Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK0077 - Der Blutgraf

GK0077 - Der Blutgraf

Titel: GK0077 - Der Blutgraf
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Männer auf dem Boden.
    »Was ist mit ihnen?« fragte Bill den Steuermann.
    Der gab keine Antwort.
    »Mensch, reißen Sie sich zusammen. Denken Sie, für uns wäre dies ein Kinderspiel. Also los, was ist geschehen? Sind diese Männer auch angefallen worden?«
    »Ich weiß es nicht genau. Es ging alles so schnell. Plötzlich war die Hölle los.«
    »Ist schon gut«, sagte Bill und ging neben dem ersten am Boden liegenden in die Knie.
    Er drehte ihn auf den Rücken.
    Der Mann hatte den Mund weit geöffnet. Zwei spitze Zähne waren ihm gewachsen.
    »Nein!« stöhnte der Kapitän, der neben Bill stand. Der Untote war einer von den Männern, die den Kapitän begleitet hatten, als sie John Sinclair festnehmen wollten.
    »Es muß sein!« sagte Bill und setzte die Spitze des Pfahls genau in Herzhöhe auf die Brust des Mannes.
    Dann stieß er zu.
    Kein Laut kam über die Lippen des Untoten. Der Körper bäumte sich noch einmal auf und lag dann still.
    »Und der andere?« fragte der Kapitän leise.
    »Ich weiß nicht.« Bill zuckte die Schultern und stand auf. »Wollen Sie es machen, wenn…?«
    »Nein, Mr. Conolly. Übernehmen Sie das bitte.«
    »Okay.«
    Der andere Offizier lag auf dem Rücken. Bill zog ihm die Oberlippe zurück.
    Dann atmete er befreit auf.
    »Nichts. Dieser Mann ist so normal wie wir auch.«
    Zum ersten Mal nach langer Zeit konnte Titus van Heeren wieder lächeln. Er ging auf den Reporter zu und hielt ihm die Hand hin.
    »Ich danke Ihnen, Mister Conolly. In meinem Namen und im Namen der Besatzung.«
    Bill nahm die dargebotene Hand und sagte aber gleichzeitig: »Noch ist nicht alles überstanden. Denken Sie an John Sinclair.«
    Das Gesicht des Kapitäns verschloß sich. »Mein Gott, sicher. Wir müssen in den Laderaum.«
    Bill schüttelte den Kopf. »Nicht Sie – sondern ich werde gehen.« Der Reporter machte eine weite Armbewegung. »Sie müssen hier für Ordnung sorgen.«
    »Das sehe ich ein.«
    Bill wandte sich ab.
    »Mr. Conolly!«
    »Ja?«
    »Viel Glück.«
    »Danke, das kann ich brauchen.«
    Dem Reporter ging es nicht anders als John. Er brauchte ziemlich lange, bis er den Weg zu den Lagerräumen gefunden hatte. Immer mehr Zweifel packten ihn, ob John es überhaupt geschafft hatte.
    Wie ein Schatten huschte der Reporter durch die Gänge. Seine Lippen waren zusammengepreßt. Eiserne Entschlossenheit kennzeichnete sein Gesicht.
    Und Bill fand den richtigen Weg.
    Er gelangte in den schwach erleuchteten Gang, sah die Eisentür, die in den bewußten Laderaum führte.
    Die Tür war nicht ganz zu.
    Im gleichen Augenblick hörte Bill eine schrille Stimme. »Jetzt werde ich dich und die Frau töten!«
    ***
    In diesen alles entscheidenden Sekunden dachte Inspektor John Sinclair nur an eins. Du mußt Sheila Conolly in Sicherheit bringen! Sie dem Unhold nicht in die Finger fallen lassen.
    Und deshalb wich der Inspektor mit der wie tot auf seinen Armen liegenden Sheila zurück, tauchte unter in das Dunkel des Laderaumes.
    Ein teuflisches Lachen drang an seine Ohren. »Du entkommst Graf Tomaso nicht! Ich werde mir holen, was mir zusteht.«
    Davon bin ich noch gar nicht überzeugt, dachte John, während er gleichzeitig Sheila Conolly auf den schmutzigen Boden legte.
    Johns Augen bohrten sich in die Dunkelheit. Seine Hände umklammerten jetzt den angespitzten Holzpfahl. Graf Tomaso sollte nur kommen, er würde sein blaues Wunder erleben.
    Doch Johns Optimismus war verfrüht.
    Die Tür wurde plötzlich wieder aufgedrückt. Für einen Augenblick sah John Sinclair zwei Gestalten in den Lagerraum huschen.
    Graf Tomaso bekam Verstärkung!
    John schluckte. Jetzt hatte er es schon mit drei Vampiren zu tun. Ein verflixt ungleiches Verhältnis.
    Die beiden Neuankömmlinge waren im Dunkel des Laderaumes untergetaucht, saßen hinter irgendwelchen Deckungen und lauerten auf ihre Chance.
    Johns kleine Lampe lag noch immer auf dem Sarkophag. Er ärgerte sich, sie nicht mitgenommen zu haben wie den Holzpfahl, seine im Moment wichtigste Waffe.
    Johns Finger glitten über den staubigen Boden, ertasteten ein kleines Stück Holz.
    Der Inspektor wog es ein paar Sekunden prüfend in der Hand und warf es dann im hohen Bogen in die Dunkelheit.
    Das Holz klatschte gegen eine Kiste und klapperte dann auf den Boden.
    Überlaut klang das Geräusch durch die Stille.
    »Da ist er!« Graf Tomasos Stimme drang durch die Dunkelheit.
    Ein kompakter Schatten bewegte sich auf die Stelle zu, von wo das Geräusch aufgeklungen war.
    John Sinclair machte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher