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GK384 - Die Legion des Bösen

GK384 - Die Legion des Bösen

Titel: GK384 - Die Legion des Bösen
Autoren: A.F.Morland
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sich im Kampf gegen Dämonen zu behaupten. In dieser Hinsicht können wir ihm alle nicht das Wasser reichen. Auf seine Weise ist Tony Ballard einmalig.«
    Yuki Shimo und das Ehepaar Mason waren der Ansicht, daß Peckinpah nun ein bißchen zu dick auftrug, aber sie widersprachen ihm nicht. Wenn Tony Ballard kam, konnten sie sich selbst ein Bild von ihm machen.
    Shimo blickte auf seine Uhr und meinte: »Zeit zum Schlafengehen.«
    Peckinpah nickte. »Ich halte niemanden auf.«
    »Gehen Sie noch nicht zu Bett?«
    »Ich rauche noch in Ruhe eine Zigarre.«
    Der Industrielle zeigte den Masons ihre Kabine. Die beiden waren soviel Luxus nicht gewöhnt. Sie kamen sich darin irgendwie verloren vor.
    »Ich hoffe, Sie fühlen sich an Bord wohl«, sagte Peckinpah.
    »Da bin ich ganz sicher«, erwiderte Eric Mason.
    Tucker Peckinpah trat zurück, Mason schloß die Tür. Der Industrielle wünschte dem jungvermählten Paar und dem Japaner eine gute Nacht und kehrte anschließend in die Messe zurück.
    Nachdenklich nahm er in einem Sessel Platz.
    Unwillkürlich wanderte sein Blick zum Bullauge. Hatte Juliet Mason dort wirklich die Visage eines verdammten Vampirs gesehen?
    Der Sterbende hatte noch mit ihm gesprochen. War der Vampir deshalb an Bord gekommen? Peckinpah erinnerte sich daran, daß Yuki Shimo eine schwarze Gondel zu sehen geglaubt hatte.
    War der Vampir damit weggefahren?
    Peckinpah betrachtete angelegentlich die Glut seiner Zigarre.
    Er fühlte sich nicht wohl.
    Ein unangenehmes Gefühl kroch durch seine Glieder. Deshalb war er auch noch nicht zu Bett gegangen, denn er wußte genau, daß er noch keinen Schlaf finden konnte.
    Morgen, dachte der Industrielle, morgen kommt Tony. Er wird die Sache in die Hand nehmen und reinen Tisch machen.
    Peckinpah war felsenfest davon überzeugt, daß Tony das gelingen würde. Aber das Grauen sollte schon vor Tony Ballards Ankunft zuschlagen!
    ***
    Die schemenhaften Gestalten huschten lautlos wie körperlose Schatten über das Deck. Sie waren zu viert. Eine Todesschwadron des schwarzen Satans, der seit kurzem in Venedig die dämonischen Fäden zog.
    Gier verzerrte die bleichen Vampirfratzen.
    Blutleere Lippen öffneten sich und legten lange, dolchartige Fangzähne bloß. Die vier unheimlichen Wesen tauchten unter den Bullaugen weg, um nicht gesehen zu werden.
    Sie glitten an den Aufbauten vorbei, verschmolzen beinahe mit der Schwärze der Nacht. Rabenschwarze Kleider trugen sie. Trikotähnlich. Ihre Körper waren wendig und biegsam. Ihr Schritt war geschmeidig und elastisch.
    Der Tod kam auf leisen Sohlen!
    An einem Bullauge verharrten sie kurz.
    Sie riskierten einen Blick und sahen einen kleinen schwarzhaarigen Mann, der soeben seinen weinroten Pyjama anzog.
    Einer der Vampire ließ ein hungriges Knurren hören.
    »Still!« zischte der Blutsauger neben ihm. »Er soll nicht vorzeitig gewarnt werden.«
    »Ist doch egal. Wir sind zu viert.«
    »Ich will, daß es ohne Aufsehen geschieht.«
    Der Japaner löschte das Licht. Schlagartig wurde es dunkel in seiner Kabine, doch die nachtsichtigen Vampire konnten ihr Opfer immer noch deutlich erkennen. Yuki Shimo legte sich ins Bett.
    Er zog die Decke ans Kinn und drehte sich auf die Seite.
    Die Vampire hatten beschlossen, ihn als ersten zu töten. Nach und nach sollten dann aber alle Personen, die sich an Bord befanden, sterben.
    Warum?
    Erstens deshalb, weil sie nach Menschenblut lechzten, und zweitens deshalb, weil Tucker Peckinpah sich gewissermaßen in ihre Angelegenheiten gemischt hatte. Sie wußten von seinem Anruf in London, und sie wollten ihm nun ihre Macht spüren lassen.
    Die Zeit vertickte langsam.
    Die Vampire warteten, bis ihr Opfer schlief.
    Dann öffneten sie mit schwarzmagischer Kraft den Riegel, der drinnen vorgeschoben war. Lautlos wanderte er zur Seite.
    Die vier Mörder betraten die Kabine und schlossen hinter sich die Tür. Yuki Shimo schien einen sechsten Sinn für Gefahren zu haben. Auch dann, wenn er schlief.
    Er drehte sich unruhig im Bett um.
    Die Vampire kamen näher.
    Lang ragten die Eckzähne aus ihrem blitzenden Gebiß.
    Als sie das Bett des Japaners fast erreicht hatten, schreckte dieser plötzlich hoch. Er spürte, daß er nicht allein in der Kabine war und knipste das Licht an.
    Da standen sie.
    Vier grauenerregende Gestalten, die ihre Mordlust nicht verbergen konnten.
    Gestalten, die keinen Schatten warfen, obgleich das Licht sie voll anstrahlte. Der Japaner wußte augenblicklich, daß er es mit Untoten zu tun
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