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Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition)

Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition)

Titel: Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition)
Autoren: Nalini Singh
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absichtlich verletzen oder demütigen würde.
    »Ja«, sagte er und legte seine starke, warme Hand um ihre Hüfte. »Und wenn ich nicht da bin, werde ich die anderen der Sieben bitten, so oft wie möglich vorbeizukommen, damit deine Entwicklung gut voranschreitet. Auch Raphael ist es durchaus zuzutrauen, dass er sich persönlich von deinen Fortschritten überzeugt.«
    Damit hatte sie nicht gerechnet, aber andererseits bestand zwischen Raphael und Jason eine Beziehung, wie es sie zwischen Neha und ihren Höflingen und Beratern nie gegeben hatte. »Ich nehme an, ich werde mich daran gewöhnen müssen, mächtige Besucher zu empfangen.«
    Sie spürte Schmetterlinge in ihrem Bauch, nicht vor Sorge, sondern vor Freude.
    »Wenn ich etwas Zeit hatte, mich einzugewöhnen«, sagte sie, »und Dmitri und seine Frau wieder zurück sind, sollten wir unsere Freunde zum Essen einladen.« Sie war sicher, dass es ihr gefallen würde, ihr Heim mit dem Lachen ihrer Freunde, ihrer Familie zu füllen. »Elena werden die Gärten gefallen.«
    Jason spielte mit ihren Haarsträhnen und strich bei jeder Bewegung mit den Fingerknöcheln über die Spitzen ihrer Brüste. »Wir werden zwei solcher Abendessen veranstalten müssen«, murmelte er, während er diese verspielte Zärtlichkeit fortsetzte, bei der sich schwelende Lust durch ihre Blutbahn wand. »Sie können nicht alle gleichzeitig außerhalb der Stadt sein.«
    »Weiß ich doch.« Aber sie musste lachen, denn sie wussten beide, dass sie das nicht bedacht hatte. »Ich muss noch so viel lernen und erforschen, Jason.« Wie Champagner perlte die Aufregung in ihrem Blut.
    Als sie sich aufs Bett zurückfallen ließ, erhob er sich über sie und schob ihr die Decke behutsam bis zur Taille hinunter. Mit den Fingerspitzen malte er verschlungene Linien auf ihre Hüftknochen, ein Schauer überlief ihren Körper. »Wenn du jemals feststellen solltest«, sagte er leise, »dass du auch andere erforschen willst …«
    Sie legte die Finger auf seine Lippen und sah ihm in die stürmisch dunklen Augen. »Ich habe zwar in der Festung festgesessen, aber ich war nicht von der Welt abgeschnitten. Im Laufe meines Lebens bin ich dort Tausenden von Vampiren und Engeln aller Machtstufen begegnet. Nicht einer von ihnen hat mein Herz berührt.« Sie nahm die Finger von seinen Lippen, um die Hand an seine Wange zu legen. »Ich weiß, mit welchem Mann ich wachsen und die Welt entdecken will. Mit dir. Nur mit dir.« In diesem Punkt sollte es keine Missverständnisse geben. »Und ich habe vor, dich so gründlich zu verführen, dass du mein ergebener Sklave wirst.«
    Auf Jasons Lippen zeigte sich die Andeutung eines Lächelns, und das ließ Mahiyas Herz höher schlagen, denn es war ein unschätzbar wertvolles Geschenk. Wer sagt denn, dass ich nicht längst dein Sklave bin, Prinzessin? Zärtliche Erheiterung in ihren Gedanken. Schließlich liege ich hier, und mein Körper ist von deiner Leidenschaft gezeichnet.
    Vor Freude darüber, dass ihr Meisterspion sie ebenfalls aufzog, lachte sie leise auf. Dann streckte sie die Hand aus, um die verschlungenen schwarzen Linien der Tätowierung nachzuziehen, die von weißem Sand und blauem Meer erzählten, von Palmwedeln, die sich in einer milden Brise wiegten, während über ihnen die Möwen kämpften und leuchtend bunte Fische durch das seichte Wasser schossen. »Wirst du mir eines Tages erzählen, wie es dazu kam?«, fragte sie im intimen Flüsterton Liebender, als er sich wieder zwischen ihre Beine legte, sein Gewicht auf den Unterarmen abgestützt.
    »Es sollte mich daran erinnern, dass ich lebendig bin«, sagte er in schlichten Worten. »Ich habe mich manchmal so wenig als Teil dieser Welt gefühlt, dass ich nicht mehr wusste, ob ich in Wahrheit nicht ein Schatten war, ein Phantom, das nichts bewirkt und nirgends hingehört. Der Schmerz und die unauslöschlichen Spuren, die dieser Schmerz hinterließ, sagten mir, dass ich lebendig war, dass ich ein Individuum war.«
    Zorn und Trauer zerrten innerlich an ihr, aber statt dieser Dunkelheit zeigte sie ihm ihr Lächeln. »Nun«, sie rieb ihren Fuß an seiner Wade, »wenn du dich das nächste Mal lebendig fühlen willst, kommst du einfach zu mir und schleifst mich ins Schlafzimmer.« Errötend schmiegte sie das Gesicht an seinen Hals. Es ist nicht zu fassen, dass ich das gerade gesagt habe. Bei dir werde ich richtig schamlos. Ich bin wirklich bestürzt.
    Er senkte den Kopf, und sein Haar fiel ihm übers Gesicht, während er in ihren
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