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GK0001 - Die Nacht des Hexers

GK0001 - Die Nacht des Hexers

Titel: GK0001 - Die Nacht des Hexers
Autoren: Jason Dark
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Schatten auf das Gesicht des alten Mannes. Es herrschte fast absolute Stille. Ann Baxter fröstelte plötzlich. Sie fand die Atmosphäre beklemmend.
    Der Wirt nickte. »Ich werde Ihnen die Geschichte erzählen, Miß. Aber es ist keine gute Story. Hören Sie zu.«
    Und der alte Mann berichtete. Erzählte von der Familie Winston, deren tote Tochter zurückgekommen war und so schrecklich gemordet hatte.
    Ann Baxter, dem kühlen, realistischen Girl aus London, lief ein Schauer nach dem anderen über den Rücken. Sie hatte schon viele Spukgeschichten gelesen, aber wie der alte Mann seine Erzählung brachte, das grenzte schon bald an Wahrheit.
    Nach seinen Worten war es einen Augenblick still.
    Dann setzte Ann ein etwas verklemmtes Lächeln auf und fragte: »Das ist doch nicht Ihr Ernst, Mr. McDuff?«
    »Doch. Mein voller Ernst, Miß…«
    »Baxter. Ann Baxter. Entschuldigen Sie, daß ich mich noch nicht vorgestellt habe.«
    »Es hat sich alles so zugetragen«, fuhr der alte Mann fort. »Und es werden noch mehr Tote kommen. Glauben Sie mir, Miß Baxter.«
    Ann wußte nicht, was sie von der Geschichte halten sollte. Sie dachte an die Zeitung, die auf dem Beifahrersitz ihres Wagens lag. Vier Leichen waren verschwunden, hieß es in der Schlagzeile. Sollte wirklich ein Zusammenhang bestehen zwischen dem Bericht und der Erzählung des Alten?
    Ann war viel zu sehr Reporterin, um sich nicht für diese Geschichte zu interessieren.
    »Ich bleibe, Mr. McDuff. Ich nehme das Zimmer für eine Woche.«
    Der Wirt nickte. »Ich will mich ja nicht in Ihre Angelegenheiten mischen, Miß Baxter. Aber hängt Ihr Bleiben etwa mit den Geschehnissen zusammen, die hier passiert sind?«
    »Genau, Mr. McDuff. Ich möchte diese Toten, die hier herumgeistern sollen, mal kennenlernen.«
    Der alte Mann sah Ann Baxter ernst an. »Ich würde an Ihrer Stelle weiterfahren, Miß.«
    »Nein, nein, mein Lieber. Das kommt gar nicht in Frage. Vielleicht kann ich noch mithelfen, den Mord an dem Friedhofswärter aufzuklären. Ich habe mich schon immer für die Kriminalistik interessiert.«
    »Sie müssen es wissen, Miß.«
    Ann Baxter legte ihre Hand auf McDuffs Arm. »Und nun erzählen Sie mir mal, wie ich am besten zu diesem Schloß komme.«
    Der Wirt zuckte wie elektrisiert zurück. »Um Gottes willen. Dieses Schloß ist verflucht. Niemand der Dorfbewohner traut sich dort hinauf.«
    »Ich wohne ja nicht hier«, lächelte Ann. »Übrigens, wem gehört das Schloß eigentlich?«
    Der Wirt rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl herum. »Wir wissen es selbst nicht. Ein Fremder hat das Schloß gekauft. Er ist noch nie zu uns ins Dorf gekommen. Nur einmal im Monat bringt ein Wagen aus der Kreisstadt Lebensmittel hin. Ein paar Leute haben mit dem Fahrer gesprochen. Aber der konnte uns auch nicht viel sagen. Er durfte nur in den Hof fahren und die Sachen abladen. Wir wollen auch gar nicht mehr wissen.«
    »Aber ich«, sagte Ann Baxter und erhob sich.
    Der Wirt warnte sie noch einmal. »Kehren Sie um, Miß Baxter. Fahren Sie woanders hin. Aber bleiben Sie nicht hier, und stellen Sie keine Nachforschungen an. Es ist in Ihrem eigenen Interesse.«
    Ann schlug dem Mann jovial auf die Schulter. »Keine Bange, Mr. McDuff. So leicht bin ich nicht einzuschüchtern. Gute Nacht.«
    Ann Baxter ging in ihr Zimmer und legte sich sofort ins Bett. Doch einschlafen konnte sie nicht. Immer wieder spukten ihr die eindringlichen Worte des alten Mannes im Kopf herum…
    ***
    New Scotland Yard!
    Eine Polizeiorganisation, in der sich Tradition und Fortschritt paarten.
    Wie eine Dolchspitze ragte das neue Gebäude in den trüben Himmel.
    John Sinclair, Inspektor des New Scotland Yard, fünfunddreißig Jahre jung, blond, blauäugig und knapp einsneunzig groß, saß gerade in der Kantine beim Mittagessen, als über den Lautsprecher die Durchsage kam, er solle sich sofort bei seinem Chef melden.
    John ließ seufzend sein Roastbeef liegen, zwinkerte der hübschen Serviererin zu und enterte den Fahrstuhl, der ihn in den zehnten Stock brachte.
    Superintendent Powell saß wie ein Pavian hinter seinem Schreibtisch und blickte den eintretenden Inspektor durch seine dicken Brillengläser scharf an. Powell war ein korpulenter Typ, der Asthma hatte und Alkohol verabscheute. Solche Menschen mußte es auch geben. Trotz allem war er der geborene Taktiker und Organisator.
    »Setzen Sie sich und lesen Sie diesen Brief, John«, sagte Powell und reichte dem Inspektor einige engbeschriebene
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