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GK162 - Duell mit dem Satan

GK162 - Duell mit dem Satan

Titel: GK162 - Duell mit dem Satan
Autoren: A.F.Morland
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Sobald Tucker auftauchte, wollten wir in Aktion treten. Aber der Spuk ließ sich nicht blicken.
    »Verstehst du das?« fragte mich Tann.
    »Vielleicht klappt’s mit der Beschwörung nicht«, erwiderte ich.
    »Russell soll das aber gut verstehen.«
    »Vielleicht sträubt sich Tucker«, sagte ich. »Der Dämon weiß natürlich, weshalb ihn Russell in sein Haus locken will…«
    »Wird er sich denn die Chance entgehen lassen, George MacReady anzufallen?« fragte Tann.
    »Kann er nicht.«
    »Wieso nicht?«
    »Russell wird bestimmt seine Sicherheitsvorkehrungen getroffen haben…« Mir blieb das Wort im Hals stecken. Plötzlich vernahm ich die Schreie, die aus dem Haus drangen.
    Tann blickte mich erschrocken an. »Tucker ist schon drinnen, Tony! Wie war das möglich? Wieso haben wir ihn nicht kommen gesehen?«
    Ich richtete mich auf und schlug, mir mit der flachen Hand wütend auf die Stirn. »Verflucht noch mal, warum habe ich daran nicht gedacht?«
    »Woran?«
    »Bin guter Spiritist kann einen Geist auch auf einem telepathischen Strahl in sein Haus holen. Dann kommt der Spuk nicht anmarschiert, wie wir uns das vorgestellt haben. Dann kann er sich in Russells Haus materialisieren. Ich bin sicher, daß das geschehen ist.«
    Die Schreie wurden immer erregter.
    »Schnell, Andrew!« keuchte ich. »Russell und George scheinen in großer Gefahr zu sein.«
    Wir liefen auf das Gebäude zu, so schnell uns unsere Beine trugen. Zum Glück hatte Russell die Tür nicht abgeschlossen. Ich war meinem Freund einen Meter voraus. Ich stürmte in das Haus hinein, auf die furchtbaren Schreie zu. Ich warf Sekunden später eine Tür zu einem fensterlosen Raum auf. Kein Licht brannte. Trotzdem war es nicht dunkel. Das war die Strahlung des Unheils.
    Mir blieb die Luft weg, als ich sah, was geschehen war.
    Im magischen Kreis stand Tucker. Er begann sich soeben zu entmaterialisieren. Ich konnte es nicht verhindern.
    Die Schreie rissen ab.
    Alan Russell stand mit schreckgeweiteten Augen da. Tucker löste sich in nichts auf.
    Totenbleich wankte George MacReady aus dem magischen Kreis. Sein Gesicht war eine schmerzverzerrte Fratze.
    Blut quoll aus seinem Mund.
    Er starrte mich an. »Tucker!« röchelte er. Zwei tappende Schritte kam er auf mich zu. »Tucker! Er hat mich…«
    Ich sah den silbernen Dolch, der in Georges Brust steckte. Ich konnte mir leicht zusammenreimen, was geschehen war. MacReady hatte Randolph Tucker von Russell hierherholen lassen. Er hatte die Absicht gehabt, Tucker mit dem Silberdolch zu vernichten. Aber der Dämon hatte den Spieß umgedreht.
    Ein konvulsivisches Zucken durchlief MacReadys Körper.
    Verzweifelt versuchte er, den Dolch aus seiner Brust zu ziehen. Aber seine Finger hatten keine Kraft mehr. Sie glitten am Dolchgriff ab. Die Arme sanken erschlaffend nach unten.
    Mit dem nächsten Blutsturz verlor MacReady das Leben, das er auf diese wahnsinnige Weise zu verteidigen versucht hatte.
    ***
    Mein Wiedersehen mit Sergeant Tom Barkley verlief ärgerlich. Er schnaufte wie immer. Er fuhr sich mürrisch durchs rote Haar und zog unwillig die buschigen Brauen zusammen. Ich hatte es geahnt. Er hatte mir einen netten Aufenthalt in Porlock gewünscht. Was war daraus geworden? Ein Abenteuer, das mich in Atem hielt.
    Während Russell und Andrew ratlos herumgestanden hatten, hatte ich die Polizei angerufen. Sergeant Barkley war fünfzehn Minuten später mit einigen Kollegen eingetroffen. Er hielt von Russell nicht viel, das bemerkte ich sofort. Er legte eine betont ruppige Art an den Tag, sprach mit dem Spiritisten wie mit einem Verrückten. Der Polizeiarzt sah sich den Toten genau an. Der Fotograf machte eine Menge Bilder.
    Und dann stellte Barkley dem Magier eine Frage, die mir die Haare zu Berge stehen ließ: »Nun mal raus mit der Sprache, Russell! Warum haben Sie MacReady umgebracht?«
    Auch Russell traf die Frage wie ein Peitschenschlag. Er zuckte zusammen.
    »Ist das Ihr Ernst, Sergeant? Sie denken, daß ich… Also ich muß schon sagen, das, ist die absurdeste Idee, die Sie jemals hatten!«.
    »Bloß nicht unverschämt werden!« knurrte Barkley. Er hob warnend den Zeigefinger. »Ich will versuchen, Ihnen meinen Gedankengang zu erklären. Mr. Ballard ruft mich an. Er teilt mir mit, daß George MacReady ermordet wurde. Ich komme hierher. Ich sehe den Toten, sehe Ballard und Tann und sehe Sie. Und sonst sehe ich niemanden. Ballard und Tann behaupten, sie wären zu dem Zeitpunkt, als es passierte, noch nicht im Haus gewesen.
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