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GK446 - Der Geisterhenker

GK446 - Der Geisterhenker

Titel: GK446 - Der Geisterhenker
Autoren: A.F.Morland
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ich«, meldete sich Lance.
    »Telefon für Sie. Ein Mr. Ballard.«
    Lance lächelte amüsiert. »Telepathie, was?« Er erhob sich. »Entschuldigen Sie mich einen Augenblick, meine Herren. Ich werde Tony Ballard gleich bitten, herzukommen. Er wird sich freuen, Ihre Bekanntschaft zu machen.«
    Lance verließ den Gastraum. Die Telefonzellen befanden sich, ein wenig stiefmütterlich behandelt, im Hintergrund eines L-förmigen Ganges. Der Parapsychologe erreichte die Telefonbox, in der der Hörer für ihn bereitlag. Gedämpfte Geräusche, von der Küche kommend, drangen an sein Ohr. Er nahm den Hörer auf.
    »Hallo, Tony?«
    Die Leitung war tot. Tony Ballard mußte aufgelegt haben. Oder… er hatte nie angerufen!
    Der Parapsychologe vernahm hinter sich ein höhnisches Lachen und wirbelte herum.
    Eine Falle! schoß es ihm durch den Kopf, denn vor der Telefonzelle stand… ein Geisterknecht.
    ***
    Das Höllenwesen griff sofort an. Tony Ballards Gegner versuchten ihn immer an einer Schwachstelle zu erwischen. Da er selbst nicht so leicht zu nehmen war, griffen sie ihn in den seltensten Fällen frontal an, sondern kamen von der Flanke her, um ihn schmerzhaft zu treffen. Nicht zum erstenmal sollte Lance Selby seine Freundschaft zu Tony Ballard zum Verhängnis werden. Wenn es darum ging, den Dämonenhasser in die Knie zu zwingen, war Lance ein beliebtes Angriffsziel.
    Der Geisterscherge stürzte sich auf ihn.
    Lance, der den Telefonhörer noch in der Hand hielt, schlug damit zu. Er traf das zur Hälfte maskierte Gesicht des Angreifers. Die rote Maske verrutschte, und der bleiche Schädelknochen kam zum Vorschein.
    Harte Hände packten den Parapsychologen.
    Es war eng in der Zelle. Lance konnte sich nicht so bewegen, wie er es wollte. Der Geisterknecht versuchte ihn niederzuringen. Lance merkte, wie er an der Zellenwand langsam nach unten rutschte. Sein Gegner bekam ihn immer besser in den Griff. Die Finger des Schergen fanden Lances Hals. Der Parapsychologe stöhnte auf. Verbissen kämpfte er um mehr Bewegungsfreiheit. Es gelang ihm, die Beine anzuziehen. Sofort stemmte er sie gegen den Körper des Geisterknechtes, und dann stieß er ihn kraftvoll zurück.
    Für wenige Augenblicke war Lance Selby frei.
    Diese Gelegenheit nutzte er.
    Keuchend richtete er sich auf. Seine Finger rissen den Krawattenknoten nach unten. Er vergeudete keine Sekunde, öffnete nicht einen Hemdknopf nach dem anderen, sondern riß das Hemd einfach auf. Das lederne Amulett, das er um den Hals trug, und das man als starken Dämonenbanner bezeichnen konnte, kam zum Vorschein. Der kleine Lederbeutel war mit verschiedenen weißmagischen Pulvern und Kräutern gefüllt und obendrein geweiht. Damit konnte man einem Höllenwesen ganz schön zusetzen.
    Der Geisterscherge spürte auch sofort die feindliche Energie und wich einen Schritt zurück. Lance Selby streifte den Lederriemen, an dem sein Amulett hing, über den Kopf.
    Seine Faust umschloß den kleinen Lederbeutel.
    Dadurch war die Faust weißmagisch aufgeladen.
    Er schlug zu.
    Der Treffer schüttelte den Höllenschergen durch. Die Weiße Magie verstärkte die Wirkung des Schlages um ein Vielfaches. Der Geisterknecht knallte gegen die holzgetäfelte Wand. Er stemmte sich davon ab und griff an. Lance ließ ihn kommen. Sein Heumacher riß den Gegner von den Beinen. Der Geisterscherge glotzte ihn verdattert an. Mit einem solchen Widerstand hatte er nicht gerechnet. Und Lance ging von der Defensive in die Offensive über.
    Ais das Höllenwesen merkte, daß es nicht so leicht war, Lance Selby auszuschalten, daß sogar die Gefahr bestand, selbst ausgeschaltet zu werden, da riß es aus.
    Roter Dampf wallte auf, und als er sich verzogen hatte, war der Henkersknecht verschwunden.
    »Mist!« knurrte der Parapsychologe - dem es ein Herzensbedürfnis gewesen wäre, den Geisterknecht für immer zu vernichten - unzufrieden.
    ***
    Endlich wurde es dunkel. Das lange Warten hatte ein Ende. Ich kann nicht beschreiben, wie froh ich darüber war. Die kommende Nacht würde mir vieles bescheren. Ein Wiedersehen mit Oliver Kirste. Eine Begegnung mit Torsten Klenke, dem Geisterhenker und seinem Höllenschergen. Sieg oder Niederlage, das stand noch in den Sternen. Wenn es mir nicht gelang, mit dem Höllenspuk aufzuräumen, würden die Aktivitäten der Geister immer größere Kreise ziehen, und immer mehr Menschen würden am Höllengalgen ihr Leben verlieren. Aber davon würde ich nichts mehr mitkiregen, denn ich würde dann bereits
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