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GK0141 - Irrfahrt ins Jenseits

GK0141 - Irrfahrt ins Jenseits

Titel: GK0141 - Irrfahrt ins Jenseits
Autoren: Jason Dark
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Menschen zu uns nehmen. Es gibt uns die Kraft wieder eins zu werden und so zu leben, wie es die Gesetze der Schwarzen Magie vorschreiben. Ich bin ein Teil des Kelems, der Geist gewissermaßen. Ich konnte mich frei bewegen, doch der andere, der Hauptkörper, lebt tief unter der Erde, im Verlies des Schreckens. Dort wo auch seine Opfer aufgebahrt worden sind. Es gibt niemanden auf der Erde, der uns besiegen kann, und auch du nicht, wer du auch bist.«
    »Das steht noch nicht fest«, sagte John. »Meine Waffe ist mit geweihten Silberkugeln geladen, die auch deinem unseligen Leben ein Ende setzen werden.«
    Der Gesichtslose lachte wieder. »Du Narr, so kannst du den Kelem nicht besiegen. Versuche es nur. Schieß auf mich!«
    Da drückte John ab.
    Die Silberkugel flirrte aus dem Lauf, doch sie fegte durch den Gesichtslosen hindurch, als wäre er gar nicht vorhanden.
    Noch einmal schoß John. Und wieder geschah das gleiche.
    »Du vergeudest deine Munition«, sagte der Gesichtslose. »Man kann einen Geist nicht töten.«
    Das war auch John Sinclair klar geworden, doch er mußte das Kind aus den Klauen des Kelems holen. Aber wie? Wenn er sich jetzt auf einen Kampf mit dem Gesichtslosen einließ, würde er zuviel Zeit verlieren. Also handeln.
    »Ich werde dich jetzt töten«, sagte der Gesichtslose und setzte sich in Bewegung.
    Da tat John Sinclair etwas, was der Dämon wohl nie von ihm erwartet hätte.
    Er machte auf dem Absatz kehrt und gab Fersengeld.
    Der Gesichtslose war zu überrascht, um sofort die Verfolgung aufnehmen zu können.
    Dadurch gewann John einigen Vorsprang.
    Mit Riesenschritten hetzte er auf die Wachturmtreppe zu, jagte die Stufen hoch, und als der Gesichtslose endlich bemerkte, was John vorhatte, war der Geister-Jäger schon durch die offen stehende Tür, im Innern des Turms verschwunden.
    Hart knallte er die Tür zu.
    Dunkelheit umfing den Oberinspektor. Er preßte sich gegen die Tür, holte seine kleine Lampe aus der Tasche, ließ sie aufflammen und entdeckte die beiden schweren Riegel.
    Sie waren zwar verrostet, doch John schlug mit der Faust dagegen, so daß sie in die Sperre einrasteten.
    Draußen tobte der Gesichtslose. Er schlug wütend gegen die Tür, doch das Holz hielt.
    Trotz der ernsten Situation gestattete sich der Geister-Jäger ein Grinsen. Noch nie hatte er einen Dämon mit solch einem simplen Trick hereingelegt.
    Doch schnell wurde der Geister-Jäger wieder ernst. Er hatte sich umgedreht und erkannte im Strahl der Lampe eine Steintreppe, die in die Tiefe führte. An den Wänden hingen Pechfackeln. John nahm sich nicht erst die Zeit, eine davon anzuzünden. Er verließ sich auf seine Taschenlampe.
    Die Stufen waren steil und von der Feuchtigkeit glitschig. Je tiefer John kam, um so schlechter wurde die Luft. Wie ein Nagel bohrte sich der helle Lichtfinger in die Dunkelheit.
    Immer tiefer drang der Oberinspektor in den unterirdischen Bereich der Burg ein. Die Zeit saß ihm im Nacken.
    John ahnte, daß es jetzt auf jede Sekunde ankam.
    Und dann hörte er den gellenden Angstschrei!
    ***
    Die Hand war schrecklich anzusehen!
    Sie schimmerte grünlich, als hätte sich eine Haut aus Flechten und Moos über die Knochen gelegt. Knackend bewegten sieh die Finger, und weiße Knöchel sprangen vor.
    Der Hand folgte ein Arm. Knochig, mit der grünen Schuppenhaut überzogen.
    Wieder wurde die Tür ein Stück aufgezogen. Das häßliche Knarren durchschnitt die Stille.
    Alice Paine zitterte am gesamten Körper. Sie ahnte nicht, daß das, was sie bisher erlebt hatte, ein Kinderspiel gegen das gewesen war, was noch auf sie zukam.
    Der Kelem hatte die Tür jetzt weit aufgestoßen. Langsam trat er über die Schwelle.
    Alice Paine hatte beim Anblick dieser Gestalt das Entsetzen wie ein Tiefschlag getroffen. In namenloser Panik hatte das Kind beide Hände vor das Gesicht geschlagen. Sie konnte diese grauenerregende Gestalt nicht länger ansehen.
    Der Kelem fixierte sein Opfer.
    Das gelbliche Glimmen in seinen leeren Augenhöhlen wurde stärker. Jetzt, wo er dicht vor dem Ziel stand, spürte er auch die Unruhe, die ihn erfaßt hatte.
    Der Kelem bewegte sich mit der Geschmeidigkeit eines Raubtieres. Lautlos umrundete er die Särge. Er warf keinen Blick mehr auf die Toten, für ihn zählten nur noch die Lebenden.
    Alice Paine hatte sich mit dem Rücken gegen die Wand gepreßt. Zwischen ihren gespreizten Fingern hindurch sah sie die Schreckensgestalt immer näher kommen.
    Noch vier Schritte dann…
    Plötzlich
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