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GK384 - Die Legion des Bösen

GK384 - Die Legion des Bösen

Titel: GK384 - Die Legion des Bösen
Autoren: A.F.Morland
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sprach und erklärten mir, wo die Jacht vor Anker lag. Ich bedankte mich aufatmend.
    Nachdem ich den Wassertaxifahrer entlohnt hatte, suchten wir die Jacht, von der wir nun wußten, daß sie SERENA hieß.
    »Ein stattliches Schiff«, bemerkte Vicky Bonney, als wir davor standen.
    Mr. Silver legte seine Stirn in Falten. »Sieht irgendwie trist aus, findet ihr nicht?«
    »Weil niemand an Bord ist«, sagte Vicky. »Aber wir werden Schwung auf den Kahn bringen.«
    Ich schüttelte bedenklich den Kopf. Mir gefiel es absolut nicht, daß Tucker Peckinpah auch nicht auf seiner Jacht war. Zum Teufel, wo war er dann?
    »Dann wollen wir mal«, sagte ich und setzte meinen Fuß auf die Gangway. Eine innere Stimme warnte mich davor, sagte mir, ich solle das nicht tun, aber ich ignorierte sie.
    Vier Schritte.
    Vicky ging hinter mir. Dann kam Mr. Silver.
    Kaum hatte ich die vier Schritte gemacht, da stieß ich gegen ein unsichtbares Hindernis. Es war elastisch, und ich erhielt davon so etwas wie einen elektrischen Schlag, der mich zurückschleuderte.
    Ich prallte mit dem Rücken gegen Vicky und diese fiel gegen Mr. Silver. Der Hüne fing uns beide auf.
    »Was war das?« fragte er. »Wolltest du meine Reflexe testen, Tony?«
    »Die Jacht ist magisch abgeschirmt«, erwiderte ich.
    Jetzt war uns einiges klar. Tucker Peckinpah hatte das Schiff nicht verlassen können. Er war auf der Jacht gefangen.
    Ich ballte meine Rechte und näherte mich der unsichtbaren Wand. Langsam brachte ich meinen magischen Ring näher an das Hindernis.
    Sobald der schwarze Stein die Wand berührte, vernahmen wir ein Knistern, Zischen und Knacken. Aber mehr passierte nicht.
    Die magische Wand hielt der Kraft, die mein Ring aufbot, stand.
    Der Ring stellte eine Art Verstärker dar. Er verstärkte das Gute in mir um ein Vielfaches und übertrug es auf die Werke der schwarzen Macht. Manchmal reichte die Kraft eines Menschen -selbst wenn sie verstärkt wurde - nicht aus, ein Gebilde des Bösen zu zerstören.
    Dadurch war ich mit meinem Latein Jedoch noch nicht am Ende.
    Ich hatte noch Mr. Silver in der Hinterhand, und was ich nicht schaffen konnte, schaffte er, gemeinsam mit meinem Ring, manchmal fast spielend, denn der magische Ring verstärkte auch seinen Willen, und der war allein schon wesentlich stärker als jeder menschliche Wille.
    Sofort zog ich den Ring vom Finger und reichte ihn meinem Freund und Kampfgefährten.
    »Versuch’s du mal«, verlangte ich.
    »Dein Vertrauen ehrt mich«, sagte Mr. Silver schmunzelnd.
    Er nahm den Ring in Empfang, quetschte sich an Vicky und mir auf der schmalen Gangway vorbei, streifte den Goldreif über seinen Ringfinger, hob die Hand und setzte den magischen Stein an die unsichtbare Wand.
    Von oben nach unten zog er den Ring.
    Senkrecht.
    Damit schlitzte er die Wand regelrecht auf.
    Wir vernahmen ein dumpfes Flattern.
    Und im nächsten Augenblick sahen wir Tucker Peckinpah!
    ***
    Er hatte die ganze Zeit an Deck gestanden, doch wir hatten ihn nicht gesehen. Niemand hatte ihn sehen können, denn die Jacht war - wie wir inzwischen herausgefunden hatten -in eine magische Blase gehüllt gewesen.
    Dadurch war Tucker Peckinpah nicht zu sehen gewesen.
    Die Teufelei daran war gewesen, daß er aus dieser Blase hinaussehen konnte.
    Er hatte um Hilfe gerufen, wenn Menschen vorbeigegangen waren, doch niemand hatte ihn gehört.
    Er hatte uns kommen sehen und wieder geschrien. Aber auch wir hatten keinen Laut vernommen.
    Die magische Blase hatte sich nach ihrem Einsturz aufgelöst, war nicht mehr vorhanden.
    Peckinpah kam erleichtert auf uns zu. »Ich habe gewußt, daß ihr uns finden werdet.«
    »Und ich habe gleich gewußt, daß etwas nicht stimmt«, sagte ich. »Wenn ein Tucker Peckinpah sein Versprechen nicht einhält, dann muß das schon sehr, sehr triftige Gründe haben.«
    Peckinpahs Brauen zogen sich zusammen. »Das kann man wohl sagen.«
    Mr. Silver gab mir meinen Ring zurück. »Ein wertvolles Stück.«
    »Wem sagst du das.«
    »Hüte es gut.«
    »Wie meinen Augapfel«, erwiderte ich.
    Tucker Peckinpah sah zum erstenmal so alt aus, wie er war. Ansonsten strahlte er trotz seiner sechzig Jahre stets eine unübersehbare Frische aus.
    Heute nicht.
    Er hatte graue Schatten unter den Augen, und seine Gesichtshaut wirkte welk.
    »Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugetan«, erzählte er. »Es ist etwas Schreckliches passiert. Yuki Shimo lebt nicht mehr.«
    Wir erfuhren die ganze Horror-Story. Peckinpah erzählte uns auch von dem
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