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GK245 - Die Satansdragoner

GK245 - Die Satansdragoner

Titel: GK245 - Die Satansdragoner
Autoren: A.F.Morland
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hielt ihn fest. Er konnte sich nicht bewegen. Nicht einmal den Kopf konnte er wegdrehen. Die Schlieren legten sich auf seine Augäpfel. Ein heftiger Schmerz durchraste seinen Kopf. Er schlug die Hände vors Gesicht und stieß einen entsetzlichen Schrei aus. Er taumelte zurück, bis er mit dem Rücken gegen die Dielenwand stieß. Die drei Unheimlichen traten in die Wohnung und schlossen hinter sich die Tür.
    Baker hörte sie lachen.
    Der Schmerz ebbte ab. Er nahm zitternd die Hände vom Gesicht, hatte die Lider geschlossen und wagte sie nicht zu öffnen, weil er befürchtete, daß ihm diese dunkelroten Schlieren das Augenlicht geraubt hatten.
    »Sieh uns an«, befahl die hohle Grabesstimme.
    Sian Baker mußte ihr gehorchen.
    Seine Lider hoben sich. Er konnte sehen. Aber was er sah, war so grauenvoll, daß er die Augen sofort wieder schloß und einen heiseren Schrei ausstieß…
    ***
    »Du siehst uns jetzt, wie wir wirklich aussehen«, sagte Rufus kalt. »Wir sind in Wirklichkeit keine Menschen, sondern Dämonen, und wir sind zu dir gekommen, weil wir dich zu einem der Unsrigen machen wollen. Du bist in jeder Hinsicht würdig. Du hast einen üblen Charakter. Du hast kein Gewissen. Mitleid ist dir fremd. Du achtest stets auf deinen eigenen Vorteil, bist ein heimtückischer Intrigant, stiehlst und lügst, verachtest und betrügst deine Mitmenschen, bist zu keiner wahrhaft aufrichtigen Liebe fähig…«
    Sie kannten ihn tatsächlich verdammt gut, das mußte Sian Baker entsetzt zugeben.
    Er starrte sie mit schockgeweiteten Augen an. Gott, was waren das nur für schreckliche Wesen. Nichts Menschenähnliches war an ihnen. Jene Kerle mit den spitzen Zähnen hatten jetzt längliche, teilweise behaarte Schnauzen, und in ihren weit hervorquellenden Augen leuchtete ein gelbes Höllenfeuer.
    So sagt man, sehen Ghouls aus, dachte Sian Baker angewidert.
    Ghouls – die ekelerregendste Art der Dämonen. Abscheuliche Leichenfresser.
    Baker hatte die Erzählungen, in denen von solchen Schreckensgestalten die Rede war, immer für glatte Erfindungen gehalten. Überhaupt… Dämonen. Nie im Leben wäre er bereit gewesen, ihre Existenz zu akzeptieren.
    Doch nun, wo sie sich ihm in ihrem ganzen entsetzlichen Aussehen präsentierten, war er gezwungen, an sie zu glauben.
    Es gab sie. Darüber bestand jetzt nicht mehr der geringste Zweifel.
    Bakers Augen richteten sich auf Rufus. Der hochgewachsene Kerl trug auf einmal eine dunkle Mönchskutte. Die Kapuze war hochgeschlagen, und aus ihrem Schatten grinste dem Millionär ein bleicher Totenschädel entgegen.
    Rufus’ Hände waren skelettiert. Fassungslos blickte Baker auf sie.
    »Ich bin der Führer der in dieser Stadt ansässigen Dämonenclique«, sagte Rufus hohl. »Wir sind ständig auf der Suche nach neuen würdigen Mitgliedern, denn je mehr wir sind, um so größere Gebiete können wir in Satans Auftrag betreuen. Eines Tages werden wir Chicago fest in unseren Händen halten. Wir werden hier herrschen. Wir werden die leitenden Posten mit unseresgleichen besetzt haben. Chicago wird ein riesiger Dämonenhort werden, und von hier werden wir uns dann über das ganze Land ausbreiten, ohne daß jemand unseren Expansionsbestrebungen Einhalt gebieten kann. Und du, Sian Baker, wirst einer der Unseren sein.«
    Der Millionär schüttelte entsetzt den Kopf.
    Wahnsinn.
    Das konnte doch nicht Realität sein. Das war perfekter Irrsinn. Seine Nerven spielten ihm vermutlich einen Streich. Er mußte Halluzinationen haben. Das konnte es doch nicht wirklich geben!
    »Ich will nicht! Ich… will nicht einer der Euren sein!« stieß Baker bestürzt hervor.
    Rufus lachte eisig. »Darauf hast du nicht den geringsten Einfluß, Sian Baker. Was du willst, zählt nicht. Du wurdest von uns auserwählt. Wir sind hier, um dich davon in Kenntnis zu setzen und dich in unserem Kreis als würdiges Mitglied aufzunehmen. Als Dämon werden dir alle Vergünstigungen der Hölle zuteil werden. Du wirst in geschäftlichen Dingen keinerlei Schwierigkeiten mehr haben. Alles wird dir auf Anhieb gelingen. Hindernisse wirst du mit der Kraft des Bösen hinwegfegen. Ein reiches, erfülltes, erfolgreiches Leben liegt vor dir. Hinzu kommen die Kräfte der Unterwelt, derer du dich bedienen kannst, und selbstverständlich die Unsterblichkeit.«
    »Ich brauche die Kraft des Bösen nicht. Ich kann auf die Vergünstigungen der Hölle verzichten. Ich brauche niemandes Hilfe. Ich komme sehr gut allein zurecht. Laßt mich mein Leben so
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