Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK091 - Die Rache des Todesvogels

GK091 - Die Rache des Todesvogels

Titel: GK091 - Die Rache des Todesvogels
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
alles wusste, rief ich von Currys Telefon die Polizei an.
    Zum Glück kamen sie schnell.
    Willard Curry wanderte in die Grüne Minna. Daniel Kopetzky bekam Platz in einem Leichenwagen.
    Ich musste zum Yard mitkommen. Dort machte ich meine Aussage und setzte meine Unterschrift unter das Protokoll. Dann durfte ich mich verdrücken.
    ***
    Ich schaute noch mal bei Lance Selby vorbei.
    Er hatte ein Recht darauf, zu erfahren, was nun geschehen würde.
    Er wünschte mir einen guten Flug. Und er bedauerte, dass er nicht mitkommen könne.
    Ich bedauerte es auch. Er bat mich, ihm eine Karte zu schicken. Das konnte ich guten Gewissens versprechen. Er sollte seine Karte bekommen, sobald ich Tahitis Boden unter den Füßen hatte.
    Vom Krankenhaus hetzte ich nach Hause.
    Ich warf in meine Reisetasche, was mir in die Quere kam, ohne ein besonders intelligentes System anzuwenden.
    Bald war die Tasche gepackt. Ich war schon an der Tür, da schrillte das Telefon.
    Am anderen Ende war Tucker Pekkinpah, der Mann, von dessen Geld ich lebte. Gut lebte.
    Trotzdem verlangte er von mir, ich solle ihn Partner nenne. Er hasse es, dass ich in ihm meinen Chef sehe, meinte er stets.
    »Ja, ich bin da«, sagte ich auf seine Frage. »Ich bin gerade noch dal«, fügte ich, jede Silbe betonend, hinzu.
    »Ich möchte mich nur mal erkundigen, wie’s Ihnen so geht, Tony!«, tönte der Industrielle am anderen Ende der Leitung.
    Paco Benitez hatte dessen Frau Rosalind umgebracht. Damals waren wir zum ersten Mal diese seltsame Partnerschaft eingegangen, die sich bis zum heutigen Tag nicht nur gehalten, sondern auch gefestigt hatte.
    »Hundsmiserabel geht es mir!«, gab ich ehrlich zurück.
    »Ist Ihnen etwas über die Leber gelaufen? Sie klingen so sauer.«
    »Ich würde sagen: Sauer ist bloß der Vorname von dem, was ich wirklich bin, Mr. Peckinpah.«
    »Was ist passiert, Tony?«
    »Vicky Bonney wurde entführt.«
    »Ach, du lieber Himmel. Von wem?«
    »Wie?«
    »Von wem wurde sie entführt?«, fragte Peckinpah, dem das Mädchen fast ebenso am Herzen lag wie mir.
    »Von einem Mann namens Seth Bouchet.«
    »Ist er ein Dämon?«
    »Er nicht. Aber sein Auftraggeber.«
    »Wer ist das?«
    »Halten Sie sich gut fest, Peckinpah!«
    »Ich sitze sicher.«
    »Okay. Dann hören Sie: Paco Benitez hat diesen Bouchet losgeschickt. Der Mann kam nach London, heuerte da zwei Gangster an und kidnappte Vicky. Nun liegt das Girl in einem Eichensarg und ist auf dem Weg nach Tahiti.«
    »Um Gottes willen! Ich dachte, Benitez lebt nicht mehr!«
    »Das dachte ich auch!«
    »Er ist in der Südsee aufgetaucht?«
    »Er kann überall auftauchen«, knurrte ich bleich vor Wut und knirschte mit den Zähnen.
    »Was werden Sie unternehmen, Tony?«
    »Einmal dürfen Sie raten, Partner.«
    »Sie fliegen hinterher.«
    »Das ist klar. Und ich werde alles daransetzen, dass ich Vicky gesund und unversehrt wiederkriege. Und ebenso werde ich alles versuchen, um diesen Paco Benitez nun endgültig dahinzuschicken, wohin dieser verfluchte Dämon gehört.«
    Tucker Peckinpah wünschte mir alles mögliche. Ich hörte ihm kaum noch zu.
    Er bat mich, frei über sein Vermögen zu verfügen. Es lag ihm sehr viel daran, dass ich Benitez nun endgültig zur Hölle schickte. Er hatte den Tod seiner reizenden jungen Frau noch nicht verwunden.
    Als er endlich nichts mehr zu sagen hatte, legte ich auf.
    Ich schwang mich in meinen weißen Peugeot und fuhr zum Heathrow-Airport.
    Die nächste Maschine, die für mich in Frage kam, ging in eineinhalb Stunden.
    Ich löste mein Ticket.
    Dann sah ich mir die Flugroute an. Die Luftreise würde über Kleinasien gehen. Über Teheran, Indien, Südostasien, Australien, Neuseeland. In Auckland würde ich dann einen Anschluss nach Papeete haben.
    Während ich im Flughafenrestaurant zu Abend aß, dachte ich daran, was da nun auf mich zukommen würde. Vor allem aber machte ich mir Sorgen um Vicky. Und diese Sorgen würden so lange kein Ende nehmen, bis ich sie wieder heil in meine Arme schließen durfte – meine Vicky.
    Dieser verdammte Benitez!, dachte ich.
    Und ich schreckte aus meiner abgrundtiefen Wut hoch, als ich das Rotweinglas umwarf und sich der Wein über das weiße Tischtuch ergoss, wie Blut.
    Wie das Blut von Vicky Bonney.
    ***
    Federico Mondo war Italiener. Er war mit zwanzig Jahren in die Südsee gekommen. Jetzt war er vierzig. Damals war er Matrose gewesen. Jetzt war er Leichenbestatter.
    Er holte Seth Bouchet und seine heikle Fracht vom Flughafen ab und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher