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GK0153 - Die Rache der roten Hexe

GK0153 - Die Rache der roten Hexe

Titel: GK0153 - Die Rache der roten Hexe
Autoren: Jason Dark
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Männer sich nach Jane umdrehten, und sie quittierte diese Blicke mit dem koketten Lächeln einer selbstbewußten Frau.
    Es war ein herrlicher Frühlingstag, und die Sonnenstrahlen spiegelten sich in den Scheiben des zehnstöckigen Geschäftshauses, vor dem Jane Collins stehengeblieben war. Suchend ließ sie ihre Blicke über die an der Hauswand befestigten Firmenschilder gleiten.
    Georg Plummer – Ex- und Import. Fünfter Stock, entzifferte Jane Collins.
    Sie fand die Bezeichnung Ex- und Import ziemlich allgemein, und das erweckte schon ihr Mißtrauen.
    Jane Collins war Detektivin und nicht zu ihrem Vergnügen gekommen. Georg Plummer hatte sie vor zwei Stunden angerufen und sie um einen Termin gebeten.
    Die Privatdetektivin – momentan ohne Auftrag und seit dem letzten Urlaub etwas knapp bei Kasse – hatte zugesagt und sich mit Mister Plummer für fünfzehn Uhr verabredet.
    Die breite Glastür des Geschäftshauses schwang durch einen Kontakt automatisch zurück. Die sterile Kühle einer klimatisierten Halle empfing die Detektivin.
    Jane rümpfte die Nase. Sie mochte die glatte Höflichkeit und elegante Fassade nicht. Sie wußte aus Erfahrung, daß sich dahinter oft sehr viel Schmutz verbarg.
    Ein schon älterer Portier kam angewieselt.
    »Madam?« fragte er mit gedämpfter Stimme. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich bin mit Mr. Plummer verabredet«, sagte Jane knapp.
    »Einen Augenblick, Madam, ich werde Sie anmelden.«
    Der Portier verschwand in seinem Glaskasten und telefonierte. Dabei ließ er Jane nicht aus den Augen, die sich inzwischen eine mitten in der Halle aufgestellte moderne Plastik ansah und aus dem Gebilde nicht schlau wurde. Egal von welcher Seite sie sie auch betrachtete.
    »Mr. Plummer erwartet Sie, Madam«, sagte der Portier.
    Jane wandte sich schnell um. Sie hatte den Portier gar nicht kommen gehört.
    »Aufzug drei, bitte, Madam.« Der Lift war bereits unten, die Türen geöffnet. Jane nickte dem Portier kurz zu und betrat den Fahrstuhl. Er war von innen mit Leder verkleidet und brachte die Detektivin in wenigen Sekunden hinauf in den fünften Stock.
    Lautlos glitten die Türen auseinander. Ein Gang tat sich auf. Teppiche bedeckten den Boden, auf denen man ging wie auf Treibsand.
    Der lange Flur war leer, die Wände waren mit japanischer Grastapete bedeckt. Wer hier residierte, gehörte nicht gerade zu den Armen, das sah Jane mit einem Blick.
    Vor einer Mahagonitür blieb die Detektivin stehen. Auf dem Holz stand das gleiche wie unten auf dem Schild, allerdings mit dem Zusatz »Sekretariat« versehen.
    Jane klopfte. Eine helle Stimme rief »Herein«.
    Als die Detektivin die Tür hinter sich schloß, erhob sich eine ältere Dame von ihrem Stuhl und kam mit eingefrorenem Lächeln auf Jane Collins zu.
    »Sie sind Miß Collins?« Es war mehr eine Feststellung als eine Frage.
    »Ja.«
    »Das ist nett, Mr. Plummer erwartet sie bereits.«
    Jane wunderte sich, daß kein Bürolärm zu hören war. Aber dann erkannte sie, daß die Wände schallisoliert waren.
    Eine Doppeltür führte in Plummers Allerheiligstes.
    Plummer mußte ein Lederfan sein. Alles, bis auf seinen Schreibtisch und der kleine Schrank gegenüber dem Fenster, war aus Leder. Sogar die Flaschen auf der fahrbaren Hausbar besaßen einen Lederüberzug.
    »Miß Collins«, sagte Georg Plummer und erhob sich hinter seinem Schreibtisch, der die Maße einer Tischtennisplatte bei weitem übertraf.
    Blitzschnell glitten die kleinen Augen des Mannes über Jane Collins’ Figur, und was der Mann zu sehen bekam, mußte ihn wohl zufrieden gestellt haben.
    »Bitte, nehmen Sie doch Platz, Miß Collins. Darf ich Ihnen etwas anbieten? Einen Martini vielleicht?«
    Jane war nicht abgeneigt. Sie hatte in einem Ledersessel Platz genommen und die Beine übereinander geschlagen. Der modische Rock umspielte ihre Knie.
    Plummer bat seine Sekretärin, etwas zu trinken zu bringen, denn er führte nur harte Sachen in seiner Hausbar.
    Jane hatte Zeit, sich den Mann anzusehen und einzustufen.
    Plummer war ein Fleischberg. Er wog bestimmt fast zweihundertfünfzig Pfund. Jane schätzte ihn auf fünfzig Jahre. Der Kopf saß fast auf den Schultern, und das Kinn scheuerte den Kragen des teuren weißen Hemdes durch. Die listigen Augen des Mannes verschwanden fast hinter den Fettpolstern, und der graue Haarkranz bedeckte den Kopf wie eine Tonsur. Die rosige Gesichtsfarbe und die Wangen erinnerten Jane an Posaunenengel, nur war Plummer sicherlich nicht so gutmütig. Ein
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