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GK095 - Fahrstuhl in die Hölle

GK095 - Fahrstuhl in die Hölle

Titel: GK095 - Fahrstuhl in die Hölle
Autoren: A.F.Morland
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diesem gespenstischen Fall geklärt war.
    Den Rest mußte ein Mann wie Tony Ballard herausfinden. Frank Esslin war davon überzeugt, daß dieses grauenerregende Geheimnis – wenn überhaupt ein Mensch – nur Tony Ballard lösen konnte.
    ***
    Vickys Atem strich mir über den Hals. Ich fühlte einen wohligen Schauer über meinen Rücken fahren. Sanft kraulte sie meine Nackenhaare, während ich meine Zungenspitze behutsam über ihren Hals gleiten ließ.
    Da schlug das Telefon an.
    Ich überhörte es. Machte einfach weiter. Es war viel zu herrlich, ich wollte einfach nicht aufhören. Nicht jetzt, wo wir beide gerade so schön in Fahrt gekommen waren.
    »Tony!«, flüsterte Vicky.
    »Hm?«, gab ich träge von mir. Ich genoß die Situation aus vollen Zügen.
    »Tony!«
    »Hm?«
    »Telefon.«
    »Bin nicht zu sprechen.«
    »Es hört nicht auf, wenn du nicht abhebst.«
    »Ich kann jetzt nicht abheben, Vicky. Und ich will auch gar nicht. Wer immer da anruft… Er soll sich zum Teufel scheren.«
    »Vielleicht ist es wichtig.«
    Misttelefon! , dachte ich. Aber ich sagte es nicht. Ich nahm Rücksicht auf Vicky.
    Sie küßte mich aufs Ohrläppchen. Es kitzelte. Und ich war sofort wieder ganz bei der Sache.
    »Das Telefon, Tony!«
    »Was für ein Telefon?«, stellte ich mich dumm.
    Da drängte mich Vicky Bonney lächelnd zur Seite und glitt von der Couch.
    Wehmütig schaute ich ihr nach. Sie hatte die tollste Figur, die ich je gesehen hatte. Die Taille war aufregend schmal. Und die Schultern… Verdammt. Zum Teufel mit dem Anrufer. Zum Teufel mit dem Telefon. Warum mußte es solche Störenfriede überhaupt geben?
    Vickys hübscher verlängerter Rücken verschwand meinen traurigen, bedauernden Blicken.
    Ich hörte sie den Hörer im Wohnzimmer von der Gabel nehmen.
    Sie meldete sich.
    »Leg auf!«, knurrte ich.
    »Tony!«, rief sie.
    »Ist nicht da!«, rief ich mißmutig zurück.
    »Es ist für dich!«
    »Wenn schon. Leg wieder auf. Wer immer es ist – er soll morgen anrufen. Aber nicht zu früh!«
    »Nun komm schon! Der Anruf kommt aus New York!«
    »Ich kenne niemanden in New York!«
    »Es ist Esslin. Dr. Frank Esslin!«
    »Wer?«, schrie ich beinahe erschrocken. Natürlich hatte ich den Namen sofort verstanden. Und ich sprang auch schon aus dem Bett und rannte nach draußen. Nackte Männer sollten lieber nicht laufen. Vicky sah mich antraben und kicherte. Ich überging es, nahm ihr den Hörer aus der Hand und trompetete so laut in den Hörer, als müsse ich bis nach Amerika schreien: »Ballard!«
    »Hallo, Tony!«, kam es durch das Transatlantikkabel. »Wie geht’s?«
    »Eben wär’s beinahe wieder gegangen!«, gab ich zurück. Vielleicht klang es bissig. Es war jedoch nicht meine Absicht, Esslin zu ärgern. »Wohlbehalten in New York eingetroffen, Frank?«
    »Hatten Sie daran gezweifelt?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Schon wieder erholt, Tony?«
    »Wovon?«, fragte ich.
    »Nun tun Sie nicht so, als hätten Sie unser Südseeabenteuer bereits vergessen!«
    »Das ist mein Job. Sie wissen ja«, sagte ich, während meine kribbeligen Finger über Vickys nackten Rücken wanderten.
    »Tony…«, begann Esslin stockend, und ich hatte den Eindruck, ich könne eine Menge Sorgen aus seiner Stimme hören. »Tony, ich rufe Sie nicht ohne Grund an.«
    »Was haben Sie auf dem Herzen, Frank? Sagen Sie’s mir. Vielleicht kann ich Ihnen helfen.«
    »Wenn jemand helfen kann, dann Sie, Tony!«, gab der Arzt, der für die WHO arbeitete, gedrückt zurück.
    »Was haben Sie für Probleme, Frank?«, erkundigte ich mich. Ich hatte ihm beim Abschied gesagt, er könne stets mit meiner Hilfe rechnen. Egal, wie tief er in der Klemme sitzen würde, ich würde immer versuchen, ihn herauszuhauen.
    Was er mir nun in kleinen Portionen verabreichte, brachte mein Blut zum Kochen. Ich ließ sogar die Finger von Vicky und horchte aufmerksam zu. Ich war froh, daß die Sache nicht ihn persönlich betraf. Ihm drohten keine Schwierigkeiten. Das freute mich zu hören. Was er sonst zu sagen hatte, machte meine Handflächen naß.
    Der Instinkt des Jägers erwachte augenblicklich in mir.
    Ich brannte darauf, nach New York zu fliegen und diesen seltsamen Ereignissen an Ort und Stelle nachzugehen.
    Da mußte etwas geschehen. Und zwar so schnell wie möglich.
    Ich witterte Dämonen hinter diesen grauenvollen Geschehnissen.
    Und gegen Dämonen bin ich sozusagen allergisch. Egal, in welcher Gestalt sie mir begegnen, ich vernichte sie, sobald sie sich zu erkennen gegeben haben.
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