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GK083 - Der Henker aus dem Totenreich

GK083 - Der Henker aus dem Totenreich

Titel: GK083 - Der Henker aus dem Totenreich
Autoren: A.F.Morland
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Schultern.
    »Möglich. Aber wie?«
    »Was wäre, wenn wir seinen Schädel zerschmetterten?«
    »Asmodi würde die Knochensplitter wieder zusammenfügen. Das wäre kein Problem für den Höllenfürsten.«
    »Dann…« Lance zögerte. Es schien ihm ungeheuerlich, was er vorschlagen wollte.
    »Ja?«, fragte ich.
    »Dann müssen wir Peraltas Totenkopf mitnehmen.«
    »Mit nach Hause?«
    »Ja.«
    »Asmodi würde den Kopf zurückholen.«
    »Wir müssten ihn gut bewachen.«
    »So gut könnten wir ihn nicht bewachen, Lance.«
    »Gibt es denn keine Möglichkeit, jetzt den vernichtenden Schlag zu führen?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Meiner Meinung nach hat es keinen Sinn, dieses Skelett zu zerstören, Lance. Das Skelett ist nämlich nicht die Wurzel des Übels.«
    »Asmodi ist die Wurzel«, sagte Professor Selby. »Das ist klar. Aber Asmodi kriegst du nicht, Tony.«
    »Vielleicht doch.«
    »Du bist verrückt!«, rief mein Freund erschrocken aus.
    »Ich habe einen Plan, wie wir Peralta vernichten können, Lance!«
    »Pst!«, machte Selby aufgeregt. »Nicht hier! Er hört uns sicherlich!«
    Ich nickte.
    »Okay. Später. Komm, wir schließen den Sarkophag wieder.«
    Es war genauso anstrengend, den Deckel an seinen Platz zu bringen, wie es zuvor mühsam gewesen war, ihn zur Seite zu schieben.
    Als wir es geschafft hatten, packten wir unser Werkzeug zusammen und verließen die unheimliche Gruft.
    Wir verließen den Friedhof und setzten uns in meinen Buick Riviera. Erst als der Friedhof nicht mehr zu sehen war, fragte Lance: »Was ist das für ein Plan, Tony?«
    »Hör zu«, sagte ich, und dann breitete ich meine Gedankengänge präzise vor ihm aus.
    ***
    Wir ließen einen Tag verstreichen. Lance Selby war in dieser Zeit nicht ansprechbar. Da er ein geschickter Bastler war, hatte er die Aufgabe übernommen, einen leistungsstarken, aber äußerst kleinen und daher bestens handlichen Flammenwerfer zu bauen. Dabei durfte ihn keiner stören. Schließlich hing unser Leben davon ab, dass der Flammenwerfer im richtigen Moment verlässlich funktionierte. Mit Vicky war wieder einmal nicht zu reden. Sie brachte die redigierten Seiten nun in Reinschrift zu Papier.
    Ich kam mir überflüssig vor.
    Deshalb suchte ich am nächsten Vormittag Pedro Delgado in seinem Büro auf.
    Vom Ergebnis der Sarkophagöffnung hatten wir ihn gleich nach unserem Friedhofsbesuch informiert. Ich hatte ganz nebenbei die Bemerkung fallengelassen, dass ich einen Plan hätte, von dem sich einiges an Erfolgen erhoffen ließe. Ich war nicht näher darauf eingegangen, hatte aber gewusst, dass den Capitano diese Bemerkung bestimmt zum Kochen bringen würde.
    Nun öffnete sich sein Überdruckventil.
    Er wollte mehr über meinen Plan wissen.
    Da ich auf seine Hilfe angewiesen war, machte ich ihn mit meiner Idee vertraut.
    »Wir waren uns einig«, sagte ich, »dass man dem Henker eine Falle stellen müsste.«
    »Wir wussten nicht, wie!«, sagte Delgado.
    »Heute weiß ich eine Möglichkeit.«
    »Lassen Sie hören, Señor Ballard!« Er wollte mir eine Zigarette anbieten. Ich lehnte ab und nahm mir ein Lakritzbonbon. Er hob die Brauen. »Ach ja, Sie sind ja Nichtraucher.« Er stellte das bloß fest, meinte es nicht spöttisch.
    »Wir müssten dem Henker jemanden präsentieren, der Schuld auf sich geladen hat!«, sagte ich.
    »Sie meinen, eine Person, bei der den Henker sofort die Lust packt, mit der Garrotte in Erscheinung zu treten?«
    »Ja«, nickte ich eifrig.
    Delgado schaute mich mit zusammengekniffenen Augen an.
    »Ich wette, Sie haben eine solche Person bereits gefunden.«
    »Die Wette haben Sie gewonnen, Capitano Delgado.«
    »Wer ist es?«
    »Herrmann Wolf.«
    »Wolf!«, rief Delgado erstaunt aus.
    »Ist er noch im Krankenhaus?«
    »Er wurde heute wieder in seine Zelle zurückgebracht.«
    »Haben Sie ihn gesehen?«, fragte ich »Ja,«
    »Was für einen Eindruck machte er?«
    »Ihm ist alles egal.«
    »Was würde er wohl zu meinem Plan sagen?«, erkundigte ich mich.
    Delgado schaute mich fest an.
    »Sie wollen ihn als Köder benützen nicht wahr?«
    »Selby und ich würden gut auf ihn aufpassen«, erwiderte ich.
    Delgado hob zweifelnd eine Braue. »Kann man denn auf einen Menschen gut aufpassen, der auf Ramon Peraltas Liste steht?«
    »Ich konnte Wolf bereits einmal retten«, gab ich zu bedenken.
    »Sagen Sie mir genau, wie die Sache vor sich gehen soll, Señor Ballard.«
    »Peralta hat Herrmann Wolf zu töten versucht. Es ist ihm nicht gelungen. Ich habe ihn in die
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