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Glücksspiel des Schicksals (Baccara) (German Edition)

Glücksspiel des Schicksals (Baccara) (German Edition)

Titel: Glücksspiel des Schicksals (Baccara) (German Edition)
Autoren: Cat Schield
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achselzuckend.
    Missy Lippen öffneten sich in einem vollendeten Bogen. Wie hatte er nur so lange übersehen können, wie sinnlich ihr Mund war? Mit der fein geschwungenen Oberlippe und einer vollen unteren Lippe forderte ihr Mund es geradezu heraus, den roten Lippenstift wegküssen zu wollen.
    Ohne Warnung holte sie aus und versetzte ihm mit der Faust einen heftigen Schlag auf den Arm. „Verdammt noch mal! Sebastian Case, du bist so ein Vollidiot!“
    Mit diesen Worten ließ sie sich vom Hocker gleiten und stürzte davon. Während Sebastian sich die schmerzende Stelle an seinem Arm rieb, starrte er ihr überrascht nach. Für eine Frau hatte sie einen ziemlich kräftigen Schlag. Sie war schon am Ausgang, als er ebenfalls aufstand, ein paar Geldscheine auf den Tresen warf und ihr folgte.
    Sie war nicht gewohnt auf High Heels zu laufen, daher konnte er sie mühelos einholen. Er legte seinen Arm um ihre Hüfte, um sie zu halten, als sie ins Stolpern kam. „Wohin willst du?“
    „Ich will jetzt feiern gehen.“ Sie schob seine Hand weg.
    Sebastians Handfläche kribbelte unangenehm. Um das Gefühl zu vertreiben, rieb er die Hände aneinander. Dabei sah er ihrem entschlossenen Abgang zu, bei dem ihre Kurven ein wenig ins Wackeln kamen.
    Seine Exfrau war Model gewesen, dünn und ständig auf Diät. Mit einer ansprechenden Oberweite, die er bei Frauen bevorzugte, konnte sie nicht aufwarten. Vielleicht war das der Grund, dass sein Interesse an Sex mit ihr verloren gegangen war. Oder er war es einfach leid, auf ihre Spinnereien einzugehen. Ihre andauernden Lügen, dass sie schwanger sei, jedes Mal, wenn er von Trennung gesprochen hatte.
    Missy steuerte nach rechts, als er noch im Geiste rekapitulierte, was in seiner Ehe alles schiefgelaufen war. Einen Moment später ging er ihr nach. Sie bewegte sich zielstrebig an den Spieltischen vorbei. Offenbar wusste sie genau, wohin sie wollte. An einem Roulettetisch holte er sie ein.
    „Hast du eigentlich eine Vorstellung, was du da machst?“, fragte er, aber er ahnte die Antwort schon.
    „Ich weiß ganz genau, was ich tue.“ Sie zog ein dickes Bündel Geldscheine aus ihrer Tasche. „Ich bin hier, um das zu verjubeln. Und ich gehe nicht eher, bis ich das getan habe.“
    Missy hatte sich von dem Moment an, als sie am Nachmittag die Lobby des Hotels betreten hatte, in Las Vegas verliebt. Die klingelnden Spielautomaten erinnerten sie an das letzte Läuten der Schulglocke vor den großen Ferien. Die blinkenden Lichter und die Aussicht auf den Hauptgewinn, der an jeder Ecke zu warten schien, hatte das Kind in ihr wieder zum Vorschein gebracht. Sie konnte sich kaum zurückhalten, am nächstbesten Blackjack-Tisch zwanzig Dollar zu setzen. Mit einem Mal schienen fünfzehn Jahre gemächliches Leben wie ausgelöscht zu sein.
    Sebastian legte den Arm auf ihre Schulter und stellte sich zwischen sie und den Roulettetisch. „Hier solltest du nicht spielen. Die Chancen sind gleich null. Lass uns lieber zum Blackjack gehen. Da kann man eher was gewinnen.“
    Die Berührung ließ sie erschauern, obwohl er selbst warm war. Sein Griff war behutsam, aber Missy wusste, dass er auch anders konnte, wenn ihm die Geduld ausging.
    Vermögend. Erfolgreich. Gewohnt, sich durchzusetzen. Notfalls mit allen Mitteln. Ein Mann, der alles in seinem Leben unter Kontrolle hatte. Niemals macht er Pause. Selten lächelte er. Und alle mussten für ihn ihr Bestes geben.
    Hätte sie gewusst, was sie erwarten würde, als sie den Job bei ihm angetreten hatte, wäre sie wohl panisch aus seinem Büro geflohen. Stattdessen war sie von dem rätselhaften Sebastian Case fasziniert gewesen, von ihm, dem fantastischen, aber undurchschaubaren Geschäftsmann und Millionär.
    Sie schüttelte seine Hand ab. „Interessiert mich nicht.“
    „Du bist doch völlig durchgedreht. Wie viel hast du da überhaupt?“ Er nahm ihr das Geld aus der Hand und blätterte die Scheine kurz durch. Ein leiser Pfiff ging von seinen Lippen.
    Da sie befürchtete, dass er ihr das Geld vorenthalten wolle, um sie vor sich selbst zu schützen, riss sie ihm die Scheine aus der Hand.
    „Eigentlich war das für mein Hochzeitskleid gedacht, das ich mir immer gewünscht habe.“
    Dass sie es für diesen Zweck hatte, überraschte ihn, aber er ließ sich nichts anmerken. „Und wie viel ist das genau?“
    „Fünftausend Dollar.“
    „Ganz hübsches Sümmchen, um es in Las Vegas durchzubringen.“ Seine Besorgnis ließ seine Stimme polternd erscheinen.
    Missy
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