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Glücksspiel des Schicksals (Baccara) (German Edition)

Glücksspiel des Schicksals (Baccara) (German Edition)

Titel: Glücksspiel des Schicksals (Baccara) (German Edition)
Autoren: Cat Schield
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sie ein Privatleben, mit Freunden und Liebhabern, aber davon bekam er nie etwas mit.
    „Aber deswegen musst du doch nicht gleich den Job hinschmeißen.“
    „Es geht nicht anders.“
    „Willst du mir etwa sagen, dass ich dich davon abhalte, zu heiraten und Kinder zu bekommen?“
    „Genau.“ Ihre langen Wimpern verbargen etwas, das er in ihren Augen nicht lesen sollte.
    „Aber warum?“
    Sebastian bestellte einen weiteren Tequila beim Barkeeper, verneinte jedoch, als dieser fragend auf Missys Glas deutete. Wie viel hatte sie eigentlich getrunken? Es gab keine Anzeichen, dass sie zu tief ins Glas geschaut hatte. Aber wie war es sonst zu erklären, dass sie so überstürzt ihre Arbeit hinwerfen wollte?
    „Du lässt mich ständig bis in die Nacht hinein schuften“, begann sie. „Du rufst mich zu allem möglichen Zeiten an, weil ich deine Reisetermine ändern soll oder Konferenzen arrangieren muss. Wie häufig habe ich am Wochenende arbeiten müssen, weil ich noch irgendwas im letzten Moment an deinen Präsentationen verbessern sollte, an denen ich schon die ganze Woche über gesessen habe?“
    Wollte sie ihm zu verstehen geben, dass er zu viel von ihr erwarten würde? Möglicherweise hatte er sich mehr und mehr auf sie verlassen, je länger sie zusammengearbeitet hatten. Aber es gefiel ihm zu wissen, dass sie allzeit bereitstand, ihm zu helfen, wenn er sie brauchte.
    „Pausen gönnst du dir keine“, klagte sie und trank den letzten Schluck ihres bunten Cocktails. „Und mir schon gar nicht.“
    „Ich verspreche dir, deine Wochenenden hast du ab sofort für dich.“
    „Es geht doch nicht nur um die Wochenenden. Es geht darum, dass ich deine Arzttermine vereinbare, und wann dein Wagen in die Werkstatt soll. Ich muss mich mit den Handwerkern rumschlagen, die dein Haus renovieren, und alles aussuchen. Welche Wandfarbe, was für Fliesen, alles. Das ist dein Haus. Du solltest dich darum kümmern.“
    Sie hatten diese Diskussion schon häufiger geführt. „Ich finde einfach, du hast ein Händchen dafür.“
    „Mag sein, aber ein Haus einzurichten, das ist doch eher Sache einer Ehefrau.“
    „Ich habe keine.“
    „Noch nicht.“ Sie bedachte ihn mit einem mitleidigen Blick. „Deine Mutter hat mir erzählt, zwischen dir und Kaitlyn stehen die Dinge zum Besten.“
    „Zum Besten wäre übertrieben.“
    Auch wenn er sich darüber ärgerte, dass sie und seine Mutter sein Privatleben erörterten, konnte er sich wohl kaum beklagen. Schließlich war er es selbst, der von Missy Dinge gefordert hatte, die über die reine Arbeit hinausgingen. Und es war ja auch viel angenehmer, wenn sie sich nicht nur der beruflichen, sondern auch seiner privaten Belange annahm.
    „Ihr beiden kennt Euch jetzt seit sechs Monaten“, fuhr Missy fort. „Das ist ganz schön lange seit deiner …“
    Sie verstummte.
    Seit seiner Scheidung vor sechs Jahren.
    Sebastian hatte gar nichts dagegen, erneut zu heiraten. Und das hätte er auch wohl längst getan, wenn seine Exfrau nicht seine Fähigkeit, anderen zu vertrauen, ruiniert hätte.
    Chandras Spielchen hatten der familiären Seite in ihm nicht nur einen Knacks versetzt. Sie hatten ihn zu einem zurückgezogenen Mann werden lassen, der keinerlei Interesse an romantischen Eskapaden mehr zeigte.
    Zum Unglück aller Frauen richtete er seine Aufmerksamkeit nur noch auf das, was er völlig unter Kontrolle hatte: Geld verdienen. Sich um die Case Consolidated Holding kümmern.
    „Okay, ich werde dich nicht mehr bitten, meinen Privatkram zu erledigen.“ Er würde all ihre Argumente Stück um Stück zerpflücken, bis keines übrig bleiben würde, und sie keinen Grund mehr hätte, ihn zu verlassen. „Ist das akzeptabel für dich?“
    Ihre braunen Augen funkelten ihn an. „Nichts, aber auch nichts kann meine Meinung ändern, Sebastian. Ich kündige. Sobald die Woche um ist.“
    „In der Nachricht stand was von zwei Wochen.“
    „Von mir aus auch vier Wochen. So viel Urlaub habe ich noch angehäuft.“ Sie machte den Barkeeper mit einem Fingerzeig auf ihr leeres Glas aufmerksam.
    „Meinst du nicht, du hast schon genug gehabt?“
    Er nahm ihre Hand. Allein der Kontakt mit ihrer Haut hatte eine verblüffende Wirkung auf ihn. Jähes Verlangen nach ihr kam impulsiv über ihn. Was war nur mit ihm? Das hier war Missy. Vier Jahre lang hatten sie Seite an Seite zusammengearbeitet, ohne dass es zwischen ihnen auch nur geknistert hätte. Geschweige denn, dass er sich ersehnte, sinnliche Stunden mit ihr zu
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