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GK195 - Totentanz im Hexenclub

GK195 - Totentanz im Hexenclub

Titel: GK195 - Totentanz im Hexenclub
Autoren: A.F.Morland
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an meiner Seite…«
    »Aber Liebes!« versuchte Magoon das aufgebrachte Mädchen zu beschwichtigen.
    In diesem Moment vernahmen wir Schritte. Jemand kam die Treppe herunter. Ich traute meinen Augen nicht. Es war Lance Selby, und er war völlig verstört.
    ***
    Ich lief auf ihn zu.
    Sein Blick war glasig. Er zitterte am ganzen Leib. Wahnsinnige Angst schüttelte ihn. »Lance!« rief ich besorgt. Mit schleifenden Schritten kam er auf mich zu. Nie mehr wieder hatte er diese Diskothek betreten wollen. Und nun war er doch da.
    »Lance, was ist vorgefallen?« fragte ich meinen schlotternden Freund.
    Er schaute mich an, blickte aber gleichzeitig durch mich hindurch. Sein Atem ging rasselnd. Schweiß rann ihm in dicken Bahnen über das leichenblasse Gesicht. Heiser sagte er: »Diese grauenvolle Melodie, Tony… Sie… sie kam durch das Telefon. Ich dachte, es handelte sich um einen Anruf von dir. Deshalb hob ich ab. O Gott, ich hätte es nicht tun sollen. Sie hat mich angerufen, Tony. Es war Claudia Kent! Sie hat mir befohlen, hierher zu kommen. Sie will uns vernichten, Tony. Dich, mich, Magoon. Wir müssen sterben. Noch heute nacht.«
    Mir rieselte es eiskalt über den Rücken. Wenn die Hexe tatsächlich das vorhatte, was Lance sagte, dann war dazu jetzt die beste Gelegenheit für sie.
    Wir — die Opfer — befanden uns in ihrer Diskothek.
    Mir war klar, daß das Lokal nur formell den Besitzer gewechselt hatte. In Wirklichkeit gehörte das Witch Corner nach wie vor Claudia Kent.
    Ich drückte meinen bibbernden Freund auf einen Stuhl nieder. »Du kriegst jetzt erst mal was zu trinken«, sagte ich.
    »Alkohol macht’s nur noch schlimmer«, stöhnte Lance.
    Ich wandte mich um. Da traf mich der nächste Schock. Henry Magoon schien die Sprache verloren zu haben. Er kam mit staksenden Schritten auf mich zu. Seine Augen quollen förmlich aus den Höhlen heraus.
    »Mr. Ballard«, röchelte der entsetzte Mann. »Mr. Ballard.«
    »Mein Gott, was haben Sie denn, Magoon?« fragte ich hastig.
    »Lissy… Lissy… Sie ist verschwunden!«
    Mir blieb die Luft weg. Ich schaute über Magoons Schulter. Da, wo Lissy Vandem gestanden hatte, gähnte mir die Leere höhnisch entgegen. Zum Teufel, sie hatte ihre Chance geschickt ausgenützt. Einen Moment nur hatte ich sie nicht beaufsichtigt, und schon war sie mir entwischt.
    ***
    Ich hörte ein Geräusch, das aus dem Büro kam.
    Lissy war auf dem Weg zu Claudia Kent, und dieser Weg führte durch das Büro. Ich rempelte Henry Magoon zur Seite und rannte mit weiten Sätzen hinter Lissy her. Innerhalb weniger Sekunden erreichte ich den Raum. Hinter dem gläsernen Schreibtisch flimmerte die Luft. Lissy Vandems Körper verschwand gerade in diesem Flimmern.
    Ich überlegte nicht lange. Endlich wußte ich, wie ich zu Claudia Kent Vordringen konnte. Ich mußte diesen magischen Zugang benützen. Mit zusammengepreßten Kiefern jagte ich um den Schreibtisch herum. Einen Lidschlag später knallte ich gegen eine unsichtbare Wand. Ich fluchte, ballte die rechte Hand zur Faust, stieß sie vor, doch mein magischer Ring vermochte die Wand nicht zu zertrümmern.
    Ich konnte Lissy Vandem eine glühende Wendeltreppe hinunterlaufen sehen. Einmal hob sie den Kopf. Sie stieß ein höhnisches Gelächter aus. Mir wurde übel vor Wut, doch es blieb mir unmöglich, dem Mädchen zu folgen.
    Lissy entschwand meinem Blick.
    Jetzt erst sah ich die drei Rocker, die am Fuße der Wendeltreppe auf dem Boden lagen. Namenloses Grauen verzerrte selbst im Tod noch ihre Gesichter. Das Raubtier Claudia Kent hatte ihnen allen dreien die Kehle durchgebissen.
    Mein Magen revoltierte. Ich mußte mich umdrehen. Der Anblick, den die drei jungen Burschen boten, war einfach zu viel für meine Nerven. Fast wartete ich darauf, daß diese schreckliche Musik wieder ertönen würde.
    Und da setzte sie auch schon ein. Sie fing mit qualvoller Lautstärke an. Lance Selby und Henry Magoon versuchten vor den schrillen Hexenklängen zu fliehen, doch der furchtbare Schall schichtete sich zu einer unüberwindbaren Hürde vor der Treppe auf.
    Die beiden Männer sanken jammernd zu Boden. »Wir sind verloren!« riefen sie, und ich mußte zugeben, daß auch ich diesen deprimierenden Eindruck hatte.
    ***
    Ich kümmerte mich um Selby und Magoon.
    Ich brachte sie wieder auf die Beine, sprach ihnen Mut zu, obwohl ich selbst nur noch wenig davon hatte. Ich schrie ihnen in die angstverzerrten Gesichter sie dürften jetzt nicht schläppmachen. Noch wäre nichts
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