schon: Das ist der Wagen, den ich gestern zu Schrott gefahren habe. Ich habe den Mechaniker meiner Werkstatt heute gebeten, den Buchstaben für mich abzulösen.«
    »Warum denn das? Und weshalb hast du ihn in diesen Keks eingebacken?«
    Schneller rudern!
    »Weil … Weil er eigentlich dir gehört.«
    »Der Buchstabe?«
    »Der Wagen.«
    »Wie bitte?«
    Atmen! Immer nur tief und ruhig atmen.
    »Habe ich dir nie erzählt, womit ich dieses Auto gekauft habe?«
    »Ehm … Nein?«
    Sophie zwang sich zu einem Lächeln. »Ist eine komische Geschichte. Na ja, so komisch vielleicht auch wieder nicht. Als ich ganz sicher war, dass aus uns beiden nichts mehr würde, habe ich meinen Verlobungsring verpfändet und von dem Geld, das ich für ihn bekommen habe, den Wagen gekauft.«
    Garrett schluckte. »Du hast den Ring verhökert, um ein Auto zu kaufen?«
    »Richtig.«
    Garrett starrte konsterniert auf den Buchstaben in seiner Handfläche. Dann wanderte sein Blick wieder zu Sophie. »Und warum ausgerechnet das O?«
    Sophie zwang sich, ihm gerade in die Augen zu sehen. »Tja«, begann sie. Ihre Hände zitterten leicht. »Was auch geschieht – sobald der Scheck von der Versicherung kommt, bekommst du ihn. Es ist dein Geld.«
    »Blödsinn, Sophie! Das ist …«
    »Lass mich bitte ausreden«, unterbrach sie ihn. »Es ist dein Geld. Und ich gebe es dir zurück. Ob du willst oder nicht. Aber ich habe das O gewählt …« Sie verstummte, streckte den Arm aus und griff nach dem Metallbuchstaben in seiner Handfläche. »Ich habe das O gewählt«, wiederholte sie etwas ruhiger, »weil es von dem ganzen Auto der einzige glänzende Gegenstand war, der in einen Glückskeks passt und auch an …« Sophie steckte ihren kleinen Finger durch das O und schob es wie einen Ring nach oben. »Für meinen Ringfinger ist es zu eng. Am kleinen Finger passt es.«
    Garrett starrte sie entgeistert an. »Sophie, was willst du damit …«
    »Ich bin noch nicht fertig! Lass mich ausreden! Ich habe sehr lange mit Schuldgefühlen gelebt, aber das ist nun vorbei. Auch wenn ich nicht bekomme, was ich möchte, Garrett … Wenn ich dir jetzt nicht alles sage, was ich sagen will, werde ich das später bitter bereuen.«
    »Sophie, lass mich …«
    »Nein, bitte. Warte noch einen Moment! Dein erster Glückskeks heute enthielt zwei Orakelsprüche. Der eine mag zwar etwas kryptisch klingen, aber ich wollte dir damit sagen: Auch wenn du mich verletzt hast – ich verstehe, warum du es getan hast. Und ich liebe dich noch immer. Es ist mir gleichgültig, was mit dieser Jane ist. Ich weiß, sie kann dich nie so lieben, wie ich dich liebe. Die zweite Botschaft ist eigentlich eher für mich bestimmt als für dich. Mein Vater hat mir als kleines Mädchen versprochen, dass das Schicksal mir meinen Herzenswunsch erfüllen wird – irgendwann. Dasselbe hat mir Ellen ebenfalls versprochen, und zwar noch in derselben Nacht.« Sophie rang nach Luft. »Garrett, als ich da am Straßenrand gesessen und geweint habe, konnte ich nicht wissen, dass das Objekt all meiner Wünsche – das Glück meines Lebens – zu Hause saß und wünschte, mit einem Funkgerät verbunden zu werden, das nur dreißig Meter von mir entfernt lag. Du bist der Mann meines Lebens, Garrett Black. Meine glücklichsten Momente erlebe ich mit dir, und es gibt nichts, was ich mir mehr wünsche, als in guten wie in schlechten Zeiten für den Rest meines Lebens mit dir zusammen zu sein.«
    Garrett starrte sie noch immer aus großen Augen an. Einige Sekunden lang sagte er nichts, hörte nur auf Sophies schnellen Atem.
    »Bist du jetzt fertig?«, erkundigte er sich schließlich.
    Sie nickte zögernd, vermochte seine Miene nicht zu deuten.
    »Gut.« Mit einer schnellen Bewegung war er bei ihr, schlang die Arme um sie und küsste sie. Es war wie beim ersten Mal, als sie sich genau hier in der Küche geküsst hatten.
    »Was ist mit Jane?«, fragte Sophie und errötete, als sie wieder Luft bekam.
    Garrett warf den Kopf in den Nacken und lachte schallend. »Jane ist ihr zweiter Vorname. Olivia Jane Black-DeMattio.«
    Sophie schnappte nach Luft. »Deine
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