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GK201 - Der Hexer von Colombo

GK201 - Der Hexer von Colombo

Titel: GK201 - Der Hexer von Colombo
Autoren: A.F.Morland
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trafen immer wieder seinen Kopf, bis er benommen und völlig entkräftet umfiel.
    Daraufhin stimmten sie ein schadenfrohes Gelächter an und wirbelten im Höllentempo in das verfluchte Gebäude zurück.
    Donnernd schlossen sich die Torflügel. Ein Geräusch voller Endgültigkeit war das. Und dann folgte eine Stille, die Oyas Seele erdrücken wollte.
    Tränen schimmerten in seinen Augen, als er mühsam den Kopf hob. Fassungslos blickte er zum Tor. Duwa war nicht mehr da. Duwa hatte das verfluchte Haus betreten. Badulla schluchzte. Weinend erhob er sich. Sein Rücken, die Schultern, der Kopf, alles schmerzte ihn. Was er gesehen hatte, ließ ihn an seinem Verstand zweifeln. Wie konnte es so etwas Schreckliches auf der Welt geben?
    Diese ekelhaften Hexen hatten sich Duwa geholt.
    Seine Frau!
    Duwa! Badulla wollte sie nicht in diesem Haus lassen. Duwa war nicht freiwillig hierher gekommen. Irgendeine verdammte böse Macht hatte Duwas Willen ausgeschaltet, deshalb wußte sie nicht mehr, was sie tat, daß sie in ihr Unglück lief… Oya Badulla ballte bebend die Fäuste. Er mußte seiner armen Frau helfen.
    Er wankte auf das Tor zu.
    Die Aufregung erdrosselte ihn fast. Schweiß lief ihm über das blasse Gesicht. Er hatte entsetzliche Angst, aber sein Wille, Duwa zu helfen, drängte ihn Schritt um Schritt weiter. Umkehren kam für ihn nicht in Frage. Duwa brauchte Hilfe. Umkehren würde er erst, wenn er Duwa aus diesem verfluchten Haus herausgeholt hatte. Dann würden sie rennen müssen, daß sie beinahe die Beine verloren, denn die bösen Geister, die sich in diesem Gebäude aufhielten, würden es sich nicht gefallen lassen, daß Oya ihnen die Seele raubte, derer sie sich bereits gewiß glaubten.
    Mit trommelndem Herzen stand der Mann nun vor dem Tor.
    Er mußte allen Mut zusammennehmen, um nicht zurückzuweichen. Allein dieses Tor schleuderte ihm eine Feindseligkeit entgegen, die er kaum verkraften konnte. Wie schlimm mußte es erst werden, wenn sich diese Torflügel auftaten?
    Badulla fletschte die Zähne und hieb verzweifelt mit seinen Fäusten gegen das Tor.
    »Duwa!« brüllte er mit tränenerstickter Stimme. »Ich will Duwa wiederhaben! Gebt mir Duwa zurück! Hört ihr mich nicht, ihr verdammten Hexen? Ich möchte, daß ihr meine Frau freigebt!«
    Und er schlug und hämmerte wie von Sinnen gegen das geschlossene Tor. Er trat gegen das Holz, er schrie, schimpfte und fluchte. Plötzlich schien es mit der Geduld der Geister ein Ende zu haben. Es war, als würde eine Bombe platzen.
    Das Tor sprang auf, eine unglaubliche Kraft riß es beinahe aus den Angeln. Ein glutrotes Leuchten fiel über den Mann, dessen Gesicht naß von Schweiß und Tränen, war. Entsetzen weitete seine Augen. Sein Mund klaffte auf, was er sah, war so widerwärtig, daß er vom Ekel geschüttelt wurde. Das scheußliche Fest war in vollem Gange, und die häßlichen Hexen taten alles das, was die Religionen verboten, sie ließen nichts aus, taten Dinge, die eines Menschen unwürdig sind.
    Eine schmerzhafte Hitze waberte Oya Badulla entgegen.
    Seine glänzenden, ruhelosen Augen suchten Duwa. Er konnte sie nicht finden. Sein flatternder Blick blieb an jemand anderem hängen. Ein Mann war es. Groß, in ein bodenlanges schwarzes Gewand gehüllt, sein Gesicht war so weiß, als wäre er tot, und weiß war auch sein langes Haar. Die Augen des Mannes durchbohrten Badulla.
    Badulla zitterte, als er bemerkte, daß die Augen dieses Unheimlichen auf einmal zu glühen anfingen. Die Glut war zunächst rot, dann wurde sie weiß, und dann löste sie sich aus dem Gesicht des grausamen Hexers. Sie schwebte auf Badulla zu. Zwei Glutbällchen waren es, ebensogroß wie zwei Augen. Sie flogen Badulla entgegen, er riß bestürzt die Arme hoch, wollte die Glutkugeln abwehren, doch als sie seine Hände trafen, stieß er einen heiseren Schmerzensschrei aus, die Arme fielen kraftlos nach unten, und die Glut des Hexers grub sich einen Lidschlag später in Oya Badullas entsetzensstarre Augen.
    Ein wahnsinniger, unbeschreiblicher Schmerz erfüllte Badullas Kopf.
    Sein Gehirn schien zu brodeln.
    Der Mann brüllte auf, drehte sich mehrmals um die eigene Achse, torkelte – er hatte die Orientierung verloren – vom Tor weg, wankte zur Straße zurück und brach dort in die Knie.
    Hinter ihm stießen die Hexen ein schauderhaftes Gelächter aus.
    Badulla hörte Duwa mit ihnen lachen. Und dann glaubte er, der Schädel würde ihm zerspringen. Ein fürchterlicher Knall. Aus. Vorbei. Keine
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