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GK0042 - Das Rätsel der gläsernen Särge

GK0042 - Das Rätsel der gläsernen Särge

Titel: GK0042 - Das Rätsel der gläsernen Särge
Autoren: Jason Dark
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deine überreizten Nerven keinen Streich gespielt haben?« Sheila schüttelte entschieden den Kopf.
    »Auf keinen Fall, Bill. Ich weiß, was ich gesehen habe. Und dann mußt du dir Abbot mal ansehen. Schrecklich, dieser Kerl, sage ich dir. Außerdem scheint mit Doc Meredith auch nicht alles zu stimmen. Ein komischer Arzt, der noch nicht einmal ein Schild an seinem Haus hängen hat.«
    Nachdenklich geworden, zündete sich Bill eine Zigarette an. »Und welcher Plan hat sich in deinem hübschen Kopf nun festgesetzt?«
    Sheila lächelte wissend. »Wir sind zwar erst einige Monate verheiratet, aber dafür kennst du mich schon sehr gut. Ich habe mir gedacht, wir statten diesem obskuren Doc Meredith heute abend einen Besuch ab.«
    »Und welchen Grund willst du angeben?«
    »Wird mir schon irgend etwas einfallen.«
    »Gut.« Bill nickte zustimmend. »Nur darf ich dich an eines erinnern.«
    »Und das wäre?«
    »Was mußte ich dir bei unserer Hochzeit versprechen?«
    »Daß du dich nicht mehr in Kriminalfälle einmischst. Aber in diesem Fall ist es etwas anderes. Es geht um meine Freundin. Außerdem ist nicht bewiesen, daß es ein Fall ist.«
    »Trotzdem warst du es, die das Versprechen gebrochen hat«, erwiderte Bill grinsend. »Denke immer daran, mein Schatz.«
    ***
    »Da, das Eckhaus ist es«, sagte Sheila Conolly leise und legte ihre Hand auf Bills Knie.
    Der Porsche rollte mit abgeblendeten Scheinwerfern durch die Latimer Road. Die fast stockfinstere Straße wurde nur durch vereinzelt stehende Gaslaternen erhellt, deren milchiger Schein kaum den Boden berührte. »Du hast wirklich recht, Sheila«, sagte Bill, hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. »Fehlt nur noch, daß Jack the Ripper auftaucht.«
    »Bill, damit treibt man keine Scherze«, erwiderte Sheila fast vorwurfsvoll. »War ja auch nicht so gemeint«, schwächte der Reporter ab und trat auf die Bremse.
    Sanft kam der Porsche zum stehen.
    Sheila blickte aus dem Seitenfenster. »Bei dem Doc brennt kein Licht.«
    »Der wird wohl schon im Bett liegen. Ist schließlich ein alter Mann.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich habe mich bei der Ärztekammer erkundigt. Man hat ja so seine Beziehungen. Doc Meredith führt schon längst keine eigene Praxis mehr. Er hat nur noch Privatpatienten. Und die gehören eher zu den unteren als zu denoberen Zehntausend.«
    »Und er darf noch praktizieren?«
    »Bis jetzt jedenfalls. Na, ich werde mir das Häuschen mal ansehen.« Bill machte Anstalten, aus dem Wagen zu steigen.
    »Sei aber vorsichtig.« rief sie ihm nach. »Ich hab’ mal wieder solch ein komisches Gefühl.« Bill winkte seiner Frau beruhigend zu, schob das verrostete Gartentor auf und ging durch den kleinen Vorgarten auf das Haus zu. Bill Conolly schellte. Niemand öffnete.
    Probeweise drückte Bill gegen die Tür. Knarrend schwang sie zurück.
    Ehe Bill Conolly das Haus betrat, holte er noch eine Taschenlampe aus der Jacke.
    Im Schein der Lampe erkannte er, daß das Schloß der Tür aus der Fassung gebrochen war.
    Eine dumpfe Ahnung überfiel den Reporter. Vorsichtig betrat er das Innere des Hauses, an dessen Wänden die Farbe reihenweise abgeblättert war. Ein schmaler Flur nahm Bill auf. Links und rechts zweigten einige Holztüren ab.
    Sie waren nicht verschlossen.
    Bill trat jede der Türen mit einem Fußtritt auf; ehe er in das dahinterliegende Zimmer leuchtete.
    Er entdeckte ein Wohnzimmer, eine Küche, in der der Dreck stand, ein Schlafzimmer – und ein Arbeitszimmer. Dazu gehörte die letzte Tür auf der linken Seite.
    Bill wunderte sich noch, daß er keine Arztpraxis vorfand, als der Lampenschein eine Gestalt traf, die in einem hochlehnigen Sessel saß und von der Bill nur den Hinterkopf erkennen konnte, »Doc Meredith«, rief Bill leise, in der Hoffnung, daß der Mann nur schlafen würde.
    Er bekam keine Antwort.
    Auf Zehenspitzen betrat Bill das Zimmer. Die Lampe in seiner Hand zitterte leicht, als er sich dem bewußten Stuhl näherte.
    Bill Conolly war wirklich auf alles gefaßt, doch was er plötzlich in dem hellen Lichtstrahl zu sehen bekam, schockte ihn doch sehr. Der Mann auf dem Stuhl hatte kein Gesicht mehr. Es war regelrecht zerfressen worden.
    ***
    Gewaltsam unterdrückte Bill Conolly ein Würgen.
    Der Mann, wahrscheinlich Doc Meredith, war grausam verstümmelt worden.
    Denn als Bill den Lampenstrahl weiter über die Gestalt wandern ließ, sah ernoch einige Körperstellen, die zerfleischt worden waren.
    Welch eine Bestie mußte hier gewütet
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