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GK0153 - Die Rache der roten Hexe

GK0153 - Die Rache der roten Hexe

Titel: GK0153 - Die Rache der roten Hexe
Autoren: Jason Dark
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paar Minuten zum erstenmal gesehen.«
    »Trotzdem kann da etwas sein, von dem Sie nichts wissen, Mr. Plummer.«
    »Na, Sie machen mir Spaß. Sie können einem ja direkt Angst einjagen, Miß Collins.«
    »Das hatte ich keineswegs vor.« Jane lächelte. »Aber wir sollten doch die Sache nicht auf die leichte Schulter nehmen. Man hat uns nicht umsonst diese Einladung geschickt. So, und jetzt entschuldigen Sie mich bitte für einen Moment.« Jane erhob sich und ging dem Pfeil nach, der zu den Toiletten führte.
    Dabei hatte die Detektivin etwas ganz anderes im Sinn. Sie hatte vorhin schon gesehen, daß es hier auf dem Schiff einen Raum gab, von dem aus man telefonieren konnte. Er lag zwischen Ober- und Unterdeck. Ein Offizier hatte den Telefondienst übernommen. Er stand auf als Jane den Raum betrat.
    Die kleine Kabine war eingerichtet wie eine Minianlage bei der Post. Hier mußte noch mit der Hand verbunden werden. Auf einem Pult standen mehrere Telefone, daneben ein Fernschreiber, und an der Wand hing eine schalldichte Haube mit einem schwarzen Telefonapparat darunter.
    Zum Glück war Jane die einzige Kundin. Sie gab John Sinclairs Nummer in London an.
    Der Offizier runzelte die Stirn. »Was haben Sie denn mit Scotland Yard zu tun, Madam?«
    Jane lächelte honigsüß. »Mein Mann arbeitet dort«, erwiderte sie schnell.
    »Ach so. Und ich dachte schon, es wäre etwas passiert. Dann haben Sie bitte einige Minuten Geduld. Ich muß sehen, ob ich durchkomme.«
    »Legen Sie das Gespräch doch bitte auf den Apparat unter der schalldichten Haube«, sagte die Detektivin.
    »Wie Sie wünschen, Madam.« Jane mußte genau drei Minuten warten, dann klingelte der Telefonapparat.
    »Collins«, meldete sich Jane.
    »Na, wenn das keine Überraschung ist«, hörte sie Johns Stimme. »Hast du jetzt schon Sehnsucht nach mir, Goldstück?«
    »Das auch, John, aber es geht um etwas anderes. Hör mir jetzt bitte einmal zu.«
    Jane Collins berichtete, was sie in der letzten halben Stunde erlebt und erfahren hatte. Zum Schluß meinte sie: »Also ich habe das Gefühl, daß es auf diesem Maison Bayeus nicht mit rechten Dingen zugeht. Wie gesagt, John, das ist durch nichts bewiesen, aber bei solchen Dingen kann ich mich auf meinen Instinkt verlassen.«
    »Du meinst also, ich sollte kommen.«
    »Ja, John. Wenn es sich eben ermöglichen läßt.«
    Der Oberinspektor murmelte vor sich hin. »Heute geht es nicht«, sagte er dann. »Außerdem weiß ich nicht, ob der gute Powell einverstanden ist. Aber rechne damit, Jane, daß ich unter Umständen morgen abend da sein werde.«
    Jane Collins fiel ein Stein vom Herzen. »Danke, John, du bist prima.«
    Die beiden wechselten noch zwei, drei private Sätze, und dann unterbrach Jane Collins die Verbindung.
    Sie zahlte das Gespräch bei dem Offizier, der die ganze Zeit seinen Blick nicht von ihrem Körper gelassen hatte. »Schade, daß Sie schon in festen Händen sind«, sagte er zum Abschied. Ehrliches Bedauern schwang in seiner Stimme mit.
    Jane lachte. »Tja, manchen trifft es eben hart. Aber seien Sie froh, Mr. Ich beiße nämlich und fresse Männer zum Nachtisch.« Mit diesen Worten schloß Jane die Tür hinter sich.
    ***
    Die Gegend war urwüchsig, von einer wilden Romantik. Maler hätten hier herrliche Motive gefunden. Das Land war flach, bedeckt mit einem Grasteppich, der erst kurz vor der Küste aufhörte und steilen kantigen Felsen Platz machte, an denen die Brandung des Meeres hochschäumte. Die Luft war klar, schmeckte nach Salz und Meer. Frischer Seewind bewegte die Zweige der Bäume, und zahlreiche Vögel zerschnitten wie Pfeile die Luft.
    Das schmale graue Band der Straße wirkte wie ein Fremdkörper im Grün der Landschaft, und der große Mercedes paßte hier überhaupt nicht hin.
    »Noch ungefähr zehn Meilen«, sagte George Plummer, »dann haben wir es geschafft.«
    Er drehte kurz den Kopf und wandte sich an den im Fond sitzenden Ray Danton. »Ist mir immer noch ein Rätsel, wie Sie Ihr Ziel überhaupt erreichen wollten.«
    »Ich wollte es mit dem Zug und per Anhalter versuchen.« Plummer lachte. »Gibt es hier überhaupt eine Eisenbahn?«
    Er ging etwas vom Gas, weil die Straße einen scharfen Knick machte. Und dann sahen sie vor sich den Wagen. Er war nicht ganz eine Meile entfernt, in der klaren Luft aber deutlich zu erkennen.
    »Da scheint noch einer das gleiche Ziel zu haben«, meinte Jane Collins.
    Plummer hatte die Lippen zusammen – gekniffen. »Möglich«, knurrte er.
    Er fuhr
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