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Gib mir meinen Stern zurück (German Edition)

Gib mir meinen Stern zurück (German Edition)

Titel: Gib mir meinen Stern zurück (German Edition)
Autoren: Amanda Frost
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die Tropfen?“
    „Natürlich, die hätte ich zum Einsatz bringen können. Aber dann ist das mit Valerie passiert … ein Versehen, ihr versteht?“
    Und während er im Eiltempo aus dem Regierungsgebäude raste, stellten sich die beiden Räte unentwegt die Frage, wie man aus Versehen die falsche Frau schwängern konnte.

    Valerie zuckte zusammen, als es sanft an ihre Tür klopfte. „Valerie, bist du da?“, vernahm sie Sekunden später Rafaels Stimme.
    Sie schoss hoch. Ihr Herz hämmerte gegen ihre Rippen, und sie kam bedrohlich ins Schwanken. Sie taumelte zur Tür und drehte hektisch den Schlüssel herum. Donnerwetter! Das war ja schnell gegangen! Erst gestern hatte sie David reinen Wein eingeschenkt, der sie beglückwünscht und ihr sein Wort gegeben hatte, alles Erforderliche in die Wege zu leiten. Doch sein niedergeschlagener Tonfall hatte seine Aussage Lügen gestraft, und seitdem saß sie auf glühenden Kohlen.
    Ungeduldig riss sie die Tür auf.
    Da Rafael wie gewöhnlich auf jegliche Beleuchtung verzichtet hatte, sah sie ihn im ersten Moment nur schemenhaft. Das fahle Mondlicht tauchte ihn in Silber und verlieh seinen Pupillen ein noch unwirklicheres Blau. Nur langsam gewöhnten sich ihre Augen an die Dunkelheit.
    Und dann starrten sie sich sekundenlang ungläubig an, bevor sie in seine Arme flog. Dicke Tränen kullerten ihr über die Wangen. „Rafael! Ich kann es nicht fassen! Du bist wirklich hier?“
    Sie zuckten auseinander, als die Tür im Stockwerk darunter aufflog und Marco, der neue Bodyguard, mit freiem Oberkörper die Treppe heraufpolterte. „Alles in Ordnung, Valerie?“ Da erfassten seine Augen Rafael. „Zum Teufel, wer ist der Kerl? Wie kommt der hier rein?“
    Als der Wikinger Anstalten machte, sich auf Rafael zu stürzen, warf Valerie sich hastig zwischen die beiden Hünen, ungeachtet der Tatsache, dass sie sich fühlte wie eine Ameise. „Halt, halt! Das ist Rafael. Ihr Vorgänger. Sie können sich wieder zurückziehen. Es ist alles in bester Ordnung.“
    Die beiden Männer verharrten noch einen Moment lang wie zwei Hirsche beim Kampf um den besten Brunftplatz, doch dann wandte Marco sich ab und beendete die testosterongesteuerte Darbietung. „Rufen Sie einfach, falls Sie doch Hilfe benötigen.“ Mit diesen Worten stampfte er die Treppe wieder hinab.
    „Ihr habt aber schnell Ersatz für mich gefunden“, brabbelte Rafael, während er Valerie in die Wohnung schob. Er musterte sie von oben bis unten, wobei seine Augen lange auf ihrem Bauch hängen blieben.
    Dann packte er sie zaghaft unter Armen und Beinen, hob sie hoch und bugsierte sie zur Couch, wo er sie sanft absetzte, bevor er vor ihr in die Hocke sank. Mit unendlicher Zärtlichkeit wischte er ihr die Tränen vom Gesicht.
    Verwundert blickte sie ihn an. „Ich hatte eigentlich vermutet, dass du mich ins Schlafzimmer schaffst.“
    „Val, du musst dich schonen. Ich habe gehört, es geht dir nicht gut.“
    Sie riss die Augen auf. „Wer erzählt denn so einen Schwachsinn? Mir geht es prima.“ Sie grinste ihn provozierend an. „Ich umarme auch nicht mehr jeden Morgen die Kloschüssel.“
    Verwirrt runzelte Rafael die Stirn. „Aber David sagte, dir gehe es körperlich so schlecht, dass man dich nicht nach Siria beamen könne.“
    Valerie fing schallend an zu lachen. „Rafael, ich bin fit wie ein Turnschuh. Verstehst du nicht? David hat dir einen Freifahrtschein zur Erde beschafft. Gott, und ich habe tatsächlich an dem Mann gezweifelt!“, setzte sie flüsternd hinzu.
    Rafael sah sie teils erleichtert, teils erschrocken an. „Heißt das, du bist gar nicht schwanger?“
    Valerie lächelte. „Doch, das stimmt. Ich hätte es nie für möglich gehalten, aber es hat funktioniert.“
    Mit einem glücklichen Lächeln auf dem Gesicht sank Rafael neben sie aufs Sofa. „Val, du und ich. Ein Baby … Ist das nicht fantastisch?“
    Sie räusperte sich. „Ja, ich kann es selbst kaum glauben, dass ausgerechnet ich die Rettung deines Planeten sein soll.“
    „Darf ich dich in die Arme nehmen?“
    „Wie bitte?“
    „Ich meine, ob ich dich umarmen kann, ohne dir oder dem Baby zu schaden. Du hast mir so gefehlt.“
    „Oh, ich bestehe darauf.“
    Glückselig ließ sie sich in seine Arme fallen, als er sie vorsichtig an sich zog. Zärtlich küsste Rafael ihr Haar, ihre Stirn, ihre Augen, Wangen, Nase – bis sie es leid war. Sie presste ihre glühenden Lippen auf seine. „Rafael, ich habe über drei Monate auf dich gewartet. Himmel noch mal,
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