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GK0110 - Hochzeit der Vampire

GK0110 - Hochzeit der Vampire

Titel: GK0110 - Hochzeit der Vampire
Autoren: Jason Dark
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weigern oder irgend jemandem etwas verraten, so ist dein Leben auch verloren. Hast du mich verstanden, Janos Ruff?«
    »Ja.«
    »Dann ist es gut. Ich erwarte dich in einer Woche auf meinem Schloß. Hier.« Graf Montesi griff unter seine Jacke und holte ein Blatt Papier hervor. »Das ist der Weg zum Schloß Montesi. Du wirst einen Bus besorgen und selbst fahren.«
    Janos Ruff nahm die Zeichnung an sich. Sorgfältig verstaute er sie in seiner Manteltasche.
    Graf Montesi zog den Umhang fester um seine Schultern. Noch einmal blickte er Janos Ruff in die Augen. Dann ging er an ihm vorbei und kletterte wieder in den Leichenwagen.
    Bevor er die Tür zuzog, sagte er noch einen Satz: »Vergiß nicht, in einer Woche.«
    Dann verschwand Graf Montesi.
    Sekunden später setzten sich die beiden Pferde wieder in Bewegung. Ihre Hufe klapperten hohl auf dem harten Boden.
    Doch niemand saß auf dem Kutschbock, um zu lenken. Es war eine gespenstische Fahrt.
    Der Leichenwagen fuhr um den Galgenbaum herum. Die Rappen schnaubten und warfen wild ihre Köpfe hoch.
    Dann raste der Wagen an Janos Ruff vorbei.
    Für Augenblicke glaubte er, Graf Montesis Gesicht hinter den zur Seite gezogenen Vorhängen zu erkennen, aber es war doch wohl eine Täuschung.
    Das Geräusch der Hufe verlor sich in der Nacht.
    Jetzt erst spürte Janos Ruff wieder die Kälte. Eine Gänsehaut hatte seinen Körper überzogen. Ruff atmete schwer. Schweißtropfen rannen an seinem Hals hinab.
    Böses Knurren schreckte ihn aus seinen Gedanken.
    Ruff wandte den Kopf.
    Die Wölfe waren noch da, belauerten ihn. Sie glitten auf ihn zu.
    Rosige Zungen hingen aus den Mäulern, vor denen der Atem als kleine, nie abreißende Wolke stand.
    Janos Ruff setzte sich wieder in Bewegung. Er wollte so schnell wie möglich weg von diesem unheimlichen Ort. Noch einmal warf er dem Galgenbaum einen scheuen, ängstlichen Blick zu.
    Raben saßen auf den kahlen Ästen.
    Totenvögel? Ihr Gekrächze hallte laut durch die Nacht. Die Laute kamen Janos vor wie Hohngelächter. Gelächter, das nur ihm galt.
    Er ging noch schneller. Über drei Kilometer hatte er zurückzulegen.
    Die Wölfe wichen nicht von seiner Seite.
    Nach einigen Minuten wurde der Weg breiter und mündete schließlich in eine schmale, asphaltierte Straße. Eine Seltenheit in dieser Gegend.
    Laut schlugen Ruffs Absätze auf den Asphalt. Er war heilfroh, als er die Umrisse seines Leihwagens erkannte. Es war ein Wartburg.
    Ruff schloß die Tür auf und setzte sich hinter das Steuer. Die Scheiben beschlugen schnell. Ruff wischte eine Stelle blank und starrte nach draußen.
    Die Wölfe kauerten in einiger Entfernung auf der Straße. Ruff sah nur die gelben Raubtieraugen.
    Janos Ruff drehte den Zündschlüssel. In diesem Augenblick verschwanden auch die Wölfe. Wie Schatten huschten sie zwischen die Felsen.
    Janos Ruff erschien alles wie ein böser Traum. Und doch war es keiner. Tief in seinem Gehirn zwang ihn eine unbestimmte Macht, den Befehlen des Grafen zu gehorchen.
    Graf Montesi! Ihm hatte er sich verschrieben. Doch Janos Ruff ahnte nicht, daß dieser Mann gar nicht Montesi hieß. Daß er diesen Namen nur angenommen hatte. Das Geschlecht der Montesis war längst ausgestorben.
    Der Graf war niemand anders als Dr. Tod!
    ***
    Schon seit Wochen liefen die großen Computer bei Scotland Yard auf Hochtouren. Informationen wurden gesammelt. Spuren ausgewertet. Jedes noch so kleine Detail wurde festgehalten und verglichen.
    Scotland Yard hatte die Polizeibehörden vieler Länder um Hilfe gebeten. Jedes ungewöhnliche Verbrechen wurde gemeldet und gespeichert.
    Unzählige Beamte waren mit diesen Arbeiten beschäftigt.
    Dabei wußte kaum jemand, worum es eigentlich ging. Und vor allen Dingen um wen.
    Der Kreis der Eingeweihten war klein. Man hatte es bewußt so gehalten, um eine Panik zu vermeiden, denn wenn Dr. Tod zuschlug, gab es meistens Furcht und Schrecken.
    Dr. Tod! Diesen Menschenhasser wollte man endlich fassen und das, falls es möglich war, noch vor seinem nächsten teuflischen Plan.
    Das unsichtbare Netz zog sich über Dr. Tods Kopf zusammen.
    Doch einen Erfolg hatte man noch nicht verbuchen können.
    Zu den wenigen, die Dr. Tod genau kannten, gehörte John Sinclair, Top-Agent beim Yard. Er hatte schon mit diesem Verbrecher zu tun gehabt. Mit Schaudern dachte er an die letzte Begegnung, als Dr. Tod ihm John Sinclair Nummer zwei präsentiert hatte, einen Doppelgänger des Inspektors.
    Aber das war nun schon Wochen her, und nur eine
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