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GK0153 - Die Rache der roten Hexe

GK0153 - Die Rache der roten Hexe

Titel: GK0153 - Die Rache der roten Hexe
Autoren: Jason Dark
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an das Gewand. Es fing augenblicklich Feuer. Die anderen vier Männer taten es dem Hexenjäger nach. Noch ehe die Flammen auch auf sie übergreifen konnten, gaben sie der Hexe einen Stoß.
    Wie ein feuriger Komet segelte Lucille Latour über die Klippen, dem Meer entgegen.
    Kein Schrei drang aus ihrem Mund. Stumm stürzte sie in den Tod.
    Doch plötzlich hielten die Häscher den Atem an.
    Eine silbrig schimmernde Wolke stieg aus der Tiefe empor, wurde vom Wind mitgerissen, wuchs ins Unermeßliche und formte sich zu einem Frauenkörper, in dem das Gesicht die Fratze des Teufels annahm.
    Die Häscher sanken auf die Knie, bekreuzigten sich. Als sie die Köpfe hoben, war der Spuk verschwunden. Stumm blickten sie Männer sich an. Sie hatten zwar den Körper verbrannt, doch die Seele war nicht vernichtet, und mit Schaudern dachten sie an die letzten Worte der rothaarigen Hexe.
    Ein Fluch war ausgesprochen worden und schwebte wie ein unsichtbares Schwert über den Köpfen der fünf Hauptbeteiligten.
    Wen würde der Fluch als ersten treffen?
    ***
    Die Zeit verging, und Lucille Latour geriet etwas in Vergessenheit. Nur an langen Winterabenden wurde noch von der Hexe gesprochen und der toten Dienerin, die die Männer in dem Haus gefunden und anschließend begraben hatten.
    Aber dann war noch etwas Seltsames geschehen. Auf dem Grab der Dienerin hielt sich kein Kreuz. Es wurde jedesmal zerstört. Ein Totengräber behauptete, er hätte einen Blitz aus der Erde kommen sehen, der das Kreuz erfaßt und verbrannt hätte. Das war selbst den abergläubischen Menschen in der Umgebung etwas zuviel. Sie ließen dieses Ereignis eben auf sich beruhen.
    Doch das Haus der Hexe stand lange Jahre leer. Es wurde auch nie zum Verkauf angeboten und von den Einheimischen gemieden wie die Pest. Es hatte bald schon den Namen »Das Spukhaus« bekommen. Angeblich sollte dort die Hexe um Mitternacht umgehen. Die nächste Generation wuchs heran, und ein französischer Graf erwarb das seltsame Spukhaus. Nach drei Jahren zog er Hals über Kopf aus. Er hatte seine Frau mit einer Kette erdrosselt im Keller gefunden. Achtmal wechselte das Haus danach noch den Besitzer, und während der Kriege im zwanzigsten Jahrhundert war es ein begehrter Stützpunkt.
    Dann kam das Jahr 1975. Ein Makler aus Caen hatte es zum Verkauf angeboten, weil der vorherige Besitzer bei einem Bootsunglück ums Leben gekommen war und mit ihm seine Frau und die drei Kinder. Der Makler, Bruder des Verunglückten, hatte keine Lust, selbst in das Haus einzuziehen. Er wußte um die Geschichte, und obwohl er nicht abergläubisch war, wollte er das Spukhaus lieber vermieten. Er gab Annoncen in allen großen Zeitungen auf, doch seltsamerweise meldete sich nur eine schon ältere Frau. Sie stellte sich als Madame Millau vor.
    Der Makler wußte nicht so recht, was er tun sollte, und hielt die Frau erst einmal hin. Auf seine speziellen Fragen antwortete sie nur ausweichend, und als der Makler nach gut zehn Tagen noch immer keinen anderen Käufer gefunden hatte, machte er mit Madame Millau den Vertrag.
    Schon eine Woche später rückten Handwerker an. Sie renovierten das Haus, machten es aber so geschickt, daß von der Ursprünglichkeit nichts verloren ging.
    Madame Millau, die die Arbeiten überwachte, war vollauf zufrieden. Sie zog schon bald ein und begann bereits am gleichen Tag noch mit ihrer eigentlichen Arbeit.
    Das Unheil nahm seinen Lauf.
    ***
    Einige Männer blieben stehen, als die langbeinige Blondine aus dem kanariengelben VW stieg und mit einer lässigen Bewegung die Fahrertür ins Schloß warf.
    Jane Collins war wirklich mehr als einen Blick wert.
    Jeder Maler hätte sie sich als Modell gewünscht. Ihr Körper war genau dort richtig proportioniert, wo es sein mußte. Janes Bewegungen waren fließend und verrieten die Geschmeidigkeit einer Ballettänzerin.
    Unter dem kurzen blonden Pony begann eine glatte Stirn. Die etwas schräg stehenden, grünlich schimmernden Augen faszinierten jeden Mann, und die Lippen unter der kleinen geraden Nase waren stets zu einem leichten Lächeln gekräuselt. Jane Collins trug ihre Haare schulterlang. Ein hellrotes Stirnband hielt sie zusammen. Ein modernes rot-weiß gestreiftes Sommerkostüm schmiegte sich wie eine zweite Haut um ihre Figur, Die Jacke stand über der Brust offen und kontrastierte hervorragend zu der weißen Sportbluse, die durch ein um den Hals geschlungenes rotes Seidentuch den letzten Pfiff bekam.
    Es war durchaus verständlich, daß die
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