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GK0094 - Doktor Tod

GK0094 - Doktor Tod

Titel: GK0094 - Doktor Tod
Autoren: Jason Dark
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lasse dich aus lauter Menschenfreundlichkeit hierherkommen? Nein. Schließlich brauche ich Ersatz. Eines meiner Geschöpfe hat man vernichtet.«
    »Nein!«
    Turpin sprang auf und wollte sich auf Dr. Tod stürzen.
    Doch wie von einer unsichtbaren Schnur gezogen, öffnete sich die Tür.
    Vier Wachsfiguren betraten den Raum.
    Turpin blieb gebannt stehen.
    Dr. Tod lachte häßlich. »Diese vier Wachsfiguren waren vor kurzem noch die Leichen, die du mir besorgt hast. Du wolltest doch immer wissen, was ich damit vorhabe. Jetzt siehst du es selbst.«
    Die Monster hatten sich im Raum verteilt. Turpins Blick irrte zwischen den gräßlichen Gestalten hin und her. Angstschauer jagten über seinen Rücken.
    Vier rote Augenpaare starrten ihn an. Lange Messer blinkten in den Händen der lebenden Figuren.
    »Sieh dir meine Freunde genau an!« sagte Dr. Tod. »Bald wirst du einer von ihnen sein und nur mir gehorchen.«
    Jeff Turpin schüttelte in panischer Angst den Kopf. Der Mann, dem es nichts ausgemacht hatte, eine unschuldige Frau umzubringen, verlor die Nerven.
    Er warf sich gegen die Tür, rüttelte an der Klinke.
    Die Tür war verschlossen.
    »Ihr Schweine!« heulte Turpin. »Ihr dreckigen Schweine! Was macht ihr mit mir? Ich will hier raus, raus – raus…!«
    Turpin warf sich herum.
    Im nächsten Augenblick brüllte er unmenschlich auf.
    Die vier Wachsfiguren standen dicht vor ihm.
    Und dann rasten die Messer auf ihn zu…
    ***
    Es war drei Uhr morgens, als John Sinclair in Tonbridge eintraf.
    Noch immer konnte er die Handlungsweise seines Gegners nicht verstehen.
    So wie Dr. Tod sich benahm, mußte er zwangsläufig die Polizei auf seine Spur hetzen.
    Oder war das beabsichtigt? Steckte etwa mehr dahinter? Wollte er John Sinclair und den Yard bewußt provozieren?
    John wußte noch nicht, ob sein Gegner nur ein Mensch oder ein Dämon war. Im Prinzip war es jedoch egal. Beide waren gefährlich.
    Der Inspektor fuhr langsam durch den verschlafenen Ort.
    Tonbridge war eine Kleinstadt mit allen Vor- und Nachteilen. Die Menschen hier lebten noch in Ruhe und Zufriedenheit, getreu nach dem Motto: Hier ist die Welt noch in Ordnung.
    Einzelne Laternen brannten. Ihr Schein fiel auf saubere Bürgersteige und Straßen. Autos parkten kaum am Straßenrand, fast jeder Fahrzeugbesitzer hatte eine Garage.
    Um auf den Rummelplatz zu gelangen, mußte John den Ort durchqueren. Die Wegbeschreibung hatte ihm Hank Dillinger gegeben.
    Die Straße wand sich schlangenförmig durch Tonbridge. Die Kurven waren eng und spitzwinklig.
    Dann hatte John das Ortsende erreicht. Rechter Hand erkannte er einen großen Platz. Das dunkle Gerüst einer Achterbahn glänzte im Mondlicht.
    John stoppte. Bevor er ausstieg, nahm er noch eine Taschenlampe aus dem Handschuhfach. Er hängte sie sich an den Gürtel. John trug dunkle Kleidung.
    Dumpf schnappte die Wagentür ins Schloß. John sah sich kurz um, bevor er weiterging.
    Niemand hatte seine Ankunft beobachtet.
    Es war eine empfindlich kühle Märznacht. Die Fensterscheiben der Häuser waren beschlagen.
    John betrat das Gelände des Rummelplatzes. Unter seinen Füßen knirschte die schwarze Asche.
    Der Inspektor hatte das Gefühl, dieses Geräusch würde man meilenweit hören können.
    Soviel er wußte, lag das Horror-Kabinett am Ende des Rummelplatzes. Es war quasi die letzte Attraktion. Ein grauenvoller Ausklang.
    John hielt sich immer im Schatten der Buden. In den schmalen Gassen zwischen den einzelnen Ständen ballte sich die Nacht.
    Eine Katze huschte über den Weg. Ihre grünen Augen leuchteten in der Dunkelheit.
    Irgendwo klapperte ein Schild. Es schlug im ewigen Rhythmus gegen einen Holzbalken.
    Noch hing ein letzter Duft von Popcorn, gebrannten Mandeln und Bratwürsten in der Luft.
    John war konzentriert wie immer. Wieder einmal stand er allein gegen die Mächte der Finsternis.
    Er spürte das leichte Ziehen in der Magengegend, das sich immer dann einstellte, wenn Gefahr drohte.
    Schon sah John die Umrisse der Wohnwagen. Die metallenen Verkleidungen glänzten im Mondlicht.
    Der Inspektor hatte das Ende des Rummelplatzes erreicht.
    Auf der rechten Seite liegt das Horror-Kabinett, hatte Hank Dillinger gesagt.
    John blieb stehen.
    Groß und wuchtig ragten die Umrisse einer einstöckigen Rummelplatzbude vor ihm hoch.
    Das mußte das Horror-Kabinett sein!
    John löste die Taschenlampe von seinem Gürtel, knipste sie an.
    Der starke Lichtschein riß die Fassade aus der Dunkelheit. John sah gräßliche Gestalten.
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