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Glamorous Love - vollkommenes Glück

Glamorous Love - vollkommenes Glück

Titel: Glamorous Love - vollkommenes Glück
Autoren: Leyla Martin
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klasse aus!“, bestätigte sie nochmal.
    Ich war mit meiner um 60 Prozent reduzierten Ausbeute zufrieden. Mir war wichtig, nicht durch knallige Farben oder wirre Muster aufzufallen! Mein Stil war eher sportlich leger, bei entsprechendem Anlass auch mal elegant, aber immer möglichst schlicht. Darauf legte ich eine Menge Wert, denn schließlich kam ich aus einem mittelständischen Haushalt, wo beide Eltern arbeiteten. Wir waren nicht reich, kamen aber gut über die Runden. Meine Mama arbeitete in der diagnostischen Abteilung des Stadtteilklinikums Westend und mein Vater war Sachbearbeiter bei einer Krankenkasse.
    Tess tickte völlig anders als ich, total entgegengesetzt! Sie liebte knallige Farben und extreme Muster. Es passte zu ihr und es wäre befremdlich, sie in schlichter Kleidung zu sehen. Vielleicht orientierte sie sich diesbezüglich an ihrer Mutter. Die Eltern führten ein gut gehendes Beratungsunternehmen und waren finanziell bestens ausgestattet. Dies bedeutete für Tess auch ein entsprechend hohes Budget für ihren Klamottenkauf. Es fiel Tess nicht schwer, mehrere Hundert Euro auf einmal auszugeben. Mich störte das überhaupt nicht, denn Tess und ihre Eltern sind trotz ihres Erfolges liebenswerte Personen geblieben und hielten sich nie für etwas Besseres.
    Mittlerweile war es spät geworden. Die ersten Geschäfte schlossen die Türen und ließen die schweren Metallrollläden runter. Das Zeichen für uns, den Heimweg anzutreten.
     
    Als wir uns am nächsten Morgen zur allgemeinen Gesprächsrunde trafen, meinte Alicia: „Wie sieht es denn heute mit Weggehen aus? Hätte Bock auf eine Bar oder einen Club.“
    „Ich klinke mich jetzt schon aus“, sagte ich. „Ich bin völlig im Arsch! Vielleicht gehe ich morgen mit.“
    „ Ah super, morgen wäre ich auch dabei“, schloss sich Tess an, die man kaum verstand, da sie an einem Schokoriegel kaute.
    „Na, dann treffen wir uns eben morgen im Club“, entgegnete Alicia enttäuscht darüber, dass nicht heute schon etwas ging.
    M it einigen Mitschülern, die ebenfalls 18 Jahre alt waren, verabredeten wir uns für Samstagabend gegen Mitternacht im Fritz-Club, der nach dem gleichnamigen Radiosender hieß. Für uns war Mitternacht die passende Zeit, weil ab da die Stimmung richtig gut abging. Was den Club empfehlenswert machte, waren die gut gemischte Musik und das ansprechende Interieur. Es wurden oft unbekannte Gruppen gespielt, die ihren großen Durchbruch erst noch vor sich hatten. Außerdem besuchten viele Gleichgesinnte und einigermaßen intelligente Leute diesen Club, was die Unterhaltung mit fremden Personen zumindest möglich machte.
     
    Den Freitagabend verbrachten Tess und ich gemeinsam bei mir zu Hause. Wir hatten nichts weiter zu tun, außer zu plaudern, fernzusehen und zu faulenzen. Zwischendurch klingelte das Telefon.
    „ Hallo Papa.“
    „ Hallo Liebes, was machst du so? Steht die Wohnung noch?“, fragte er mit seiner charmanten Art.
    „Es geht mir prima, danke! Und – ja! – sie steht noch. Wie geht es Mama? Vermisst sie mich schon?“
    „Na, machst du Scherze? Du kennst doch deine Mutter, sie ist froh, dass sie hier ihre Ruhe hat!“ Auf die Antwort hin mussten wir beide lachen.
    „Wo steckt ihr denn gerade?“
    „Wir sind auf Bintan vor der Ostküste Sumatras, eine Insel ungefähr 45 Minuten von Singapur entfernt. Ein Traum, Juno, ein Traum!“
    „Oh, Papa, hör auf, jetzt bin ich doch ein bisschen neidisch. Ist das Wasser wirklich so azur-blau, wie auf den vielen Werbebildern?“
    Ich hörte, wie er lachte.
    „Dieses Blau ist einfach unbeschreiblich! Mama und ich gehen gleich an den Strand.“
    Nach ein wenig Plauderei beendeten wir das Gespräch. Tess und ich spielten noch einige Runden Schiffe versenken, bis wir schließlich zu Bett gingen.
     
    Am Samstagabend gegen 21.30 Uhr wurde es Zeit, sich für den Club hübsch zu machen.
    Die Handgriffe für das Make-up saßen. Heute trug Tess eine enge rote Röhrenjeans und kombinierte ein bunt geblümtes, eng anliegendes Oberteil dazu. Es gab nur wenige Jungs, die ihrem Anblick widerstehen konnten. Tess war es gewohnt, von mehreren Verehrern an einem Abend angesprochen zu werden. Manche waren ziemlich penetrant, aber die ließ Tess ohnehin gleich wieder abblitzen. Einfache Gemüter waren auch nichts für sie. Tess war immer auf der Suche nach dem Besonderen.
    Ich hatte mein braunes, schulterlanges Haar zu großzügig fallenden Locken frisiert und trug eine enge blaue Jeans. Dazu zog ich
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