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GK206 - Der schwarze Golem

GK206 - Der schwarze Golem

Titel: GK206 - Der schwarze Golem
Autoren: A.F.Morland
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Geschichte zu tun, und würde auch in Zukunft damit nichts zu schaffen haben.
    Wozu hatte mich Peckinpah dann aber hierher bemüht?
    Ich warf meinem Partner einen fragenden Blick zu.
    Die Antwort kam aber nicht von ihm, sondern von Major Noryan. »Unsere Agentin steht mit uns in ständigem Funkkontakt. Seit sie sich in Bir el-Kubba befindet, wissen wir haargenau, was da so läuft. Sie hat den Auftrag, sich an Alec Messer heranzumachen, soll versuchen, sein Interesse für sie zu wecken, soll – wenn möglich – erreichen, daß er sich in sie verliebt, und wenn ihr das in der kurzen Zeit, die ihr zur Verfügung steht, gelungen ist, soll sie Messer überreden, mit ihr zu fliehen.«
    »Angenommen, Messer hat nicht mehr den Wunsch, Bir el-Kubba zu verlassen«, sagte ich.
    Noryan schüttelte ernst den Kopf. »Er ist ein Gefangener. Welcher Gefangene sehnt sich nicht nach Freiheit.«
    »Es könnte doch sein, daß man ihm das Leben in Bir el-Kubba so angenehm wie nur irgend möglich gestaltet.«
    »Das tut man ganz bestimmt. Trotzdem bleibt Messer ein streng bewachter Gefangener.«
    »Und wenn man den Wissenschaftler in diesem einen Jahr mittels Gehirnwäsche umgedreht hat?« stellte ich zur Diskussion.
    »Dann«, sagte Major Noryan mit grimmiger Miene, »wird unsere Agentin den Engländer zu seinem Glück zwingen.«
    Ich ließ das alles mal gelten und fragte nun geradeheraus, was ich mit der ganzen Sache zu tun hätte. Jetzt mußten sie es mir sagen. Peckinpah holte sehr tief Luft und erklärte sodann: »Sehen Sie, Tony, ich habe mich sehr lange mit Major Noryan über Sie und Ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten unterhalten…«
    »Bitte keinen Honig ums Maul!« wehrte ich ab.
    »Jeder israelische Agent geht ein großes Risiko ein, wenn er sich nach Bir el-Kubba begibt, denn niemand weiß hier genau, wie viele Leute von Major Noryan drüben bekannt sind. Ein völlig Unbekannter hätte in Bir el-Kubba wesentlich größere Chancen. Sie, Tony, wären drüben völlig unbekannt.«
    Das war’s also.
    Die beiden Männer sahen es an meinem Gesicht, wie wenig ich von ihrer gemeinsam ausgeheckten Idee begeistert war.
    »Ich bin Privatdetektiv. Ein Dämonenjäger. Kein Agent!« stellte ich klar, wußte gleichzeitig aber, daß diese Kerle einen solchen Einwand nicht gelten lassen würden.
    »Wir würden natürlich nur dann auf Ihre Hilfe zurückgreifen, wenn unsere Agentin in Bir el-Kubba keinen Erfolg hat«, sagte der Major.
    »Natürlich«, knurrte ich, und ich spürte instinktiv, daß die Agentin keinen Erfolg haben konnte.
    »Tony«, redete mir Peckinpah ins Gewissen, und ich konnte nicht verstehen, warum er mich in der Lybischen Wüste unbedingt verheizen wollte. »Tony, ich hätte dem Major nichts von Ihnen erzählt, wenn ich nicht felsenfest davon überzeugt wäre, daß Sie das Unmögliche schaffen könnten.«
    Und gleich schlug wieder der Major in dieselbe Kerbe: »Sehen Sie, Mr. Ballard, Sie müssen sich Alec Messer vorstellen. Wenn Sie als Landsmann zu ihm kommen, wird er sofort Vertrauen zu Ihnen haben. Er liebt England. Mit einigen wenigen Worten würden Sie ihn überreden können, mit Ihnen zu kommen.«
    »Vielen Dank dafür, daß Sie meine Fähigkeiten so hoch einschätzen«, sagte ich angriffslustig. »Aber im Gegensatz zu Ihnen, traue ich mir nicht zu, Bir el-Kubba so mir nichts dir nichts zu betreten.«
    »Wir würden die Sache für Sie bestens arrangieren«, sagte der Major. Er war verdammt hartnäckig.
    »Okay. Angenommen, ich komme in die Mausefalle rein. Wie komme ich von da wieder raus? Die Ägypter werden mich wohl kaum zum Abschied segnen…«
    »Sie werden von uns genau instruiert werden, Mr. Ballard. Zeitgerecht.«
    »Sie würden Israel und England einen äußerst wertvollen Dienst erweisen, Tony«, sagte daraufhin Tucker Peckinpah. Verdammt, die beiden redeten mich allmählich weich.
    Ich dachte an dieses gottverfluchte Raketenzentrum inmitten der Libyschen Wüste und wünschte dem Mädchen, das ich nicht kannte, und das für Major Noryan arbeitete, alles Glück dieser Welt.
    Denn wenn sie dieses Glück hatte, würde sie ihren gefährlichen Auftrag ausführen können.
    Und wenn sie das konnte, brauchte ich mich nicht um Alec Messer zu kümmern. Diese Einstellung hatte nichts mit Feigheit zu tun. Ich wollte ganz einfach nicht die Arbeit eines Agenten tun…
    ***
    Gina, das hübsche schwarzhaarige Mädchen aus Rom, das Alec Messer so gern zu sich bat, fühlte sich in der Nacht, in der Jenny Cobra an ihrer
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