GK0202 - Der Fluch der schwarzen Hand
Frau einige präzise Fragen zu stellen.
Den Sarg konnte er nicht erkennen. Die schwere feuchte Erde war wieder nachgesackt.
Der Geisterjäger ging noch ein paarmal um die Gruft herum und gab dann das Kommando zum Rückweg.
Jo Brown fieberte schon neuen Taten entgegen. »Und was machen wir jetzt?«
John tippte dem Mann mit dem Zeigefinger gegen die Brust. »Was Sie machen, Mister, weiß ich nicht. Aber eins ist sicher. Sie werden mich nicht bei meinen Recherchen stören. Ist das klar?«
»Ha, ha.« Brown lachte. »Sie sind gut.« Er nahm John die Abfuhr gar nicht übel. »Sie wollen bestimmt zu Lord Parson. Aber da haben Sie sich in den Finger geschnitten. Der Kerl ist ein Eigenbrötler. Und der Butler läßt auch keinen zu ihm.«
»Vielleicht«, erwiderte John und wandte sich zum Gehen.
Der Reporter blieb an seiner Seite. Dann sagte er plötzlich: »Ich muß sofort telefonieren. Mein Chef muß wissen, daß hier was im Busch ist. Mann, das wird eine Story. Irre.«
»Sie telefonieren, wenn ich es Ihnen erlaube«, sagte John Sinclair hart. »Sollte irgend etwas veröffentlicht werden, das ich vorher nicht gelesen habe, sind Sie dran.«
»Aber die Leser haben ein Recht…«
John Sinclair wurde ärgerlich. »Hören Sie mir doch damit auf. Ich bestimme, was Sie schreiben, und damit fertig.«
Sie hatten inzwischen den Hauptweg erreicht und freien Blick bis zum Friedhofstor. Ein Uniformierter stand vor dem Tor und sah den Männern abwartend entgegen.
»Das ist Konstabler Gilmoore«, sagte der Reporter. »Der hat mehr Angst als Vaterlandsliebe.«
Der Konstabler machte Meldung, als John Sinclair und der Reporter vor ihm stehenblieben.
John reichte dem Mann die Hand. »Mein Name ist Sinclair«, sagte der Geisterjäger. »Ich freue mich, daß Sie gekommen sind. Ich hätte sie sowieso aufgesucht.« Dann wandte er sich an Jo Brown. »Sie lassen uns jetzt besser allein, Mister. Ich habe mit dem Konstabler einiges zu besprechen. Warten Sie im Gasthaus auf mich, falls noch Fragen auftauchen.«
Jo Brown verzog sich grinsend. So ganz traute John dem Knaben nicht. Der steckte seine Nase noch in den größten Dreck.
Konstabler Gilmoore fühlte sich ziemlich unwohl. Er hielt den Blick gesenkt und knetete seine Finger. Vor dem Tor hatten sich einige Dorfbewohner eingefunden, die John wie ein seltenes Tier bestaunten.
»Wo können wir hier ungestört reden?« erkundigte sich der Oberinspektor.
»Wir könnten in mein Büro gehen.«
»Okay, dann kommen Sie, Konstabler. Wir nehmen meinen Wagen.«
Wenig später saßen die beiden Männer in Johns Bentley. Bleiche Gesichter starrten den Wagen an. John sah, daß die Dorfbewohner Angst hatten. Die Mienen der Menschen paßten zum Wetter. Der Himmel war ebenfalls trübe und wolkenverhangen. Zum Glück regnete es nicht. Im Westen waren die Gipfel der Berge in Dunstschleier gehüllt. Einige Krähen zogen über dem Friedhof ihre Kreise.
John startete. Sie mußten quer durch das Dorf fahren. Auf den schmalen Bürgersteigen standen die Menschen in Gruppen und sprachen über die neue Lage. Bodmin hatte seine Sensation.
»Ein seltsamer Menschenschlag hier«, meinte der Geisterjäger. Er wollte den Konstabler ans Reden kriegen, denn bisher hatte der Mann noch kein Wort gesagt.
»Ja«, sagte Gilmoore. »Die Leute sind noch sehr naturverbunden.« Der Konstabler räusperte sich. Dann wies er mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf die Frontscheibe. »An der nächsten Ecke müssen Sie rechts abbiegen. Das zweite Haus auf der linken Seite ist die Polizeistation.«
»Danke.«
John Sinclair fand vor dem Haus einen Parkplatz. Das Haus selbst war einstöckig. Unten lagen die Diensträume, und oben, wohnte der Konstabler mit seiner Familie.
Seine Frau schaute aus dem Fenster, als die beiden Männer den Wagen verließen.
»Erwarten Sie bitte kein komfortables Büro«, sagte der Konstabler als er die Tür aufschloß. »Bei uns ist alles ziemlich einfach.«
»Glauben Sie mein Büro wäre ein Palast? Keine Angst, der Staat spart wo er kann. Und vor allen Dingen bei uns.«
Gilmoores Büro war wirklich keine Offenbarung. Fleckige Wände, ein alter Schreibtisch, ein Kanonenofen und drei wacklige Stühle, versteckt zwischen Aktenschrank und Wand. Das einzig Moderne war das Telefon auf dem Schreibtisch.
John suchte sich den besten Stuhl aus und nahm Platz. Der Konstabler wollte den Ofen anheizen, doch John wehrte ab. »Keine Umstände, lange bleibe ich sowieso nicht.« Der Geisterjäger bot
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