Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit

Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit

Titel: Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
Vom Netzwerk:
Rechner zeigen, dass sich Ihr gesamtes Netzwerk aufgehängt hat. Damit liegt ein Verstoß gegen die Sicherheitsbestimmungen vor, Sir, und Sie wissen ja, was
das
bedeutet.«
    »Das ist doch lächerlich. Mein Computer ist momentan eingeschaltet und funktioniert tadellos. Und warum rufen Sie mich vom Empfang aus an?«
    »General, das ist Teil des Problems. Die Telefonie-Matrix ist mit dem Computer-Netzwerk verknüpft und zeigt falsch an. Loggen Sie sich bitte aus und wieder ein, während ich die Sache verfolge.« Gideon blickte zur Empfangsdame hin, die immer noch ein wenig abseits stand und sich gewissenhaft bemühte, nicht zu lauschen.
    Gideon hörte Tastaturgeklapper. »Fertig.«
    »Komisch, ich sehe unter Ihrer Netzwerk-Adresse keine Aktivität von Datenpaketen. Versuchen Sie noch mal, sich abzumelden.«
    Wieder Tastengeklapper.
    »Nichts, General. Sieht so aus, als könnte Ihre ID -Nummer gefährdet sein. Das ist schlimm – das dürfte einen Bericht erfordern, eine Untersuchung. Und es betrifft
Ihr
System. Es tut mir sehr leid, Sir.«
    »Wir wollen nicht vorschnell sein, Hopkins. Ich bin mir sicher, wir kriegen das wieder hin.«
    »Tja … wir könnten es versuchen. Aber dazu muss ich einen Neustart durchführen und anschließend Ihren Account von unserer Abteilung aus abfragen. Dafür brauche ich bitte Ihre ID -Nummer und Ihr Passwort.«
    Pause. »Ich bin nicht sicher, ob ich Ihnen die geben darf.«
    »Möglicherweise ist es Ihnen nicht bewusst, aber im Fall eines Netzwerk-Neustarts wird das Passwort automatisch verändert, also dürfen Sie es intern an die IT -Abteilung weitergeben. Wenn Sie sich damit unwohl fühlen, Sir, so verstehe ich das durchaus, aber dann muss ich die Nationale Sicherheitsbehörde anrufen, damit sie einer Aufhebung des Passworts zustimmt, es tut mir wirklich leid …«
    »Na gut, Hopkins. Ich war mir dieser Bestimmung nicht bewusst.« Er nannte Gideon das Passwort und die ID -Nummer. Gideon notierte sich beides.
    Nach einem Augenblick sagte er, mit riesengroßer Erleichterung in der Stimme: »Toll, der Neustart hat geklappt, Sir. Anscheinend hatte sich nur Ihr Bildschirm aufgehängt. Kein Sicherheitsverstoß. Damit wäre die Sache erledigt.«
    »Ausgezeichnet.«
    Gideon hob den Finger von der Taste und drehte sich zu der Empfangsdame um. »Entschuldigen Sie bitte, dass ich Ihnen so viel Mühe gemacht habe.« Er reichte ihr den Hörer. »Es ist alles geklärt.« Und damit verließ er schnellen Schritts das Gebäude in Richtung des wartenden Autos.

    Eine halbe Stunde später war Gideon wieder zurück in seinem Motelzimmer. Er legte sich aufs Bett und verband seinen Laptop mit einem ungesicherten Computer in den Tiefen der General Service Administration, in den er sich gehackt hatte. Er hatte sich entschlossen, die GSA ins Visier zu nehmen – die riesige Agentur, die US -Behörden mit Büromaterial, Telekommunikationsausstattung und Transportkapazitäten versorgte –, weil sie ein relativ leichtes Ziel bot, aber trotzdem innerhalb des Sicherheitskordons der Regierung lag.
    Hopkins hatte ihm – unwissentlich – gesagt, dass INSCOM lediglich Dokumente an zuvor autorisierte IP -Adressen verschicken könne, die sich aber leider ebenfalls überwiegend innerhalb des Kordons befänden, der geheime Dokumente schützte … Mit einer Ausnahme: die National Security Archives der George Washington University. Das private Archiv, das größte der Welt neben der Bibliothek des US -Kongresses, sammelte Riesenmengen an Regierungsdokumenten, darunter praktisch alles, was routinemäßig unter das gesetzlich vorgeschriebene Programm zur Aufhebung des Geheimschutzes von Dokumenten fiel. Und in dieses Archiv strömte Tag für Tag ein wahrer Amazonas von Informationen.
    Über den Computer der GSA schickte Gideon über den Port 6151 eine automatisierte Anfrage an das geschützte Archiv von INSCOM an der George Washington University mitsamt der Anweisung, dass über den gleichen Port eine PDF -Datei eines bestimmten als geheim eingestuften Dokuments verschickt werden solle. Diese Anweisung war durch das Shorthouse-Passwort autorisiert, und so landete das Dokument auf der Müllhalde der vom Geheimschutz befreiten Dokumente aus der Zeit des Kalten Krieges, die als Batch-Dateien Tag für Tag an die National Security Archives geschickt wurden. Die Datei wurde ordnungsgemäß übermittelt; sie passierte die Firewall des einzigen autorisierten Ports, wo das Passwort geprüft und genehmigt wurde. Und so wurde das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher