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Gillian Shields - Die Schwestern der Dunkelheit - 02

Gillian Shields - Die Schwestern der Dunkelheit - 02

Titel: Gillian Shields - Die Schwestern der Dunkelheit - 02
Autoren: Das heilige Feuer
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sie wieder anfangen würde schlafzuwandeln.«
    Ich kam mir vor wie eine Hochstaplerin. In Wirklichkeit war ich gar nicht so nett gewesen. Aber Harriets Mutter winkte einfach nur ab, als ich verlegen widersprechen wollte.
    »Nein, Miss Scratton hat gesagt, du bist wunderbar gewesen. Es ist interessant«, fügte sie hinzu, als sie ihren Blick über die Marmorstufen und den Schrank mit den Trophäen und die antiken Drucke an den Wänden schweifen ließ. »Die Schule hat sich gar nicht verändert. Aber wieder hier zu sein … nun … es erinnert mich daran, wie einsam es sein konnte.«
    »Ja«, sagte ich. »Wyldcliffe kann einem manchmal sehr weit weg von zu Hause vorkommen.«
    »Weißt du was, Evie? Mom wird demnächst Teilzeit arbeiten, damit sie mit mir zu Hause sein und mich auf eine
Schule in London schicken kann. Ist das nicht toll? Nicht, dass ich dich nicht vermissen würde«, beeilte Harriet sich hinzuzufügen. »Und du schreibst mir doch, oder?«
    »Natürlich.«
    »Danke! Sag mir, wenn du Lady Agnes’ Geist siehst, ja?« Sie lachte und zog ihre Mutter am Ärmel. »Komm, das Taxi ist da. Ich kann es gar nicht erwarten, nach Hause zu kommen.«
    Sie hasteten zum Auto und fuhren davon. Eine Sekunde lang wünschte ich mir, ich wäre auch noch zwölf Jahre alt und meine Mutter würde kommen und alles in Ordnung bringen. Ich erinnerte mich daran, wie nah bei mir ich sie empfunden hatte, in dieser Nacht auf dem Hügel. Ich versuchte, ihr eine Nachricht zu schicken. Es geht mir gut, Mom, sagte ich zu ihr. Ich werde überleben .
    »Woran denkst du, Evie?«
    Ich zuckte zusammen und drehte mich um. Es war Helen.
    »An Mütter«, sagte ich leise. Unsere Blicke trafen sich, und ich konnte kurz den Schmerz in ihrem Gesicht aufflackern sehen.
    »Schmerzt es dich immer noch, dass du sie nicht gekannt hast?«, fragte sie.
    »Natürlich. Und ich vermisse auch Frankie. Aber es geht mir gut, wirklich.«
    »Ich weiß. Und du hast ja auch deinen Dad. Das muss gewaltig helfen.«
    Ich sah Helen neugierig an. Sie hielt einen Brief in der Hand. »Miss Scratton hat mir das gegeben. Es wurde ihr geschickt, damit sie es an mich weiterleitet.«

    Liebe Helen,
    Ich kann kaum glauben, dass ich diesen Brief schreibe. Miss Scratton von der Schule hat mich nach dieser ganzen öffentlichen Aufmerksamkeit, die der Tod deiner Mutter erregt hat, mit Hilfe der Zeitungen aufgespürt. Es scheint, dass wir beide verwandt sind. Tatsächlich glaubt sie, dass ich dein Vater sein könnte. Ich weiß nicht, ob das gute Neuigkeiten für dich sind, oder ob es ein Schock ist, Helen, aber ich bin sehr glücklich, dass ich von dir erfahren habe. Ich habe mich oft gefragt, ob etwas in der Art der Grund dafür gewesen war, dass Celia plötzlich verschwand, als wir damals zusammen waren. Ich wünschte, sie hätte mir genügend vertraut, um es mir zu erzählen. Aber das liegt alles in der Vergangenheit. Ich hoffe, wir können uns treffen – und zwar schon bald. Bitte schreibe mir.
    Tony Black
    Ich umarmte Helen fest.
    »Das freut mich so sehr«, sagte ich.
    Sie lächelte, und ihre zerbrechliche Schönheit schimmerte wie eine Blume, die sich der Sonne öffnet. »Mich auch. Ich werde ihm zurückschreiben. Wohin willst du?«
    »Oh … ich habe eine Reitstunde. Ich gehe jetzt besser. «
    Ich ging nach draußen und zu den Stallungen. Dies war meine letzte Stunde mit Josh, bevor seine Mutter wieder zu arbeiten begann, und mein Magen krampfte sich nervös zusammen. Ein paar Tage zuvor hatte ich ihm die zerfetzten Bruchstücke von Agnes’ Tagebuch zu lesen gegeben, und Sarah hatte versprochen, ihm den Rest zu erzählen. Er hatte es verdient, die Wahrheit zu erfahren,
aber ich wusste nicht, ob er denken würde, dass ich log oder verrückt war. Wie auch immer, ich musste ihm gegenübertreten.
    Josh wartete im Hof auf mich; er hielt Bonny am Halfter. Ich schwang mich in den Sattel, und er lächelte. »Meine Mutter wird beeindruckt sein. Ich habe eine passable Reiterin aus dir gemacht. Jeder würde glauben, du wärst schon seit Jahren auf Wyldcliffe.«
    »Danke.« Ich lächelte. »Ich fasse das als Kompliment auf.«
    »Wo ist Sarah?«, fragte er, als ich auf die Koppel ritt und er neben mir her schritt.
    »Sie reitet mit Cal über die Moors . Miss Scratton hat gesagt, dass es in Ordnung wäre.«
    »Also wird seine Familie in Wyldcliffe bleiben?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich bin mir nicht sicher. Es gibt immer noch so viele Gerüchte und Klatsch über sie – all diese
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