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GK0042 - Das Rätsel der gläsernen Särge

GK0042 - Das Rätsel der gläsernen Särge

Titel: GK0042 - Das Rätsel der gläsernen Särge
Autoren: Jason Dark
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Toffin. Hier ist die genaue Adresse.«
    Kilrain reichte John einen Zettel.
    »Seit wann werden auf dem Welford Cemetery denn wieder Beerdigungen durchgeführt? Es hatte doch geheißen, der Friedhof soll in einen Park umgewandelt werden«, meinte John.
    »Soviel ich weiß, seit einem Jahr. Platzmangel, verstehen Sie. Sogar ein Bestattungsunternehmer hat sich in dieser miesen Gegend etabliert. Ein gewisser William Abbot.«
    »Nie gehört, den Namen.«
    »Er ist auch noch nicht lange in London. Wir haben ihm im Zuge unserer Ermittlungen einige Routinefragen gestellt, daher weiß ich das. So, und wie sieht’s jetzt aus, John?«
    Der Inspektor grinste verschmitzt. »Sie haben mal wieder einen Riecher gehabt, Oberinspektor. Ich werde mich um die Sache kümmern. Vielleicht steckt mehr dahinter, als wir ahnen.«
    Kilrain stand auf. »Wußte ich doch, John, daß Sie die Flinte nicht ins Korn werfen. Und wenn Sie Unterstützung brauchen, ich stehe Ihnen mit den Männern meiner Abteilung zur Verfügung.«
    John Sinclair nickte. »Ich werde gegebenenfalls auf Ihr Angebot zurückkommen, Oberinspektor.«
    30 Sekunden später war Kilrain verschwunden. John nahm sich noch einmal das Bild vor und betrachtete es unter einer Lupe. Auch jetzt gelang es ihm nicht ganz, seinen Ekel herunterzuschlucken.
    Entschlossen griff John zum Telefonhörer und ließ sich mit dem Vorzimmer seines Chefs verbinden.
    Superintendent Powell hatte gerade eine Besprechung, die sich noch bis zum Mittagessen hinziehen konnte. Danach hatte er dann Zeit. John Sinclair verzichtete auf ein Essen. Nach den Bildern war ihm der Appetit vergangen. Er trank statt dessen drei Kognaks, was er im Dienst sonst so gut wie gar nicht tat.
    Pünktlich um 14 Uhr fand er sich dann bei seinem Chef ein. Superintendent Powell erinnerte John immer an einen bebrillten Pavian. Er spielte meistens den Unnahbaren, und nur wenige wußten, daß er in Wirklichkeit ganz anders war.
    Als John eintrat, fragte der Superintendent als erstes: »Wollen Sie mir den Bericht über Ihren letzten Fall bringen?«
    »Nein, Sir, der ist noch nicht fertig.«
    Powell blickte vorwurfsvoll auf seinen Kalender, der auf dem Schreibtisch stand.
    »Der Bericht ist mittlerweile schon drei Tage überfällig, Inspektor Sinclair. Ich erwarte mehr Pünktlichkeit.«
    »Ich werde mich bessern, Sir«, versprach John.
    »Ich nehme es zur Kenntnis«, erwiderte Powell, und auf seinen Lippen spielte ein verstohlenes Lächeln. »Weshalb wollten Sie mich sprechen, Inspektor?«
    Statt einer Antwort holte John das Foto aus der Tasche.
    »Trinken Sie lieber vorher einen Whisky, Sir, ehe Sie sich die Aufnahme ansehen.« Superintendent Powell schüttelte nur den Kopf und griff nach dem Bild. Dann brauchte er allerdings einen Whisky, den ihm seine Sekretärin brachte. John trank nichts.
    »Berichten Sie, Inspektor«, sagte Superintendent Powell kurz.
    Und John erzählte haarklein, was er von Oberinspektor Kilrain gehört hatte. Powell war ein guter Zuhörer. Nachdem John geendet hatte, fragte er: »Was halten Sie davon, Inspektor?«
    John blickte seinen Vorgesetzten ernst an. »Ich glaube, daß es ein Ghoul gewesen ist, der diese Leiche so gräßlich zugerichtet hat.« Superintendent Powell fürchte die Augenbrauen.
    »Ein Ghoul? Gibt es denn solche Wesen?«
    John lachte blechern. »Bis jetzt habe ich noch mit keinem zu tun gehabt, Sir. Aber in den alten Büchern und Schriften steht, daß sich diese Leichenfresser meistens auf Friedhöfen herumtreiben sollen. Ich habe in meiner Praxis schon so viele Dinge erlebt, die sich mit dem normalen Verstand gar nicht begreifen lassen, daß ich an der Existenz der Ghouls keinen Zweifel hege.« John hatte sehr überzeugend gesprochen, und Superintendent Powell sagte dann auch:
    »Gut, Inspektor. Kümmern Sie sich um den Fall. Im Moment liegt ja nichts anderes an, was Vorrang hat.«
    John stand auf. »Ich glaube, Sir, dieser Fall ist vorrangig genug. Sollten wir es tatsächlich mit Ghouls zu tun haben, könnte dies für London zu einer Katastrophe werden.«
    »Erklären Sie das genauer, Inspektor.«
    »Ghouls brauchen Leichen, Sir. Und wenn sie diese nicht in dem Maße bekommen, werden sie sich welche beschaffen. Mit anderen Worten; Sie werden Menschen töten, um ihren Trieb zu stillen. Das ist es, was ich meine.« John steckte das Foto in die Tasche.
    »Und noch eins, Inspektor«, sagte der Superintendent. »Machen Sie ihrem Spitznamen Geistertöter alle Ehre.«
    John lächelte schmal. »Ich
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