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GK0094 - Doktor Tod

GK0094 - Doktor Tod

Titel: GK0094 - Doktor Tod
Autoren: Jason Dark
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dreißig Minuten hatte er London hinter sich gelassen.
    Der Nebel war zu einem feinen Dunstschleier geworden. Zügig ging es weiter in Richtung Tonbridge.
    Der kleine Ort war wie ausgestorben. Kein Mensch befand sich mehr auf den Straßen.
    Turpin fuhr durch bis zu dem Jahrmarkt und ließ den Wagen in einer kleinen Seitengasse stehen.
    Den Rest des Weges ging er zu Fuß.
    Es war schon ein komisches Gefühl, über den verlassenen Rummelplatz zu schleichen.
    Überall hörte er Geräusche. Das Holz der Buden knisterte und ächzte.
    Jeff Turpin grinste verzerrt. Immer wollte er hier auch nicht wohnen.
    Plötzlich hörte er hinter seinem Rücken ein Geräusch. Sofort blieb Turpin stehen.
    Ein häßliches Kichern erreichte sein Ohr. »Seit wann bist du ängstlich, Turpin? Oder hast du ein schlechtes Gewissen?«
    Turpin wandte den Kopf.
    In der Dunkelheit konnte er nicht viel erkennen. Er sah die Konturen einer Gestalt zwischen zwei Buden auftauchen.
    »Komm zu mir!«
    Turpin zögerte. Am liebsten wäre er jetzt weggelaufen. Aber, zum Teufel, er war auf diesen Dr. Tod angewiesen.
    »Wo bringen Sie mich hin?« fragte er raunend.
    »Wo du hinwolltest«, antwortete die Stimme. Wieder kicherte der Mann hämisch.
    Als Turpin dichter vor dem Unbekannten stand, wandte sich dieser um.
    »Folge mir«, sagte er nur.
    Die beiden Männer schlichen durch ein Wirrwarr von Buden und Karussells.
    »Wohin bringen Sie mich?« wiederholte Turpin seine Frage.
    »Wir sind gleich da.«
    Vor einer einstöckigen großen Holzbude blieben sie schließlich stehen.
    Der Unbekannte schloß die Tür auf.
    Die Männer betraten das Innere des Horror-Kabinetts.
    Sie gelangten in einen langen Gang, an dessen Ende sich eine Tür befand.
    Der Gang wurde von einer roten Lampe beleuchtet.
    Carlo, Dr. Tods Diener, blieb vor der Tür einen Moment stehen.
    Dann drehte er sich um.
    Zum erstenmal sah Turpin Carlos Gesicht ganz deutlich.
    Der Mörder zuckte unwillkürlich zurück. Eine rötliche, fleischige Masse, aus der zwei Augen lugten, starrten ihn an.
    »Mein Anblick gefällt dir wohl nicht, was?« zischte Carlo. »Aber du wirst dich daran gewöhnen, so wie andere vor dir auch. Es gab auch welche, die wollten sich einfach nicht mit mir vertragen. Sie liegen jetzt auf dem Friedhof.«
    Turpin sagte nichts. Aber innerlich machte er sich Vorwürfe, diesen Weg eingeschlagen zu haben. Doch jetzt gab es kein Zurück mehr.
    Carlo führte ihn eine Steintreppe hinunter in den Keller.
    Summende Geräusche drangen an Turpins Ohren.
    Sie stammten von den Maschinen, die Dr. Tod für seine Experimente benutzte, aber das wußte Turpin zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
    Er war nur erstaunt über das Labyrinth von Gängen und Verliesen, das sich hier unten befand.
    Sie gelangten in einen kleinen Raum. Er war beinahe gemütlich eingerichtet. Zwei Sessel, ein Tisch, Teppiche, gedämpftes Licht.
    Sogar Zigaretten gab es. Sie befanden sich in einer Dose, die auf dem Tisch stand.
    Carlo verschwand durch eine Seitentür.
    Turpin blieb allein zurück. Unschlüssig sah er sich um. Nur mühsam konnte er seine Erregung unterdrücken.
    Er zündete sich eine Zigarette an.
    »Na, gefällt es dir hier unten?« fragte plötzlich eine Stimme.
    Die Zigarette wäre Turpin beinahe aus der Hand gefallen, so hatte er sich erschrocken.
    Unhörbar war Dr. Tod eingetreten.
    Er war aus der Tür gekommen, hinter der auch Carlo verschwunden war.
    »Nimm ruhig Platz, Jeff Turpin«, sagte Dr. Tod. »Du bist einer der wenigen, die mein Reich hier unten gesehen haben. Wie bist du eigentlich hergekommen?«
    »Mit einem Wagen.«
    »Deinem eigenen?«
    »Nein.«
    »Also gestohlen.«
    Turpin nickte.
    Dr. Tod hatte sich ebenfalls hingesetzt. Fast im Plauderton sprach er weiter.
    »Ich muß das nämlich genau wissen, damit ich hinterher alle Spuren beseitigen kann.«
    Turpin hatte das Gefühl, als hätte ihm jemand einen Elektroschock versetzt. »Soll das heißen, daß ich für immer hier – hier unten bleiben muß?« fragte er stockend.
    »An sich nicht. Du kannst natürlich auch diese Region verlassen. Allerdings nicht als Mensch, sondern«, Dr. Tod machte eine kleine Kunstpause, »als Monster. Genauer gesagt, als Wachsfigur.«
    Die brennende Zigarette fiel Turpin aus der Hand und versengte den Teppich. Der Mörder achtete nicht darauf. Ungläubig starrte Turpin sein Gegenüber an. Die Worte kamen ihm erst jetzt richtig zu Bewußtsein. »Ich soll als – Wachsfigur…?«
    »Was dachtest du denn? Denkst du, ich
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