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GK0010 - Mörder aus dem Totenreich

GK0010 - Mörder aus dem Totenreich

Titel: GK0010 - Mörder aus dem Totenreich
Autoren: Jason Dark
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geschoben.
    »Womit können wir Ihnen helfen, Miß Webster?« fragte Captain Murdock.
    Lilian Webster sah die beiden Männer unentschlossen an. Bill Conolly lächelte ihr aufmunternd zu.
    Schließlich nickte Lilian. »Vielleicht ist es nur Einbildung, was ich Ihnen zu berichten habe, aber…«
    »Keine Angst, wir glauben Ihnen«, sagte Murdock.
    Lilian lächelte scheu. »Ich habe ihn gestern abend kennengelernt.«
    »Wen?« wollte Murdock wissen.
    »Chester Davies. In einer kleinen Bar am Broadway. Wir haben getanzt, geflirtet und sind anschließend…« Lilian Webster stockte. »Wir fanden uns eben sympathisch und sind zum Central Park gefahren. Wir sind spazierengegangen und haben uns auf eine Wiese gelegt.«
    Lilian Webster bekam einen roten Kopf.
    »Weiter«, drängte der Captain, »was geschah dann?«
    »Nun – das Übliche.« Lilian Webster sprach sehr leise. »Doch bevor es soweit war, passierte dieses Schreckliche.«
    Lilian stockte.
    »Was passierte, Miß Webster?« fragte Captain Murdock gespannt.
    »Chester… Er – er veränderte sich plötzlich.«
    »Genauer, Miß Webster.«
    »Er wurde plötzlich ein anderer.« Die letzten Worte schrie Lilian hinaus.
    »Und was geschah dann? Was haben Sie getan, Miß Webster?«
    Das Girl hob den Kopf. Tränen liefen an ihren Wangen herab und hinterließen – vermischt mit Wimperntusche – schwarze Streifen. »Ich – ich bin gerannt, Captain. Ich konnte es nicht mehr aushalten. Ich wußte, etwas Schreckliches ist geschehen. Und dann las ich heute morgen die Zeitungen. Dieser Amokläufer. Es – es… kann nur Chester Davies gewesen sein.«
    Captain Murdock stieß scharf die Luft aus. »Ihre Geschichte klingt etwas unwahrscheinlich, Miß Webster, das müssen Sie doch zugeben, nicht wahr?«
    Bill Conolly schüttelte den Kopf. Zum Teufel, dieser Captain war aber auch stur. Er mußte doch die Fakten sehen.
    »Erzählen Sie mir etwas von Chester Davies, Miß Webster«, sagte Captain Murdock.
    »Ich weiß noch nicht einmal, ob Chester Davies sein richtiger Name war«, erwiderte Lilian Webster leise, »ich weiß nur, daß er hier in New York wohnte.«
    »Das ist natürlich mager«, stellte Captain Murdock fest. »Hat dieser Davies nichts von sich erzählt? Was er beruflich macht, ob er verheiratet war – oder von seinen Hobbys?«
    Lilian Webster schüttelte den Kopf.
    »Ja, zum Teufel, worüber haben Sie sich denn unterhalten?«.
    Lilian wurde wieder rot. »Wir haben miteinander getanzt, das sagte ich Ihnen schon. Und, mein Gott, wir fanden uns eben sympathisch. Da redet man nicht viel.«
    Bill Conolly mußte grinsen. Er hatte solche Situationen schon mehr als einmal erlebt.
    »Weit kommen wir damit auch nicht«, knurrte der Captain. »Bliebe immer noch die Frage, wo dieser Kerl sich versteckt hat?«
    »Er existiert nicht mehr«, sagte Bill Conolly.
    »Ach, hören Sie doch mit dem Quatsch auf. Normalerweise hätten Sie schon längst draußen sein müssen.« Captain Murdock regte sich mal wieder auf.
    »Was meinen Sie damit, er existiert nicht mehr?« erkundigte sich Lilian Webster erregt.
    Murdock warf Conolly einen warnenden Blick zu. Bill lächelte. »Nichts, Miß Webster. Es war nur so dahergesagt.«
    Lilian nickte. »Mir ist noch etwas eingefallen«, sagte sie plötzlich.
    »Ja?« Die beiden Männer waren ganz Ohr.
    »Wir haben vom Urlaub gesprochen, und Chester erzählte mir, daß er für zwei Monate in Mexiko war. Es soll dort sehr schön sein.«
    »Das wird uns wohl auch nicht weiterhelfen«, sagte Murdock. Der Captain erhob sich. »Sie müssen Ihre Aussage noch zu Protokoll geben, Miß.«
    »Dann werde ich mich auch empfehlen«, sagte Bill Conolly.
    »Hoffentlich«, knurrte der Captain. »Ich will mit dem ganzen Dreck nichts mehr zu tun haben. Ich gebe den Fall ab. An den FBI. Sollen die sich damit rumschlagen.«
    ***
    Um es vorwegzunehmen. Auch der FBI fand keine Spur. Alle Nachforschungen verliefen im Sande. Der Amokläufer wurde nicht gefaßt.
    Nach zwei Wochen geriet der Fall in Vergessenheit. Die Zeitungen hatten brennendere, aktuellere Themen. Die Akte Chester Davies wanderte als unerledigt ins Archiv.
    Und doch geschah zwei Monate später etwas, was den Fall Chester Davies wieder aufrollte…
    ***
    Reglos starrte der Herr der Toten auf den Stein. Nur ab und zu zuckten seine strichdünnen Lippen. Dann drangen unverständliche Beschwörungsformeln aus seinem Mund.
    Der Herr der Toten befand sich allein in dem riesigen Gewölbe. Es war fast stockdunkel. Eine
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