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Glücksspiel des Schicksals (Baccara) (German Edition)

Glücksspiel des Schicksals (Baccara) (German Edition)

Titel: Glücksspiel des Schicksals (Baccara) (German Edition)
Autoren: Cat Schield
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ungeduldig mit den Fingern und wartete darauf, dass sie Kugel endlich liegen blieb.
    „Wirf dein Geld doch nicht zum Fenster raus“, sagte Sebastian.
    „Warum nicht?“ Wozu war Las Vegas denn gut, wenn man nicht etwas machen durfte, das man hinterher bereuen konnte?
    „Eigentlich wollte ich es für mein Hochzeitskleid ausgeben. Aber das ist ja nicht mehr der Fall.“
    „Du findest schon jemanden“, warf Sebastian ein. „Du wirst ganz sicher heiraten.“
    „Es gab ja jemanden.“ Ihm wurde klar, dass er überhaupt nichts über sie wusste. „Er hat mit mir Schluss gemacht.“
    Gestern. Einen Tag vor ihrem Geburtstag. Zwei Jahre lang hatte sie gedacht, sie würden irgendwann heiraten. Jetzt stand sie wieder allein da. Zwei Jahre älter obendrein. Und die Auswahl an Singlemännern war auch nicht größer geworden.
    „Tut mir leid.“
    „Das sollte es auch. Ist ja deine Schuld.“
    „Meine Schuld?“ Für gewöhnlich tat er ihr gegenüber gleichgültig. Aber in diesem Moment konnte er sie nicht mehr so cool wie üblich anschauen. „Ich wüsste nicht, warum.“
    Was ging hier nur vor? Für Sebastian war sie wie ein köstlicher Schokoladentrüffel. Einfach zum Vernaschen.
    Unsicher brachte sie stotternd hervor: „Er … er hat sich getrennt, weil ich meinen Job nicht aufgeben wollte.“
    „Was spielt das für eine Rolle, ob du für mich arbeitest?“
    Er denkt, dass ich in dich verliebt bin.
    Natürlich war sie es nicht. Na ja, vielleicht ein bisschen. Am Anfang. Im ersten Jahr oder so. Als Tim dann in ihr Leben trat, verblassten die Gefühle für ihren Chef. Gefühle, die ohnehin ins Leere liefen. Die niemals erwidert werden würden.
    Sebastians Ansprüchen konnte sie ohnehin nicht gerecht werden. Er traf sich mit vermögenden Frauen, Frauen aus bestem Hause. Sie kannte den Typ. In der Highschool war sie eine Zeit lang mit einem Jungen gegangen, der aus einer der reichsten Familien der Stadt stammte. Sie war völlig in ihn verknallt, und er versprach, mit ihr zusammen fortzugehen. Aber dann hatte er die Sache beendet, und es war nicht nur seine Begründung, sondern auch die Art und Weise, die sich schmerzhaft in ihre Seele eingebrannt hatten.
    „Tim konnte es nicht ertragen, wie ich für dich gesprungen bin, wann immer du wolltest“, fuhr sie fort. „Wir haben uns nur noch gestritten wegen dir. Hätte ich bloß früher gekündigt.“
    „Warum hast du nicht?“
    Das war typisch Sebastian. Ohne Umschweife zur Sache kommen. Er war begabt darin, in seinem Gegenüber den versteckten Kummer herauslesen zu können. Schneller als jeder andere, den sie kannte, einschließlich ihres eigenen Vaters, der ebenso die Fähigkeit besaß, Leute durchschauen zu können. Andere Leute, nur nicht die eigene Tochter.
    Sie fand auf die Frage keine Antwort. Hätte sie gekündigt, hätte sie sich eingestehen müssen, nur noch ein halber Mensch zu sein. Sie brauchte ihn in ihrem Leben. Musste in seiner Nähe sein, um sich lebendig zu fühlen.
    Ziemlich jämmerlich.
    „Das habe ich doch getan.“
    Nur leider nicht früh genug. Denn gestern hatte ihr Tim erklärt, dass er seine Traumfrau gefunden hätte. Und sie heiraten wolle.
    Ihre Hände zitterten. „Zwei Jahre habe ich darauf gewartet, dass er sich mit mir verlobt.“ Ihre Kehle schnürte sich zu und ließ sie verstummen.
    Er will eine andere heiraten, die er gerade mal einen Monat kennt …
    Tränen stiegen auf. Sie musste blinzeln. Missy fühlte sich überflüssig. Und das tat weh. Wenn sie nicht einmal für jemanden wie Tim, einen schlichten Arzneimittelvertreter, gut genug war, für wen war sie es dann überhaupt noch?
    „Ihre Einsätze, bitte“, forderte der Croupier die Spieler auf, die eifrig ihre Jetons auf den Spieltisch legten.
    Missy schob ihre gesamten Jetons auf das rote Feld. „Fünftausend auf Rot.“
    „Mach das nicht.“ Sebastian sprach leise, aber in bestimmendem Ton.
    „Warum denn nicht?“ Sie versuchte gar nicht erst, den Trotz in ihrer Stimme zu verbergen. Schließlich sollte er ja kapieren, dass er sie nicht mehr herumkommandieren konnte. „Habe ich denn noch irgendwas zu verlieren?“
    „Nimm das Geld und gönn dir was dafür. Ein neues Auto. Oder zahl eine Rate für dein Haus ab. Irgendetwas, von dem du länger was hast.“
    Gut gemeint, aber ganz gleich, was sie mit dem Geld tun würde, sie würde immer nur ihr Hochzeitskleid vor Augen haben. Ein Traum aus wallender Seide und Spitze, über und über mit Perlen bestickt … Sie hatte ein Bild
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