Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Glueckstreffer - Roman

Glueckstreffer - Roman

Titel: Glueckstreffer - Roman
Autoren: K A Milne
Vom Netzwerk:
eine Pause, doch als Sophie ihre Bemerkung mit Schweigen quittierte, fuhr sie fort: »Garrett und du, ihr wart von vornherein füreinander bestimmt. Zwanzig Jahre hat’s gedauert, aber jetzt ist die Zeit reif. Mich interessiert nur, ob du weiter über die Vergangenheit lamentieren oder für deine Zukunft endlich etwas unternehmen willst? Vergiss nicht – das Schicksal steuert dein Boot, und du brauchst nur zu rudern.«
    »So einfach ist es nicht, El…«
    »Was ist nicht einfach?«, blaffte Ellen am anderen Ende.
    »Er hat eine Freundin namens Jane.«
    Ellen wurde leiser. »Haben die beiden eine gemeinsame Geschichte, die vor zwanzig Jahren begann?«
    »Wohl kaum«, erwiderte Sophie wortkarg.
    Ellen lachte kurz auf. »Nur noch eine Frage. Liebst du ihn? Das ist doch letztendlich alles, worauf es ankommt.«
    Sophie zögerte. »Muss ich darauf jetzt sofort antworten?«
    »Du musst überhaupt nicht antworten. Mir ohnehin nicht.«
    Sophie seufzte hörbar. »Danke fürs Zuhören, Ellen. Und für deinen Rat. Ich denke darüber nach.«
    »Weißt du denn schon, was du tun wirst?«
    In diesem Moment kam eine SMS-Nachricht von Garrett. Ein Gefühl der Hoffnung ließ Sophie unwillkürlich lächeln. »Ellen, ich muss auflegen«, erklärte sie.
    »Warum? Hast du so spät noch was vor?«
    »Nein. Aber ich versuche, meine Ruder ins Wasser zu bringen. Danach sehen wir weiter.«
    »Das ist wieder meine Sophie! Ich habe dich lieb, Sweets. Lass mich wissen, wie es weitergeht.«
    »Gute Nacht, Ellen.«
    Sophie drückte auf eine Taste und öffnete Garretts Kurzmitteilung.
    Zu deiner Info: War auf dem Heimweg kurz in deinem Laden. Habe Randy gesagt, dass mit dir alles in Ordnung ist.
    Sophie begann hastig, mit beiden Daumen zu tippen. Sie antwortete: Danke. Nett von dir.
    Er hat mir gesagt, dass eine Menge neuer Zuschriften gekommen sind. Hab sie mir mal angesehen.
    Und???
    Hundert Briefe. Alle von demselben Absender.
    Ach, wirklich?
    Ja. Alle von deinem Alex.
    Was????
    Keine Sorge. Habe nur ein paar gelesen. Er ist sehr optimistisch. Du hast Glück.
    Zuerst war sich Sophie nicht sicher, wie sie darauf reagieren sollte. Vor allem wollte sie vermeiden, dass Garrett weiterhin annahm, Alex sei mehr als ein guter Freund. Die Tatsache, dass Garrett und sie in der Vergangenheit nicht offen zueinander gewesen waren, hatte ihrer Beziehung mehr als alles andere geschadet. Daher wusste sie auch, dass sie ihm die Wahrheit sagen musste, wenn sie nur die geringste Chance haben wollte, ihn zurückzugewinnen. Bei diesem Gedanken kam ihr plötzlich eine Idee.
    Kann ich dich anrufen?, schrieb sie, und keine fünf Sekunden später klingelte ihr Telefon. »Was gibt’s?«, fragte er. »Hast du etwa das Schreiben verlernt?«
    »Nein«, erwiderte Sophie kühler als sonst. »Ich wollte dir nur etwas persönlich sagen.«
    »Aha?«
    »Ist nichts Schlimmes.«
    »Warum klingst du dann so unheilschwanger? Was ist los?«
    Sophie holte tief Luft. »Okay. Aber bitte flipp jetzt nicht gleich aus … Ich werde heiraten.«
    Am anderen Ende blieb es minutenlang still.
    »Garrett? Bist du noch da?«
    »Wow … Sophie. Ich meine … Donnerwetter. Ist das nicht ein bisschen überstürzt?«
    »Nein. Diesmal nicht.«
    »Bist du sicher? Liebst du ihn?«
    »Mehr als ich dachte, dass ich je jemanden lieben könnte.«
    »Autsch. Das tut jetzt aber ein bisschen weh«, murmelte Garrett. »Tja, dann kann ich nur hoffen, du weißt, was du tust. Herzlichen Glückwunsch … oder was auch immer.«
    »Danke«, sagte sie leise. »Und übrigens … Ich weiß, ich war ziemlich nervig mit den Zuschriften und dieser Annonce. Dafür entschuldige ich mich. Meine Hochzeitspläne torpedieren natürlich unsere Abmachung, aber ich möchte dennoch weiterhin lesen, was in diesen Briefen steht. Sie stapeln sich schon wieder in meiner Küche. Könntest du irgendwann in den Laden kommen und mir dabei helfen, die Sache zu Ende zu bringen?«
    »Natürlich. Du musst mir nur sagen, wann.«
    »Wie wär’s mit morgen Abend?«
    »Das sollte klappen. Um wie viel Uhr?«
    »Ist acht Uhr dreißig zu spät? Ich muss für Randy einspringen und bin dann kaum vor acht mit der Arbeit fertig.«
    »Nein, das ist in Ordnung, Sophie«, erwiderte Garrett. »Dann bis morgen.«
    »Prima«, antwortete sie. »Gute Nacht, Garrett.«
    Sophie biss sich auf die Unterlippe und legte auf. »Tja, das dürfte interessant werden«, sagte sie laut zu sich. »Ich fange am besten schon mal an, mich vorzubereiten.«

Kapitel
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher