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GK0031 - Sakuro, der Dämon

GK0031 - Sakuro, der Dämon

Titel: GK0031 - Sakuro, der Dämon
Autoren: Jason Dark
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und war ein Vermögen wert. Eine von der Decke bis zum Boden reichende Glastür mit Butzenscheiben führte auf einen kleinen Balkon.
    Kenneth zog die dunkelroten Samtvorhänge vor die Tür, schaltete seine verzierte Nachttischlampe an und legte sich angezogen auf das breite französische Bett. Dicke Bücher stapelten sich auf der Bettdecke. Fast unbewußt griff Kenneth nach einem Buch, das in einen Einband aus Schlangenleder gebunden war. Automatisch schlug er es auf.
    Dieses Buch, das sein Vater aus Ägypten mitgebracht hatte, verbarg ein schreckliches Geheimnis.
    Vorsichtig blätterte Kenneth es auf. Die Seiten waren dünn und mit der Hand beschrieben.
    Kenneth Brandon las. Und je mehr er sich in das Buch vertiefte, um so schneller vergaß er seine Umwelt. Er hatte plötzlich das Gefühl, als würden die Figuren in dem Buch zu neuem Leben erweckt. Kenneth hörte flüsternde Stimmen, sah Schatten durch das Zimmer wischen und fuhr erschreckt zusammen.
    Erst jetzt merkte er, daß er in einen Dämmerzustand hinübergeglitten war. Das Buch war ihm aus der Hand gefallen und lag neben ihm auf der Bettdecke.
    Bis auf das Ticken einer alten Standuhr war es im Zimmer totenstill.
    Kenneth fror plötzlich. Aber es war keine Kälte, die von draußen hereinkam, sondern ein innerliches Frieren.
    Der junge Mann stand auf. Sein Gesicht war bleich, die Wangen eingefallen. Kenneth griff mit zitternden Fingern nach seiner Zigarettenschachtel. Er steckte sich ein Stäbchen zwischen die Lippen und wollte es gerade anzünden, da hörte er das Geräusch.
    Es war ein hohles Kichern.
    Kenneth Brandon erstarrte.
    Wieder dieses Kichern.
    Es kam vom Fenster her.
    Jetzt holen sie dich! schrie es in ihm. Du hast die Dämonen der Vergangenheit geweckt.
    Nun werden sie sich rächen.
    Die Zigarette fiel Kenneth aus dem Mund. Die Vorhänge vor der Tür gerieten plötzlich in Bewegung, teilten sich…
    Sakuro, der Dämon aus der Vergangenheit, stand im Raum!
    Kenneth Brandon wich zurück. Grauen und Entsetzen packten ihn wie eine Klammer.
    Würgende Angst drückte seine Kehle zusammen.
    Wieder trug Sakuro den Totenkopf unter dem Arm. Und wieder tropfte aus den leeren Augenhöhlen Blut, das jedoch sofort verschwand. Langsam glitt der Magier auf den jungen Wissenschaftler zu.
    Kenneth Brandon sah in die glühenden Augen des Dämons und wußte, daß er verloren war.
    Plötzlich begann Sakuro zu sprechen. In einer Sprache, wie sie früher bei den alten Ägyptern üblich gewesen war.
    Kenneth Brandon hatte sich als Archäologe mit alten Sprachen beschäftigt und konnte den Dämon deshalb gut verstehen.
    »Du hast die Ruhe der Toten gestört!« hörte er Sakuro sagen. »Deshalb werde ich dich mitnehmen in das Reich der Schatten und Dämonen. Du wirst sterben. Und doch nicht sterben. Du wirst zwischen dem Diesseits und dem Jenseits ein grauenvolles Dasein führen. Genau wie dein Vater!«
    Erst jetzt erwachte Kenneth Brandon aus seiner Erstarrung. Mit einem Schrei warf er sich dem Magier entgegen. Seine Faust fuhr hoch. Er wollte sie dem Dämon in das grinsende Gesicht schmettern.
    Doch mitten im Sprung traf ihn der Hieb.
    Kenneth Brandon wurde von einer unheimlichen Gewalt zurückgeschleudert und krachte aufs Bett.
    Über sich hörte er Sakuros teuflisches Lachen. »Du hast versucht, es mit einem Dämon aufzunehmen. Nun wirst du dafür sterben!«
    Kenneth Brandon versuchte sich zu bewegen. Vergebens. Er glaubte, von einer Stahlklammer umschlossen zu sein. Seine Arme, seine Beine, sämtliche Glieder waren steif.
    Langsam näherte sich Sakuros Fratze seinem Gesicht. Der Geruch von Pech und Schwefel ging von dem Dämon aus.
    Höllengeruch!
    Kenneth spürte, wie eine eiskalte Hand seinen Körper berührte. Eine nie gekannte Kälte erfaßte ihn, lähmte seine Muskeln und versetzte ihn in eine totenähnliche Starrheit.
    Sakuro wartete noch einige Sekunden und verschwand mit ihm genauso lautlos wie er gekommen war.
    Der Dämon hatte sich ein neues Opfer geholt!
    ***
    Sheila Hopkins erwachte, als der Wind ihr Schlafzimmerfenster zuschlug.
    Verwirrt richtete sie sich auf.
    Sie brauchte einige Zeit, um zu wissen, wo sie sich befand.
    »Mein Gott, habe ich fest geschlafen«, murmelte sie verstört.
    Der kalte Nachtwind bauschte die Vorhänge auf und umfächerte ihren nackten Oberkörper.
    Das machte Sheila wieder munter. Kurz entschlossen schwang sich das Girl aus dem Bett, schlüpfte in ihren Morgenmantel und schloß das Fenster.
    Ob Kenneth schon schlief? Er war am
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