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GK245 - Die Satansdragoner

GK245 - Die Satansdragoner

Titel: GK245 - Die Satansdragoner
Autoren: A.F.Morland
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hätte ihm das gelingen sollen? Nirgendwo in den unauslotbaren Tiefen des Schattenreiches wäre er vor seinen Häschern sicher gewesen. Sie hätten ihn überall gestellt und überwältigt.
    In seiner panischen Furcht dachte er nicht daran.
    Er warf sich gegen die abscheulichen Leiber.
    Sie flogen auseinander, aber damit war für ihn nichts gewonnen, denn hinter ihnen spannte sich ein glitzerndes Spinnennetz, das er zuvor nicht sehen konnte. Er zappelte sofort in den klebrigen Fäden, verstrickte sich mit seinen Gliedern immer mehr in diesem riesigen, widerstandsfähigen Netz, das er trotz größter Anstrengung nicht zerreißen konnte.
    Bald konnte er nicht einmal mehr den Kopf bewegen.
    Das war der Moment, wo die Monsterspinne sich aus der Dunkelheit löste und langsam auf ihn zukroch. Sie starrte ihn mit riesigen Facettenaugen feindselig an.
    »Nein!« kreischte Zodiac. »Weg! Geh weg, du widerliche Kreatur! Tu das nicht!«
    Die schwarzen Spinnenbeine spannten sich kurz. Dann bewegte sich das Rieseninsekt blitzschnell auf Zodiac zu. Er bäumte sich auf, aber es war ihm unmöglich, den Angriff abzuwehren.
    Der Biß war entsetzlich schmerzhaft und lähmte den verurteilten Dämon augenblicklich.
    »Und nun«, sagte der Wortführer des Tribunals zufrieden, »setzen wir seinem verwirkten Leben das ihm zugedachte Ende!«
    ***
    Er lag auf dem Richtblock des Grauens. Immer noch gelähmt vom Gift der Monsterspinne. Umgeben von Dämonenscharen, die gekommen waren, um bei seiner Hinrichtung zuzusehen. Der Richtblock war quadratisch und aus einem Material, das die Menschheit nicht kennt. Er war Hunderte von Hektar groß, und die anwesenden Dämonen drängten sich in einer Arena von unvorstellbaren Ausmaßen.
    Der Wortführer des Tribunals trat vor.
    Einige Meter über Zodiac schwebend verlas er das Urteil, das von den Zuschauern mit einem heulenden Begeisterungssturm aufgenommen wurde: »… und so haben wir entschieden, daß der hier anwesende Delinquent von den grausamen Reitern der Apokalypse getötet werden soll!«
    Die Arena war von einem Toben erfüllt, wie das Schattenreich es noch nicht erlebt hatte.
    »Hörst du sie, Zodiac?« fragte der Wortführer des Dämonentribunals mit größter Verachtung. »Hörst du deine Brüder und Schwestern, wie sie unserem Urteil zustimmen und dein Ende begrüßen?«
    »Ich hasse sie!« wimmerte Zodiac verzweifelt. »Ich hasse euch alle!«
    Der Wortführer löste sich in Rauch auf und verschwand.
    Kaum war er weg, da fiel die Lähmung von Zodiacs Körper ab. Er konnte sich plötzlich wieder bewegen und setzte sich benommen auf.
    In der Arena des Schreckens herrschte absolute Stille.
    Auf Erden hätte man gesagt: Man hätte eine Stecknadel auf den Boden fallen hören können.
    Zodiac kam schwankend auf die Beine. Ratlos schaute er sich um. Zitternd suchte er die vier Henkersknechte. Wo waren sie? Wo verbargen sich diese grausamen Bestien, die dazu auserkoren waren, ihm sein Leben zu nehmen?
    Wo steckten sie, die vier Reiter der Apokalypse – die Pest, der Krieg, der Hunger, der Tod…
    Plötzlich tauchten sie auf.
    Sie saßen auf feurig-glühenden Rössern, die mit flammenden Hufen ungeduldig stampften. Jeder befand sich in einer anderen Ecke des riesigen Richtblocks. Es war unmöglich, ihnen zu entkommen. Zodiac wußte das. Dennoch versuchte er es. Wie von der Natter gebissen fuhr er herum und hetzte los. Die Apokalyptischen Reiter gaben ihren Pferden die Sporen und flogen in Windeseile heran.
    Die Pest erreichte Zodiac zuerst.
    Im Nu war der Körper des Verurteilten von ihrem Bazillus vergiftet. Wahnsinnige Schmerzen befielen ihn. Er brach nieder. Auf seinem zitternden und zuckenden Körper brachen ekelhafte Geschwüre auf.
    Der Krieg stampfte mit schrecklichen Waffen über den brüllenden Dämon hinweg und räumte das Feld für den Hunger, der Zodiac im Zeitraffertempo verwüstete und geradewegs dem gnadenlosen Tod in die Arme trieb.
    Ein letztes markerschütterndes Geheul entrang sich der Kehle des Sterbenden. Ein greller Glutball löste sich von seinen Lippen.
    Eine feuerrote Kugel war es, in die Zodiac seinen Fluch hineingebrüllt hatte: »Tod denen, die Schuld an meinem Ende tragen! Ballard und Silver! Ich verfluche euch! Wo auch immer ihr auf eurer Welt gerade seid, dieser Fluch wird euch treffen und vernichten!«
    Danach erschlaffte Zodiacs gepeinigter Leib unter dem millionenfachen Freudengeheul der zusehenden Dämonen.
    Die Feuerkugel jedoch schwebte ungehindert davon.
    Sie
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