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GK091 - Die Rache des Todesvogels

GK091 - Die Rache des Todesvogels

Titel: GK091 - Die Rache des Todesvogels
Autoren: A.F.Morland
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die Schultern.
    »Niemand weiß weniger als ich!«, murrte ich.
    »Vielleicht kein Treibstoff mehr!«
    »Sie wollen mich damit doch nicht etwa aufheitern?«, erwiderte ich schief grinsend. »Es ist ein verdammt harter Job, von hier nach Hause zu paddeln. Treibstoff ist übrigens in Ordnung.«
    »Dann stimmt etwas mit der Zündung nicht!«
    »Wir werden es nie herausfinden, wenn wir hier oben bloß diskutieren!«, meinte ich sauer. Dann wies ich mit dem Daumen über meine Schulter nach hinten. Mein Daumen zeigte auf Seth Bouchet. »Während ich unten im Maschinenraum bin, schauen Sie ihn nicht an, verstanden? Auch dann nicht, wenn er Sie ruft, oder wenn er Ihnen irgendwelche Versprechungen macht. Sie tun einfach so, als wäre er nicht vorhanden. Falls Sie anders reagieren, sind wir verloren. Ich hoffe, das ist Ihnen klar, Frank.«
    »Glasklar!«, grinste Esslin.
    Ich nickte und kletterte in den Maschinenraum hinunter.
    Esslin war klug. Er entfernte sich so weit wie möglich von dem gefesselten Dämon. Er ging nach vorn zum Bug.
    Seth Bouchet befand sich hinten.
    Dazwischen lagen die Aufbauten. Esslin konnte den Dämon nicht sehen.
    Er wandte sich auch noch um.
    Bouchet rief ihn. Er rasselte mit den Ketten, er flüsterte in den Wind, dass er grässliche Schmerzen hätte, dass er sterben würde, dass er Durst hätte und nahe am Verdursten wäre, er flehte um Wasser, versuchte das Mitleid des Amerikaners zu wecken, gab sich völlig harmlos.
    Er redete ganz leise.
    Trotzdem konnte Esslin jedes Wort hören.
    Aber er reagierte zum Glück nicht auf die Verlockungen des Dämons.
    Der Amerikaner hatte noch all die Gräuel vor Augen, die mit Seth Bouchet zusammenhingen.
    Er blieb hart.
    Bouchet gab schließlich auf.
    Ich werkte unterdessen im Maschinenraum wie besessen.
    Diese kräftigen Dieselmotoren sahen so simpel aus. Und doch kam ich nicht dahinter, wo der Wurm steckte.
    ***
    Tahaa hatte den Hafen von Papeete längst verlassen.
    Auf dem offenen Meer warf er die beiden Leichen über Bord.
    Dann konzentrierte er sich auf Seth Bouchet und teilte ihm mit, dass er bereits auf dem Weg zu ihm sei. Bouchet ließ ihn wissen, dass er die Maschinen der Jacht, auf der er sich befand, gestoppt hätte, und er wies den Schwarzen auf den richtigen Kurs.
    »Wir werden sie bezwingen!«, sagte Tahaa zu Bouchet.
    »Es wird nicht leicht sein«, gab Seth Bouchet aus der Ferne zurück. »Wir werden es schaffen.«
    »Tony Ballard ist ungemein gefährlich, Tahaa.«
    »Wir sind mächtiger als er.«
    »Er hat diesen furchtbaren Ring…«
    »Wir werden ihm diesen Ring wegnehmen, dann ist er verloren«, erwiderte Tahaa.
    »Komm schnell, Tahaa! Sie haben mich in Ketten gelegt. Ich halte das nicht mehr lange aus. Ballard hat mich mit seinem Ring gefoltert. Ich habe Schmerzen. Komm schnell, Tahaa.«
    »Zwanzig Minuten, Seth! Nur noch zwanzig Minuten! Dann bin ich bei dir, dann befreie ich dich, dann werden wir diese Männer bestrafen!«
    ***
    Ich arbeitete zwanzig Minuten lang an der Maschine.
    Vergeblich.
    Ich konnte den Fehler nicht finden. Das machte mich rasend.
    Plötzlich hörte ich Frank.
    »Tony!«, schrie er. »Tony! Kommen Sie herauf!«
    Ich schwang mich nach oben. Ein Boot kam durch die sanfte Dünung gebraust.
    »Dieses Schiff schickt uns der Himmel!«, rief der Amerikaner erfreut aus. Ich war skeptisch. Eigentlich ohne Grund. Aber mir war bekannt, zu welchen gemeinen Tricks Dämonen fähig sind.
    Wir hatten einen Dämon an Bord.
    Es war durchaus möglich, dass er nun sein Boot, mit dem er uns vor nicht allzu langer Zeit zu rammen versucht hatte, nun mit seinem Geist zurückdirigiert hatte, um das Zerstörungswerk zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen.
    Ich schaute genauer zu dem fremden Schiff hinüber.
    Es war ein anderes als das, mit dem uns Seth Bouchet auf den Meeresgrund schicken wollte.
    Jetzt erst wagte ich, mich mit Frank Esslin zu freuen.
    Die Jacht brauste heran.
    Sie hielt auf uns zu. Wir begannen uns mit Armzeichen bemerkbar zu machen. Nicht, weil wir befürchteten, dass uns das Boot rammen könnte, sondern, weil wir das Boot stoppen wollten. Vielleicht gab es auf dem anderen Kahn einen Fachmann, der unsere Panne beheben konnte.
    Wir winkten also.
    Das Boot kam näher.
    Plötzlich fühlte ich, wie ich bleich wurde.
    Am Steuer stand ein Schwarzer.
    Ich dachte sofort an den Maori Tahaa.
    Er war es. Bei Gott, es war es!
    ***
    Er hätte es spielend geschafft, unser Boot zu zertrümmern, aber das war nicht seine Absicht. Er
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