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GK0061 - Der Gnom mit den Krallenhänden

GK0061 - Der Gnom mit den Krallenhänden

Titel: GK0061 - Der Gnom mit den Krallenhänden
Autoren: Jason Dark
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welliges schwarzes Haar umrahmte ein Gesicht mit wunderschönen dunkelblauen Augen, die immer ein wenig traurig blickten. Ihr Mund war voll und kirschrot, und die Nase hatte einen ganz kleinen Schwung nach oben.
    Die Männer verehrten Kitty Jones, doch sie schien das nicht zu sehen oder nicht sehen zu wollen.
    Im Augenblick standen die beiden Freundinnen in der kleinen Diele ihrer Wohnung und schauten immer wieder auf die Uhr.
    »Das Taxi kommt schon«, beruhigte Kitty die nervöse Marion.
    »Hoffentlich. Aber du weißt, wie die heutzutage sind. Verlaß dich nie auf…«
    In diesem Moment klingelte es.
    »Das Taxi«, sagte Kitty lächelnd.
    Die beiden Mädchen verließen die Wohnung und gingen zu Fuß die drei Stockwerke nach unten.
    Einen Lift gab es in diesem siebenstöckigen alten Wohnhaus nicht.
    Sie hatten sich elegant angezogen. Schließlich ging man in eine Premiere.
    Das Taxi brachte sie schnell zum James-Call-Theater.
    »Ich glaube, halb London ist nach hierher unterwegs«, meinte der Fahrer, als die Mädchen ausstiegen und bezahlten.
    »Wieso?« fragte Marion.
    »Das ist schon meine vierte Fuhre.«
    Marion lachte. »Dann werden es bestimmt noch ein paar mehr.«
    Kitty war schon einige Schritte vorgegangen. Aus leicht zusammengekniffenen Augen musterte sie die Fassade des Theaters.
    Das James-Call-Theater war einer der ältesten Musentempel in London. Zum Eingang führte eine breite Treppe hoch, die von einem Säulenvorbau überdacht war.
    Vor dem Theater herrschte hektischer Betrieb. Taxis kamen und spuckten elegant gekleidete Menschen aus. Diese Premiere wollten sich auch die oberen Tausend von London nicht entgehen lassen.
    »Also ich find’s prima«, sagte Marion und faßte den Arm ihrer Freundin. »Allein dieses ganze Drum und Dran. Einfach toll. Komm, da ist die Garderobe.«
    Die beiden hatten inzwischen das Foyer betreten, wo dicker Teppichboden die Schritte dämpfte. Bei einem distinguiert gekleideten Türwächter mußten sie die begehrten Karten vorzeigen und konnten dann erst ihre Mäntel an der Garderobe abgeben.
    Die zwei Freundinnen hatten sich elegant gekleidet. Kitty trug einen langen schwarzen Samtrock und dazu eine dunkelrote Seidenbluse mit spitzem Ausschnitt. Das schwarze Haar lief in weichen Wellen bis knapp über die Ohren.
    Marion Nelson war im Nostalgie-Look erschienen. Ihr buntes Kleid reichte bis zu den Waden und schmiegte sich eng an die gutgewachsene Figur.
    Manche bewundernde Männerblicke wurden den beiden Freundinnen zugeworfen.
    »Darf ich Ihnen aus dem Mantel helfen?« fragte plötzlich eine sympathische Männerstimme neben Kitty Jones.
    Sie wandte ein wenig überrascht den Kopf und sah in das lächelnde Gesicht eines großen blonden Mannes, der einen perfekt sitzenden Smoking trug.
    »Danke, es geht schon«, erwiderte Kitty und konnte nicht vermeiden, daß sie rot wurde.
    Der Mann lächelte, verbeugte sich und wünschte noch einen angenehmen Abend.
    »Du bist dumm«, sagte Marion, »wenn man mir das Angebot gemacht hätte, ich hätte bestimmt nicht nein gesagt. Wirf doch endlich mal deine Schüchternheit ab.«
    »Ich kann eben nicht aus meiner Haut«, erwiderte Kitty.
    Bis zum Beginn der Vorstellung waren noch 20 Minuten Zeit.
    Die Mädchen tranken in der Theaterbar einen Orangensaft und nahmen dann ihre Plätze in der vierten Reihe ein.
    Noch wurde die Bühne von einem dunkelroten Samtvorhang abgedeckt, aber mittlerweile strömten die Besucher zu Scharen in den Zuschauerraum. Sogar die Stehlogen ganz oben waren besetzt.
    Marion hatte ihre Augen überall. Plötzlich stieß sie Kitty an. »Guck mal, wer da kommt. Na, wenn das kein Zufall ist.«
    Kitty wandte den Kopf. Der Mann, der ihr vorhin aus dem Mantel helfen wollte, kam genau auf sie zu. Er hatte den Platz neben ihr. Lächelnd setzte er sich hin.
    Wieder wurde Kitty ein wenig rot.
    »Da wir ja jetzt für einige Zeit Nachbarn sind, darf ich mich den Damen vorstellen. Ich heiße John Sinclair.«
    Die Mädchen nannten ebenfalls ihre Namen.
    John verwickelte die zwei in ein angeregtes Gespräch, und im Nu war die Zeit um, und die Vorstellung begann.
    Langsam teilte sich der große Vorhang, während gleichzeitig das Licht bis auf die Notbeleuchtung verlosch. Aus versteckten Lautsprechern klang eine schwere, einschmeichelnde Melodie auf, die immer lauter wurde, je weiter der Vorhang sich öffnete.
    Starke Scheinwerfer warfen ihre Strahler auf ein unheimliches Bühnenbild.
    Das Bild zeigte Fabelwesen und Dämonen aus dem
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