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Glueck (TaschenGuide)

Glueck (TaschenGuide)

Titel: Glueck (TaschenGuide)
Autoren: Susanne Schwalb
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sind schließlich der Schlüssel zu unserem Glück: Wie wir mit ihnen umgehen, hat entscheidenden Einfluss auf unsere Fähigkeit, glücklich zu sein.

Glück ist Gefühlssache
    Wir haben gesehen, dass am Anfang des Glücks immer eine chemische Reaktion steht: So werden zum Beispiel die UVB-Strahlen des Sonnenlichts oder das Tryptophan aus der Schokolade im Körper zu Neurotransmittern umgebaut. Alle zerebralen Prozesse sind an die Anwesenheit dieser Botenstoffe gebunden, erst durch sie wird Kommunikation in unserem Gehirn möglich. Umgekehrt heißt das: Jeder Emotion und jedem Gefühl ebenso wie allem Denken und Tun liegt die Ausschüttung von Neurotransmittern zugrunde. Ohne diese wäre unser Gehirn ein totes, handlungsunfähiges Organ – und wir könnten nicht fühlen und mithin auch kein Glück empfinden.
    Ohne die chemischen Abläufe in unserem Gehirn zu kennen, wusste schon der französische Philosoph Voltaire (1694 – 1778), dass Glück eine Folge angenehmer Gefühle ist. Eine banale Weisheit, doch was sich zunächst so simpel anhört, ist in Wahrheit eine Erkenntnis von großer Tragweite für unser Glücksstreben: Wir brauchen also positive Emotionen, um glücklich zu sein. Oder, um diesen Gedanken noch ein wenig weiterzuspinnen: Wenn es uns gelingt, solche erfreulichen Gefühle in uns zu evozieren, sind wir unserem Glück schon einen Schritt näher gekommen.
    Aus dem Bauch heraus: Warum auch Gefühle unser Handeln steuern
    Alles also nur eine Frage des richtigen Gefühls? Im Grunde ja. Es ist eben nur eine Kunst, diese Empfindungen auch herbeizuführen. So lehrt die noch sehr junge Disziplin der Positiven Psychologie, dass wir zum Auftreten von Glücksgefühlen durchaus unseren Beitrag leisten können.
    Gefühle sind subjektive Befindlichkeiten; im engeren Sinne zählen auch Emotionen dazu. Genau genommen müsste man zwischen beiden Begriffen unterscheiden, da unter Emotionen per definitionem spontane, unbewusste Regungen zu verstehen sind, während Gefühle bewusst wahrgenommen werden. Im Folgenden seien der Einfachheit halber beide Begriffe synonym gebraucht, da die erwähnte Bedeutungsdifferenz für unseren Zusammenhang als nicht relevant zu betrachten ist.
    Wir kennen die vier Hauptemotionen Angst, Ärger, Freude und Trauer, die zusammen mit zahlreichen „Unteremotionen“ das ganze Gefühlsspektrum abdecken. Die Evolution hat den Menschen ursprünglich mit diesen überlebenswichtigen Indikatoren ausgestattet, damit er auf lebensbedrohliche Situationen adäquat reagieren und sich in Sicherheit bringen konnte. Das hängt damit zusammen, dass das limbische System in unserem Gehirn – unser Gefühlszentrum– entwicklungsgeschichtlich viel älter ist als die Großhirnrinde, in der unser rationales Denken verwurzelt ist. Nehmen wir das Beispiel Angst: Ein Steinzeitjäger, der einem Mammut begegnete, wurde durch den Adrenalinausstoß so inAlarmbereitschaft versetzt, dass er nicht lange nachdenken musste, um davonzulaufen. Sein Gehirn war bereit, die elektrischen Impulse sofort in Bewegungsimpulse umzusetzen.
    Und noch heute steuern Emotionen zuweilen unser Verhalten: Sicherlich haben auch Sie schon einmal eine Entscheidung „aus dem Bauch heraus“ gefällt – wenn es beispielsweise schnell gehen musste und keine Zeit für langwierige Erörterungen der Handlungsalternativen blieb oder wenn Ihnen der rationale Verstand nicht weiterhelfen konnte, weil Ihnen alle Optionen gleich gut oder gleich schlecht erschienen. Gerade im Beruf, so meinen viele, haben Gefühle nichts zu suchen. Nichtsdestotrotz steuern auch hier manchmal Gefühle unsere Entscheidungen – und sind meist die besseren Ratgeber.
    Gefühle stabilisieren uns
    Durchs Leben helfen uns sowohl positive als auch negative Gefühle: Angst zum Beispiel schützt uns mitunter vor Unternehmungen, bei denen wir zu viel riskieren würden. Freude hingegen empfinden wir, wenn wir uns etwas gelungen ist oder auch, wenn wir die Situation, in der wir vorher Angst empfunden haben, erfolgreich gemeistert haben. Positive Gefühle beruhigen uns also, sodass wir neue Kraft schöpfen, auf die wir sonst nicht zugreifen könnten. So gleichen sie das vegetative Nervensystem aus, das sich eben noch in hellem Aufruhr befand.
    Wichtig
    Sinn der Emotionen war evolutionsbiologisch betrachtet nicht, den Menschen glücklich zu machen, sondern seine Existenz zu sichern.
Stress: Eine Frage des Ausgleichs …
    Auch im Beruf spielt dieser Ausgleich eine wichtige Rolle: Würden
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